Ganz neu erscheint ein Jahrhunderte alter Bildstock am Ortseingang von Wagenhausen. In wochenlanger Detailarbeit hat Restaurator Petro Schiller aus Königsberg das kirchliche Denkmal im Thereser Ortsteil wieder nahezu in seinen Urzustand versetzt.
"Eine bis zu einem Zentimeter dicke Schicht aus Moos und Algen lag über dem Bildnis", beschreibt Schiller die Situation nachdem er den rund vier Meter hohen Bildstock vorgefunden hat. Die Säule auf dem Sockel wurde ursprünglich im Jahr 1702 gefertigt. Nach 1959 muss aber schon einmal eine Instandsetzung stattgefunden haben, so der Restaurator. Die Säule aus Sandstein sei neueren Datums.
Die Eisenteile im Inneren des Kreuzes auf dem Aufsatz wurden jetzt durch Edelstahl ersetzt. Das alte Material habe aufgrund von Rostbildung Risse im Gestein verursacht, so Schiller. Auch die Platten, die wohl früher einmal zementiert, aber jetzt nur noch am Sockel angelehnt waren, wurden entfernt. Diese trugen auch dazu bei, den Allgemeinzustand des Bildstocks zu verschlechtern, zog doch Feuchtigkeit in das Kunstwerk hinein.
Der Aufsatz zeigt auf der Vorderseite die Beweinung und auf der Rückseite die heilige Familie. An den Seiten sind die Heilige Martha und der Heilige Joseph in Stein geschlagen. Nach den Vorgaben des Denkmalschutzes wurden historische Farbreste am Denkmal belassen. Gut zu sehen sind diese bei der Heiligen Familie. Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Aufstellung im 18. Jahrhundert waren viele Bildstöcke bemalt, wie Petro Schiller weiß.
Bürgermeister Matthias Schneider zeigte sich erfreut über die tadellose Arbeit des Restaurators, der in der Gemeinde Theres schon viele alte Kulturdenkmäler wieder auf Vordermann gebracht hat. Die Arbeit in Wagenhausen hat rund 5500 Euro gekostet, wovon der Bezirk Unterfranken einen Zuschuss von 853 Euro gewährt. Im Rahmen des gemeindlichen Sanierungskonzeptes, werden derzeit ein Bildstock in Obertheres und das Friedhofskreuz in Buch von Petro Schiller restauriert.