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ZEIL
Böller vertreiben die bösen Geister
„Kanonier Stadelmann“ lässt es krachen: Zeils Bürgermeister (links) eröffnete das Böllerschießen zur Begrüßung des Neuen Jahres am Käppele.
Foto: René Ruprecht | „Kanonier Stadelmann“ lässt es krachen: Zeils Bürgermeister (links) eröffnete das Böllerschießen zur Begrüßung des Neuen Jahres am Käppele.
Von unserem Mitarbeiter René Ruprecht
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:24 Uhr

Fast jeder kennt die literarische Figur „Baron von Münchhausen“ aus dem 18. Jahrhundert. Zwar war der Baron beim fünften Neujahrsböllern in Zeil nicht dabei, aber die Uniformierten Kanoniere erinnerten an den Filmhelden, der auf einer Kanonenkugel durch die Lüfte flog. Mit diversen Standböllern, Schaftböllern, Gewehrsalven und historischen Kanonen feuerten die Böllerschützen des Schützengaus vom Zeiler Käppele aus und läuteten mit fünf Salven – Eröffnungssalut, langsames und schnelles Reihenfeuer, Doppelschlag und Ehrensalut – auf historische Traditionsweise das neue Jahr ein.

Den Auftakt machte Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD), der das Neujahrsböllern mit der Kanone von den Zeiler Böllerschützen eröffnete und sich freute, dass die Zuschauerresonanz gestiegen ist. „Man kann sagen, dass sich im fünften Jahr das Neujahrsböllern in Zeil als Tradition etabliert hat.“ Rund 100 Zuschauer schauten und hörten sich das Spektakel trotz Nebelwetters an, im Vorjahr waren gut 40 Zuschauer bei Sonnenschein dabei.

Der 55-jährige Böllerreferent und Zeiler Udo Naß vom Schützengau Schweinfurt ist seit 15 Jahren dabei: „Die Neujahrstradition ist in Franken eingeschlafen und wir sind froh, dass wir es seit vier Jahren hier in Zeil wieder aufleben lassen, um die bösen Geister zu vertreiben.“ Der Schweinfurter Schützengau besteht seit 1952, da fing es mit sechs Vereinen an. Heute besteht der Gau aus über 40 regionalen Vereinen mit über 5000 Mitgliedern.

In Zeil nahmen die Schützenvereine aus der Stadt selbst, aus Kirchaich, Steigerwald, Sennfeld und Heilgersdorf mit knapp 40 Böllerschützen teil. Das Kommando hatte Carola Vetter aus Heilgersdorf. Ihr Vereinskamerad Harald Lehnert hofft, dass „die Tradition weiterhin hier in Zeil erhalten bleibt“.

Nicht nur für Thomas Wellein aus Burgwindheim von den Steigerwald Böllerschützen hegen und pflegen die Schützen ein „Brauchtum, das ohne die Böllerschützen nicht möglich wäre, die die Grundlage für Vereine und somit eine Stütze für die Gesellschaft und das öffentliche Leben sind. Die lautstarke Begrüßung des Neujahrs passt hier genau auf dem Zeiler Käppele.“

Wer so schießen will, braucht einen ruhigen und starken Arm.
| Wer so schießen will, braucht einen ruhigen und starken Arm.
Alle Schützen hörten auf ihr Kommando: Carola Vetter, die hier von Harald Lehnert mit einem Schaftböller flankiert wird.
| Alle Schützen hörten auf ihr Kommando: Carola Vetter, die hier von Harald Lehnert mit einem Schaftböller flankiert wird.
Jürgen Burger aus Prappach lädt die mit Kaliber 17 Zentimeter wuchtigste Kanone, einen Nachbau des Mörsers von Belgrad, nach.
| Jürgen Burger aus Prappach lädt die mit Kaliber 17 Zentimeter wuchtigste Kanone, einen Nachbau des Mörsers von Belgrad, nach.
 
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