In landschaftlich reizvoller Lage, abseits von Straßenlärm und Hektik, unterhalb des Gipfelkreuzes und in unmittelbarer Nähe des „Steinerlebnispfades“ herrscht im Biergarten auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Deftige Schmankerl, dazu fränkische Gastlichkeit und das landauf, landab bekannte „Zeilberger Dunkel“ vom Fass – das sich selbst bei Damen besonderer Beliebtheit erfreut! – laden zu Rast und Erholung ein. Die Brotzeitkarte steht anderen Biergärten in nichts nach: Vor allem der „Zeilburger“ (ein Hamburger nach Zeilberger Art), die „Zeilberger Vesperplatte“ sowie die üblichen Angebote, wie Gerupfter, Laugenbrezeln, Limburger mit Musik, Flammkuchen oder ein delikater Wurstsalat ergänzen das reichhaltige Angebot.
Tische und Bänke in Eigenregie
Der „Biergarten auf dem Zeilberg“ kann im kommenden Jahr auf sein 15-jähriges Bestehen blicken. Aus Arbeitseinsätzen der Anfangszeit sind noch heute Tische und Bänke vorhanden, die damals in Eigenbau erstellt worden sind. Seit knapp zwei Jahren lädt ein Flohmarkt, der in einem Nebengebäude untergebracht ist und in Maroldsweisach eine Zweigstelle hat, zum Verweilen ein. So manches Sammlerstück, das hier monatelange inmitten von schier unübersichtlichem Krimskrams auf einen Käufer gewartet hat, findet für wenig Geld einen neuen Besitzer.
In diesem, spätestens aber im kommenden Jahr sollen zwei räumliche Erweiterungen dafür sorgen, dass zum einen die Biergartenküche vergrößert werden kann, was für bessere Arbeitsbedingungen in Bezug auf die rund ein Dutzend Mitarbeiter sorgen wird, zum anderen aber auch der Gastraum, der derzeit knapp 40 Personen fasst, attraktiver gestaltet werden kann. All dies ist möglich, weil entsprechende Fördermittel aus dem Leader-Programm bereits fest zugesagt und bewilligt sind.
Ein Kleinod von einem See
Wer ein wenig Zeit mitgebracht hat, wird sich vielleicht von dem Hinweisschild „Steinerlebnispfad“ anregen lassen, diesen ganz oder teilweise – zum Beispiel bis zum Gipfelkreuz mit seinem herrlichen Rundblick in das fränkische und thüringische Land – zu erwandern. Immer noch ein Kleinod bildet der nahegelegene See, der idyllisch in die ihn umgebende Landschaft eingebettet ist.
Die Leiterin des Zeilberger-Integrations-Projekts (ZIP), Andrea Wolfer, gibt gerne Auskunft und erläutert schwerpunktmäßig den Bezug zum Biergarten auf dem Zeilberg. Das genannte Projekt der Diakonie Bamberg-Forchheim ermöglicht psychisch kranken Menschen eine berufliche Eingliederung im Rahmen des Umstiegskonzeptes „Haus auf dem Zeilberg“. Das ZIP ist als Alternative oder zusätzliche Möglichkeit zum Tageszentrum zur Schaffung von Arbeitsplätzen für die Klienten gedacht, welche vom Heimbereich ins Betreute Wohnen gewechselt sind, oder in sonstigen ambulant betreuten Wohnformen leben.
„Das Projekt bietet besonders dieser Klientel stundenweise eine produktive Beschäftigung, wobei das Entgelt den Charakter eines Zuverdienstes hat. Die dem jeweiligen Arbeitseinsatz zustehende Entlohnung der für die Maßnahme eingesetzten Teilnehmer ist aus den Erlösen der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder zu finanzieren“, sagt die ZIP-Leiterin während des informativen Gesprächs. Einer dieser Bereiche ist der Biergarten auf dem Zeilberg. Die sozialen Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten und – ganz bewusst auch – zu den Gästen sind die Grundlage zum Testen der Anpassungsfähigkeit, des Durchsetzungsvermögens und der Integration in ein Team. Weiterhin können die Teilnehmer beim Einsatz ihre Fähigkeiten, zum Beispiel Ausdauer, Konzentration, Aufmerksamkeit, Sorgfalt, Merkfähigkeit, Genauigkeit und Zeiteinteilung, erlernen beziehungsweise einüben.
Der für rund 100 Personen ausgelegte Platz im eigentlichen Biergarten ist vor allem in den Sommermonaten immer wieder ein Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. Wandergruppen aus Bad Königshofen, Ebern, Hofheim oder Königsberg sind keine Seltenheit. Hin und wieder wird auch ein zünftiges Konzert nach Art des Wirtshaussingens angeboten, was dann ein ganz eigenes Klientel auf den Zeilberg lockt.
Viel Lob der Gäste
Fragt man die Gäste nach ihren Eindrücken oder Gründen für ihren Biergartenbesuch, könnte man ohne Weiteres beinahe für jeden Buchstaben des Alphabets ein Wort des Lobes und der Anerkennung finden. Aussagen wie „idyllisch“, „lauschig“, „ruhige Lage“, „versteckt“, „schattig“ oder „urig“ fallen immer wieder, wenn man die Besucher zwischen den Mahlzeiten zu Wort kommen lässt. Auch die Bereitschaft, mit einem Besuch das ZIP-Projekt zu unterstützen, steht oft an erster Stelle.
Eine Dreiergruppe aus Burgpreppach, die nach rund 30 Jahren erstmalig wieder den Zeilberg erklommen hat, hat die Essensportionen mit drei knappen, aber durchaus treffenden Worten gelobt: „groß, gut und günstig“. Dass man immer wieder „dieselben Gesichter sieht“, liegt nicht zuletzt an dem reichhaltigen Angebot und dem sprichwörtlich einmaligen Ambiente; Stammgäste sind für die Betreiber des Biergartens auf dem Zeilberg wahrlich keine Seltenheit.
Kleinen Besuchern bietet der nahe gelegene Spielplatz eine willkommene Abwechslung.
Öffnungszeiten und Anfahrt
Wer den Weg zum „Biergarten auf dem Zeilberg“ sucht, fährt zunächst auf der B 279 und biegt zwischen Todtenweisach und Voccawind nach Geroldswind ab. Dort finden sich braune Verkehrsschilder, die den Weg zum Haus auf dem Zeilberg beziehungsweise zum Steinerlebnispfad weisen. In Geroldswind geht es dann steil den Zeilberg hinauf, und schon bald zeigt die Tafel „Zeilberg-Biergarten“, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Von dem großzügig angelegten Parkplatz aus kann man dann entweder erst einmal den Steinerlebnispfad erkunden oder sich gleich der Einkehr in den Biergarten zuwenden.
Dieser ist von April bis Oktober mittwochs, freitags und samstags in der Zeit von 15 bis 20 Uhr sowie an allen Sonn- und Feiertagen ab 11 Uhr durchgehend bis 20 Uhr geöffnet.