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Gädheim
Gädheim: Braucht die Feuerwehr neue Fahrzeuge?
Die beiden Löschfahrzeuge (LF 8/6) der Feuerwehr Gädheim-Ottendorf sind bereits über 30 Jahre alt und weisen immer mehr Defekte auf. Deshalb soll das Fahrzeug der ehemals selbstständigen Feuerwehr Ottendorf (links) gegen ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) ausgetauscht werden.
Foto: Christian Licha | Die beiden Löschfahrzeuge (LF 8/6) der Feuerwehr Gädheim-Ottendorf sind bereits über 30 Jahre alt und weisen immer mehr Defekte auf.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 16.11.2022 02:40 Uhr

Lange diskutiert und dann doch vertagt wurde in der Sitzung des Gädheimer Gemeinderates die Beschaffung eines fabrikneuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) für die Feuerwehr Gädheim-Ottendorf.

Die beiden vorhandenen Löschfahrzeuge (LF 8/6) der Feuerwehr Gädheim-Ottendorf sind beide mehr als 30 Jahre alt. Aus diesem Grund muss hier zeitnah über entsprechenden Ersatz nachgedacht werden. Denn es treten immer mehr Schäden an den Fahrzeugen auf, so Bürgermeister Peter Kraus. Bereits im August 2019 verabschiedete der Gemeinderat ein Fahrzeugkonzept, wonach zunächst das Fahrzeug der ehemals selbstständigen Feuerwehr Ottendorf ersetzt werden sollte.

Das bisherige Maximalgewicht von 7,49 Tonnen kann vor allem wegen der deutlich schwereren Fahrzeuggestelle nicht mehr eingehalten werden. Bei gleichbleibender technischen Ausrüstung beläuft sich die Gewichtskategorie eines Neufahrzeuges auf zwölf bis 14 Tonnen. Da gleichzeitig auch für die Feuerwehr Obertheres in der Gemeinde Theres ein HLF 10 beschafft werden soll, wird eine gemeinsame Ausschreibung und Beschaffung favorisiert.

Höhere Förderquote

Dadurch erhöht sich die Förderquote um zehn Prozent auf insgesamt 110.000 Euro je Fahrzeug. Die Gesamtkosten für das Fahrgestell und den feuerwehrtechnischen Aufbau belaufen sich zur Zeit auf rund 350.000 Euro. Die Gemeinde Gädheim hätte somit einen Eigenanteil von 250.000 Euro zu tragen. Ein Vorteil ist, dass ein Großteil der technischen Ausrüstung vom vorhandenen Fahrzeug übernommen werden kann und nur verschiedene Ergänzungen zusätzlich zu beschaffen sind, erklärte Gemeinderat und erster Kommandant Alexander Brehm.

Die Ausgaben für das neue Fahrzeug würden vermutlich auf drei Haushaltsjahre aufgeteilt, da verschiedene Zahlungen beispielsweise bei Auftragserteilung oder bei Lieferung des Fahrgestells geleistet werden müssen, ergänzte Bürgermeister Kraus. Eine zeitnahe Entscheidung sei angebracht, da die aktuelle Lieferzeit für ein HLF 10 bei etwa 30 Monaten liegt. Im Gegensatz zu den bisherigen Feuerwehrfahrzeugen wird für das Führen eines HLF 10 der Führerschein Klasse C (LKW) benötigt. Dieser muss von den Fahrern teilweise erst gemacht werden. Angedacht ist, dass die Gemeinde den Führerschein komplett oder aber zumindest teilweise für die Ehrenamtlichen bezahlt.

Unmut in der Diskussion

In der Diskussion zeigten einige Gemeinderäte ihren Unmut wegen der hohen Kosten. Angesichts der angespannten finanziellen Situation und der relativ hohen Verschuldung der Gemeinde vertraten sie die Meinung, dass eine Anschaffung zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig sei. Auch wurde ein Tenor wiedergegeben, der angeblich in der Bevölkerung herrsche: "Die Feuerwehr soll mit ihrem neuen Feuerwehrhaus zufrieden sein".

Bürgermeister Peter Kraus und einige Gemeinderäte widersprachen solchen Äußerungen vehement. Die Feuerwehr brauche das HLF 10 nicht, weil die Einsatzkräfte "ein neues Spielzeug brauchen", wie manche Leute es deuteten. Vielmehr sei das Einsatzfahrzeug zur Sicherheit aller Bürger da und der Unterhalt einer Feuerwehr Pflichtaufgabe der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Peter Kraus. Es gelte auf jeden Fall, den Worst Case zu vermeiden, dass die Feuerwehr wegen defekten oder liegengebliebenen Fahrzeugen nicht rechtzeitig helfen könne. Im übrigen sei die Anschaffung zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch die günstigste Variante, so Kraus. Man wisse nicht, ob die staatlichen Zuschüsse weiterhin so hoch bleiben. Auch bei den Fahrzeugherstellern sei in den kommenden Jahren wohl mit einer Kostensteigerung zu rechnen. 

Nachdem in der Sitzung keine Einigung erzielt werden konnte, wurde der Tagesordnungspunkt vertagt. Bürgermeister Peter Kraus sagte zu, Alternativen prüfen zu lassen, obwohl ein Gebrauchtfahrzeug seiner Meinung nach wenig wirtschaftlich wäre.

Unter anderem ist in dem auszutauschenden LF 8/6 die Heckpumpe defekt und kann nicht mehr benutzt werden. 
Foto: Christian Licha | Unter anderem ist in dem auszutauschenden LF 8/6 die Heckpumpe defekt und kann nicht mehr benutzt werden. 
 
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  • die-appels@gmx.de
    Dann darf man das alte Fahrzeug auch nicht mehr an anderen Wehren verkaufen wenn diese in so schlechten Zustand sind wie beschrieben und entweder als Ersatzteile Spender verkaufen oder verschrotten.
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