
Bereits aus weiter Entfernung war am Mittwochnachmittag eine riesige schwarze Rauchsäule sichtbar: Im dicht bebauten Ortskern des Maroldsweisacher Gemeindeteils Pfaffendorf stand ein Anwesen direkt an der Ortsdurchfahrt, der B279, in Vollbrand. Kurz vor 15 Uhr löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt einen Großalarm für etliche Feuerwehren der Umgebung aus. Zuvor hatte eine Nachbarin den Notruf abgesetzt: "Ich hörte einen explosionsartigen Schlag und kurze Zeit später stand die Scheune lichterloh in Flammen."
Die Hitze des Feuers zog zwei Wohnhäuser in Mitleidenschaft
Mit einer sogenannten Riegelstellung versuchten die Feuerwehrmänner und -frauen zunächst den Brand einzugrenzen. Die Windrichtung änderte sich jedoch, was das Vorhaben erschwerte, wie Kreisbrandinspektor Jonas Ludewig berichtete, der auch die Einsatzleitung inne hatte. Wegen der starken Hitzeentwicklung konnte nicht vermieden werden, dass zwei direkt benachbarte Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Insgesamt fielen drei aneinandergebaute Scheunen den Flammen zum Opfer und stürzten zudem ein. Weitere kleinere Nebengebäude wurden ebenfalls ein Raub der Flammen. Zwei Bewohner wurden nach Angaben der Polizei aus dem Anwesen gerettet.

Die Aussage eines Pfaffendorfer Einwohners, dass sich wohl Hühner und Kaninchen in einer Scheune befunden haben sollen, konnte die Feuerwehr vor Ort nicht bestätigen, aber wollte es auch nicht ganz ausschließen, dass eventuell Kleintiere bei dem Brand ums Leben gekommen sind.

Neben dem örtlichen Hydrantennetz diente ein nahegelegener See der Löschwasserversorgung, zu diesem wurde eine rund 400 Meter lange Schlauchleitung verlegt. Nachdem in den Abendstunden die Temperatur unter den Gefrierpunkt sank, wurde die Lage nochmal etwas schwieriger.

Vorsorglich hatten die Feuerwehren jedoch zumindest die Hauptzugangswege schon mit Streusalz gegen Glätte geschützt. Die Nachlöscharbeiten inklusive einer Brandwache werden die ganze Nacht andauern, erklärte Einsatzleiter Ludewig vor Ort.

Insgesamt waren über 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Altenstein, Burgpreppach, Ditterswind, Ebern, Ermershausen, Eyrichshof, Geroldswind, Hafenpreppach, Kraisdorf, Maroldsweisach, Pfaffendorf, Pfarrweisach, Rabelsdorf und Unterpreppach vor Ort sowie der Atemschutzgerätewagen der Feuerwehr Sand und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL).

Weiterhin waren nochmals über 50 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Polizei sowie die Fachberater des THW Haßfurt in das Geschehen eingebunden. Im Pfaffendorfer Schloss, in dem eine Jugendhilfeeinrichtung untergebracht ist, versorgte das Rote Kreuz die Einsatzkräfte mit Essen und warmen Getränken.

Während der Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrmänner aufgrund des Verdachts auf Rauchgasinhalation aus dem Einsatz genommen, wie BRK-Pressesprecher Michael Will informiert. Sie seien ärztlich untersucht worden, hätten aber nicht in Kliniken gebracht werden müssen. Einer der Hausbewohner hingegen sei am Abend in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Zusammen mit dem Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Schweinfurt übernahmen vor Ort die Beamten der Polizeiinspektion Ebern die Ermittlungen zur Brandursache, die bislang noch nicht feststeht.
Auch zur Schadenshöhe konnte vorläufig noch keine Aussage getroffen werden. Diese werde sich aber wohl im sechsstelligen Bereich bewegen. Die B279 war während des Einsatzes komplett gesperrt. Die Feuerwehr leitete den Verkehr großräumig um.
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