Ein „völlig neuer Geist“ durchzog die Räume des Weingutes Juliusspital, als sich dort die besten Fränkischen Destillateure einfanden. Sie trafen sich im Foyer des Gartenpavillons zur Urkundenverleihung anlässlich der Fränkischen Prämierung für Brände und Geiste. Dies berichtete der Fränkische Klein- und Obstbrennerverband in einer Pressemitteilung. Seit mehr als 60 Jahren veranstaltet der Verband in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim die Fränkische Prämierung für Brände und Geiste. Alle analytischen Untersuchungen werden seither im Labor der LWG durchgeführt. Die sensorische Beurteilung übernehmen staatlich geprüfte Brenner, Edelbrandsommeliers, Brennereifachkräfte und geschultes Prüfungspersonal.
Neben den klassischen Bränden, finden die holzfassgelagerten Brände aus Stein- und Kernobst von heimischen Streuobstwiesen immer größeren Anklang. Vom Getreidebrand bis hin zum Bierbrand und dem beliebten Whisky aus den Fränkischen Mittelgebirgslagen – die Sinne der Prüfungskommission wurden vor immer neue Herausforderungen gestellt. Vor allem auch durch Spezialitäten wie etwa Moosbeergeist, Elsbeergeist oder Wacholdergeist, der – besser bekannt als Gin – derzeit ein „Comeback“ feiert.
103 Destillateure hatten 416 Proben zur „Fränkischen Prämierung“ eingereicht. Von den insgesamt 383 vergebenen Medaillen waren 98 Goldmedaillen, 187 Silbermedaillen und 98 Bronzemedaillen. Hubert Fröhlich, Vorsitzender des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes, begrüßte die Prämierungsteilnehmer, die zum Teil weit angereist waren, um Ihre Auszeichnungen in Empfang zu nehmen. Alois Gerig (MdB, CDU), Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Klein- und Obstbrenner, lobte in seinem Grußwort das Streben der fränkischen Brenner nach hervorragender Qualität und sicherte den Brennern die Unterstützung des Bundesverbandes zu. Regionale Erzeugnisse würden sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, trotzdem müssten sich die Brenner auf einem hart umkämpften Markt behaupten. Mathias Krönert, Brennereifachberater der LWG in Veitshöchheim, verwies in seinen Ausführungen auf die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Fränkischen Brennerverband weit über die jährliche Prämierung hinaus. Als Beispiel dafür nannte er die federführend von der LWG durchgeführte Berufsausbildung für Brenner.
Martin Gessner, Leiter des Sachgebietes Analytik/Önologie an der LWG und verantwortlich für die Analytik der prämierten Brände, gab in seinen Ausführungen einen Überblick über die durchgeführten Untersuchungen. Dabei ging er sowohl auf die aufgetauchten Probleme ein als auch auf die positiven Entwicklungen in der optischen Aufmachung der prämierten Produkte, wie etwa Flaschenformen, Etiketten und Korken. Bei der anschließenden Urkundenverleihung, moderiert von Geschäftsführerin Andrea Bätz, überreichte der Bundesvorsitzende Gerig, unterstützt von der Deutschen Destillatkönigin Ronja Schmidt und der Fränkischen Apfelkönigin Franziska Seubert, die diesjährigen Auszeichnungen.
Preise für die Haßberge
Matthias Berninger (Neubrunn):
Kornbrand – Gold Apfelbrand – Silber
Mirabellenbrand – Bronze Johann Reitinger (Haßfurt):
Apfelbrand, Boskoop – Silber
Holger Rudolph (Haßfurt):
Apfelbrand, Croncels – Gold
Hilmar Schmitt (Zeil):
Kornbrand, Roggen – Gold
Birnenbrand – Silber
Obstler – Silber
Obstler, im Eichenfass gereift – Bronze