Ob Jesus Christ Superstar, Oberammergauer Passionsspiele oder Die Passion auf RTL: Die Leidensgeschichte Christi zieht seit jeher ein Millionen-Publikum in den Bann. Mit dem neuen "Chormusical 7 Worte vom Kreuz" knüpft Musiker und Autor Albert Frey an diese Tradition an. Und alle können mitwirken: "Unabhängig von Konfession und Kirchenzugehörigkeit", sagt Dorothea Greiner.
Die Regionalbischöfin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bayreuth lädt Kirchenchöre, säkulare Singgemeinschaften und Einzelpersonen aus der Bamberger Region ein, in dieses Gemeinschaftsprojekt des Kirchenkreises und der Stiftung Creative Kirche einzusteigen. Für das Herzstück des Pop-Oratoriums, den Mega-Chor, sucht Bischöfin Greiner mindestens 600 Sänger und Sängerinnen: "Keiner soll denken, er sei zu unmusikalisch!" wirbt sie um Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder. Niemand müsse Noten lesen: "Alle können mitsingen!" Denn die vielen Beteiligten würden die eigene Stimme stützen und mitziehen.
Die Mitwirkenden erlernen bei eigenen und gemeinsamen Proben das Werk, um es am 16. März 2024 um 19 Uhr mit namhaften Musical-Profis, Bigband und großer Showtechnik in der Brose Arena aufzuführen. "Die Arena erfüllt dafür alle Voraussetzungen", freut sich Marcel Volkmann von der Stiftung Creative Kirche, der Großveranstaltungen verantwortet. "Wir sind keine Holzhammermissionare, wir wollen bekennen und nicht beklemmen", spielt der 37-Jährige auf den religiösen Inhalt des Chormusicals an.
Es erzählt von den sieben letzten Worten Jesu am Kreuz. Dazu gehört die Bitte Jesu: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Oder sein Schrei: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen". Und die Zusage: "Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein". Bischöfin Greiner weiß, dass "alle sieben Worte Jesu zu Herzen gehen". Diese Worte seien "tiefstes Evangelium und zentraler Kern unseres Glaubens, weil es die Botschaft des Kreuzes transportiert". Wer im Chor mitsinge, werde sie immer fest in sich tragen: "Er oder sie erlebt die tröstende Kraft der Liedtexte am eigenen Leib und fühlt sich in der Seele gestärkt", fügt Greiner hinzu.
Die Kirchenfrau ist sich sicher, dass die Botschaft Jesu auch in Pop ausgedrückt werden kann. Pop sei eine Stilrichtung, die jeden mitnehme. Schließlich gehe es darum, Jesu Botschaft für die Gegenwart in einer Gegenwartskomposition auszudrücken. Zumal heutzutage "die Menschen alternative Zugänge zu christlichen Inhalten suchen". Und der Bamberger Dekan Hans-Martin Lechner ergänzt, dass Pop "popular, für das Volk" bedeute, also "typisch lutherisch" sei. So setzte das Pop-Oratorium einen zusätzlichen Akzent auf die musikalische Vielfalt in Bamberg.
Bischöfin und Dekan wollen selbst mitsingen
Wenn es die gewohnt prallvollen Terminkalender von Bischöfin Greiner und Dekan Lechner erlauben, wollen die beiden im Chormusical mitsingen. Für das Einstudieren der Lieder gibt es verschiedene Proben. Am Samstag, 7. Oktober, beginnt um 10 Uhr die Regionalprobe in der Bamberger Auferstehungskirche. Einzelsänger und –sängerinnen können einen Projektchor bilden, der von dem vielfach kirchenmusikalisch engagierten Ehepaar Konrad und Irene Spindler in Walsdorf geschult wird (in der Herzogscheune am 21. und 28. Oktober, 18. und 25. November).
Der Kirchenkreis Bayreuth ist mit dem "Chormusical 7 Worte vom Kreuz" erneut Projektpartner der Stiftung Creative Kirche. Auftakt der Partnerschaft bildeten im Oktober 2022 zwei Aufführungen des Chormusicals "Martin Luther King" in der ausverkauften Oberfrankenhalle in Bayreuth vor rund 5000 begeisterten Zuschauern. Dieser Erfolg habe sie ermutigt, mit dem Kirchenkreis Bayreuth ein Folgeprojekt zu starten, erklärt Greiner. Es wird von der Oberfrankenstiftung unterstützt.
Am Dienstag, 26. September, gibt es um 19 Uhr einen digitalen Infoabend mit dem Musiker und Autoren Albert Frey. Den Link dazu sowie ausführliche Informationen zur Anmeldung findet man auf der Website www.7worte.de