In den Worten „symphonische Blasmusik“ steckt eine klangvolle Verheißung, der das symphonische Kreisorchester Haßberge des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) unter der Leitung von Benedikt Feustel bei seinen beiden Benefizkonzerten zugunsten der Bläserklasse der Johann-Peter-Wagner-Volksschule Theres gerecht wurde. Die 100 Besucher in der Mittelschule Maroldsweisach und die 250 Gäste in der Maintalhalle Untertheres waren rundum begeistert und dankten den Musikern mit stehenden Ovationen.
„Seit über 20 Jahren finden sich aus den Mitgliedskapellen des NBMB Musiker zusammen. Auf der Bühne zeigt auch ihr Erscheinungsbild mit der jeweiligen Tracht die Zugehörigkeit zur Heimatkapelle. Die Liebe zur Musik und die Freude am Musizieren vereint sie aber alle“, sagte der Kreisvorsitzende des NBMB, Peter Detsch, bei der Begrüßung in Untertheres. „Das symphonische Kreisorchester ist ein Aushängeschild des NBMB im Landkreis Haßberge und die jährlichen Konzerte sind Höhepunkte im musikalischen Leben.“ Zur Tradition gehörten Benefizkonzerte, deren Erlös dieses Jahr der Bläserklasse in Theres zugutekomme. Wie der Vorsitzende des Förderkreises Bläserklasse, Eduard Marpoder, berichtete, erhielten Schüler der zweiten und dritten Klasse seit 2009 in der Bläserklasse unter der Leitung von Armin Schuler die Möglichkeit, ohne musikalisches Vorwissen ein Blasinstrument zu erlernen, gemeinsam zu musizieren und erhielten Registerunterricht vom Musikbahnhof Gädheim. Außerdem seien das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Benedikt Feustel und das Jugendorchester mit dem Dirigenten Armin Schuler entstanden. Der neue Kreisdirigent hatte sich für die beiden Benefizkonzerte der Aufgabe gestellt, über 50 Bläser und Schlagzeuger aus dem gesamten Landkreis zu drei Probenwochenenden zusammenzuführen.
„Sie alle spielen mindestens auf D2-Niveau, doch sie sind alle unterschiedliche Dirigenten und ganz andere Literatur gewohnt“, teilte er mit. Für ihn bestand seine Aufgabe darin, aus den ausgewählten Noten „Musik“ zu machen und zusammen mit den Musikern ein Gefühl zu erzeugen, das sich auf das Publikum überträgt. So ist neben der Freude am Musizieren, der Technik und des Ansatzes auch die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen in jeder Sekunde gefragt.
Denn erst im Zusammenspiel offenbaren sich der symphonische Klang und die Schönheit der Musik. Benedikt Feustel, der aus Untertheres stammt, vom Schlagzeug bis zur Orgel viele Instrumente beherrscht und sämtliche Prüfungen beim NBMB bis hin zum staatlich anerkannten Dirigenten absolviert hat, hatte acht anspruchsvolle Stücke der Mittel- und Oberstufe ausgesucht, die das Orchester sehr eindrucksvoll interpretierte. Tempo- und Lautstärkewechsel rangen den Zuhörern ebenso Bewunderung ab wie die Klangreinheit der Instrumente, die exakten Einsätze und die besonderen Effekte der Kompositionen.
Benedikt Feustel zeigt sich als Dirigent mit Leib und Seele, der den Dirigentenstab leidenschaftlich führt und stets mit den einzelnen Registern kommuniziert. Die Musiker folgten seinem Dirigat hervorragend, setzten zu groß angelegten Stimmungsbögen an, bewiesen eine große dynamische Bandbreite und übernahmen bravourös kleinere Soli. Vor dem letzten Stück dankte Peter Detsch allen Mitwirkenden und Helfern und besonders Benedikt Feustel. Dieser erhielt nach der ersten Zugabe, dem „Graf-Zeppelin-Marsch“ auch den besonderen Applaus der Musiker und der Zuhörer, bevor er sich mit dem Orchester und der „Yorkshire Ballad“ von James Barnes verabschiedete.