Der BLLV-Kreisverband hatte vor kurzem zu einer "Exkursion der besonderen Art" eingeladen. Ziel war Schloss Weißenbrunn, wo die Gruppe von Pia Praetorius in Empfang genommen wurde. Während man zunächst dem Barockgarten mit dem modernen Pavillon einen Besuch abstattete und anschließend einen Rundgang durch die englische Parkanlage mit dem alten Baumbestand machte, gab die Schlossherrin einen Einblick in die wechselhafte Geschichte des Schlosses und ihrer Besitzer.
Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Familie Schönlau nach Weißenbrunn und bewohnte das Schloss über siebzig Jahre. Im Jahr 1980 wurde es an den Bamberger Steinrestaurator Ulrich Bauer-Bornemann verkauft, der das Anwesen umfangreich restaurierte, den Englischen Park und den Französischen Barockgarten wieder anlegte und seinen Zweitwohnsitz bis vor sieben Jahren in dieser ruhigen, etwas abgelegenen Stelle des Naturparks Haßberge hatte.
Seit 2016 ist das Barockschloss im Besitz von Wolfgang Kropp und Pia Praetorius, die es sanierten und nach ihren Vorstellungen umgestalteten. Schon drei Jahre später gründete Kropp die Schloss Weißenbrunn Stiftung; sie dient dazu, den Erhalt des Schlosses zu sichern und gleichzeitig zu ermöglichen, dass aus dem ehemaligen Rittergut eine Hochburg für Musik und Kunst entsteht.
Die Musikakademie widmet sich insbesondere Themen der historischen Aufführungspraxis in Form von Kursen, Konzerten und Wettbewerben. Die umfangreiche Tasteninstrumentensammlung, welche wertvolle Stücke aus früheren Epochen beherbergt, beeindruckte in besonderer Weise. – Während der Führung durch einige Räume des Schlosses nahm Pia Praetorius die Gelegenheit wahr, den Besuchern ausgewählte Stücke auf den historischen Instrumenten zu präsentieren und ein hervorragendes Klangerlebnis zu vermitteln. Ziemlich wahrscheinlich, dass so mancher Musikliebhaber innerhalb der Gruppe die Möglichkeit zu einem demnächst anstehenden Konzertbesuch wahrnehmen wird.
Von: Jens Fertinger (Pressereferent, BLLV-Kreisverband Ebern)