Ihr 50-jähriges Bestehen feierte die Blaskapelle Hofstetten am Wochenende vier Tage lang. Um vom Wetter unabhängig zu sein, wurde auch ein großes Festzelt aufgebaut. Den Gästen wurde einiges an musikalischen und kulinarischen Leckerbissen geboten.
Die Blaskapelle Hofstetten wurde 1965 auf Initiative von Karl Stark gegründet. Stark war ein begeisterter Blasmusiker, der 1980 starb. Ihm zur Seite standen bei der Gründung Bruno Stark und Franz Polreich mit ihren Tenorhörnern, Gerhard Stark als Posaunist, Werner Seemann mit seiner Klarinette, sowie Heinrich Heller, Siegfried Stark und Leo Döll, die Trompete spielten. Zu den ersten Auftritten zählten vor allem die Umrahmung kirchlicher Anlässe sowie Geburtstags- und Annatagständchen im Ort. Als Dirigent wurde nach kurzer Zeit der 1985 verstorbene Oberlehrer Adam Gütlein gewonnen. Nicht zuletzt seinem großen Einsatz war es zu verdanken, dass die Kapelle bald in der Öffentlichkeit nicht nur im eigenen Dorf, sondern auch in Nachbarortschaften auftreten konnte. Bald schon entstanden Kameradschaften mit anderen Musikkapellen, vor allem mit den Musikfreunden aus Hohnhausen, Sternberg/Zimmerau und Leuzendorf zu Beginn der 1970er Jahre. Man unterstützte sich gegenseitig bei Veranstaltungen. Seit Gründung des Vereins vor fünfzig Jahren waren nahezu einhundert Musiker aktiv.
Seit 1983 wird die Kapelle von Klaus Rambacher geleitet, und sie zählt am heutigen Tag stattliche 35 aktive Mitglieder. Weitere acht Jungmusiker sind zurzeit in der Ausbildung und bilden ein Jugendensemble. Auch heute noch werden kirchliche Anlässe in Hofstetten und den Nachbargemeinden Jesserndorf und Bramberg gespielt. Das Repertoire des Klangkörpers besteht hauptsächlich aus böhmischer Blasmusik.
Das Festprogramm der Feierlichkeiten begann am Freitag mit dem Empfang der Ehrengäste und dem anschließenden Bieranstich durch Bürgermeister Claus Bittenbrünn und einem Kesselfleischessen. Zur Unterhaltung spielten die Gleichbergmusikanten aus Thüringen.
Besondere Gäste dieses Abends waren neben Schirmherr Claus Bittenbrünn Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Landrat Wilhelm Schneider, Peter Detsch vom Nordbayerischen Musikbund, der evangelische Pfarrer von Dörflis und Köslau, Dieter Grimm, und Pfarrer Rudolf Thieler aus Ebern, der mit Pater Richard Winter und Bischof Wilmar Santin aus Itaituba Pará in Brasilien zwei Gäste mitgebracht hatte.
In kurzen Grußworten gingen die Gäste auf die Besonderheiten der Blaskapelle Hofstetten ein, die, so Landrat Wilhelm Schneider, „über fünf Jahrzehnte auf hohem Niveau musiziert und sich auch überregional einen Namen gemacht hat“.
Schneider und Bittenbrünn würdigten die Nachwuchsarbeit der Kapelle. Das Königsberger Stadtoberhaupt bedankte sich der einzigen Blaskapelle der Stadt „für 50 Jahre Bereicherung und Unterstützung durch die Blaskapelle Hofstetten. Ihr seid aus unserem Stadtgebiet nicht mehr wegzudenken“.
Etwas Besonderes hatte sich Steffen Vogel einfallen lassen, der dem Jubelverein nicht nur mit einem Erinnerungsteller gratulierte, sondern auch die anwesenden Ehrenmitglieder der Kapelle, Edgar Steinmetz, Reinhold Huppmann, Helmut Müller und Leo Döll sowie Werner Seemann, zusammen mit dem Vorstand zu einem Besuch des Maximilianeums in München einlud. Grußworte sprachen Peter Detsch im Namen des Musikbundes und Bischof Santin aus Brasilien, der die Gelegenheit nutzte, um sich für die Zahlreiche Hilfe zu bedanken, die ihm in Brasilien aus Deutschland zuteil wurde. Zu später Stunde kam am Freitag noch die Jugend mit einer Jubiläumsparty mit DJ Caruso zu ihrem Recht.
Am Samstagabend spielte „Wilfried Rösch mit seinen Böhmischen Freunden“ auf ihrer Abschiedstournee auf der Bühne in Hofstetten. Die Festlichkeiten am Sonntagvormittag begannen mit einem Festgottesdienst in der Annakirche. Anschließend lud der Verein zu einem Frühschoppen mit Weißwurstessen in das Festzelt ein, bei dem die Blaskapelle Bischwind für die Unterhaltung sorgte. Ein weiterer Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war ein bunter Festzug durch Hofstetten, zu dem sich 44 Gastvereine angesagt hatten. Am Nachmittag unterhielten im Zelt die Heimatkapelle Ziegelanger und die Köhlertaler Musikanten Breitbrunn die Gäste. Auf der zweiten Bühne spielten der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim, die Blaskapelle Hofstetten bei Gemünd und die Blaskapelle Rauhe Ebrach. Das Fest klang am Sonntagabend mit der Jugendblaskapelle aus Unterpreppach aus.
Endgültig abgeschlossen wurde das Jubiläumsfest am Montagnachmittag mit dem Seniorennachmittag des Dekanats Ebern. Den Schlusspunkt setzte an diesem Abend die Blasmusik aus Kraisdorf.