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THEINHEIM
Bier- und Weinkultur sind verschmolzen
Auf die erfolgreich zum Getränk gewordene Symbiose aus Wein- und Bierfranken stoßen an (von links): Rauhenebrachs Bürgermeister Matthias Bäuerlein, Winzer Udo Vogt, die Prinzessin des Abt-Degen-Weintals, Elisabeth Goger, Bierprinz Sebastian Gocker, Braumeister Helmut Bayer und Küchenchef Michael Bayer.
Foto: Sabine Weinbeer | Auf die erfolgreich zum Getränk gewordene Symbiose aus Wein- und Bierfranken stoßen an (von links): Rauhenebrachs Bürgermeister Matthias Bäuerlein, Winzer Udo Vogt, die Prinzessin des Abt-Degen-Weintals, Elisabeth ...
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:09 Uhr

Das wirklich Einzigartige am Landkreis Haßberge ist das Zusammentreffen von Bier- und Weinfranken. Das Symbolgetränk für das Verschmelzen dieser beiden Kulturen ist für Winzer Udo Vogt aus Oberschwappach und Brauer Helmut Bayer aus Theinheim ihr „Vinator“. Nach dem Premiere im vergangenen Jahr haben sie auch in diesem Jahr wieder einen Wein-Bier-Hybrid geschaffen und sowohl die Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals Elisabeth Goger, als auch Bierprinz Sebastian Gocker bestätigten bei der offiziellen Präsentation, dass das entstandene Getränk harmonischer und runder geworden ist.

Mischgetränke aus Bier und Wein gibt es verschiedene, doch bei Vogt und Bayer wird nicht gemischt, sondern vergoren. Mitten in den Gärprozess des Doppel- beziehungsweise Dreifach-Bocks wird direkt von der Lese der Süßmost gegeben und von da an ist es spannend, die Entwicklung des neuen Getränks zu begleiten. „Wir dachten im letzten Jahr, wir müssten darauf achten, dass der Wein sich gegenüber dem Doppelbock durchsetzen kann, das Ergebnis war dann, dass der Wein mit seiner Säure deutlich im Vordergrund stand“, so Udo Vogt und Helmut Bayer.

Sebastian Gocker gestand ein, dass er bei der ersten Verkostung eher an saures Bier gedacht habe und sich an die Wein-Komponente erst gewöhnen musste. Als sich Bierprinz, Weinprinzessin, Brauer, Winzer und Bürgermeister Matthias Bäuerlein am Wochenende im Sudhaus in Theinheim trafen, war das Urteil eindeutig: ein durch und durch harmonisches, rundes Getränk ist da im zweiten Anlauf entstanden – gleich ob die helle Variante aus Hellem Dreifach-Bock und Müller-Thurgau, oder die dunkle aus dunklem Doppelbock und Cabernet-Dorsa.

Braumeister Helmut Bayer, der auch Biersommelier ist, gab einen Einblick in die diffizile Aufgabe, die beiden Komponenten in das richtige Verhältnis zu bringen. Die ausgewählten Hefen spielen dabei eine ganz besondere Rolle. Deutlich gesteigert hat er in diesem Jahr den Malz-Anteil, um den Geschmack abzurunden. Nach der Hauptgärung wird der „Vinator“ mit Champagnerhefe angereichert, abgefüllt und eine Flaschengärung schließt sich an. Das ist dann wieder eine Herausforderung. Das Ziel ist eine feine Kohlensäure – aber auch nicht zu viel, denn während Champagner-Schaum schnell wieder zusammenfällt, würde der „Vinator“ hemmungslos überschäumen.

Als „schönen Krimi“ bezeichnete Helmut Bayer die Entstehung des neuen Getränks, die ein gutes halbes Jahr dauert.

Viele Möglichkeiten zum Experimentieren bleiben Helmut Bayer dabei nicht. „Das muss sich alles vorher im Kopf abspielen“, erklärt er, denn zum Brauen muss er einerseits eine gewisse Menge ansetzen, zum anderen steht der Süßmost ja nur wenige Wochen während der Weinlese zur Verfügung.

Zum „Vinator“ sucht Helmut Bayers Bruder, Küchenchef Michael Bayer, die passenden Speisen aus. „Wir haben hier eher einen Aperitif als ein Begleitgetränk“, erklärt der Koch – immerhin hat der „Vinator“ satte zehn Prozent Alkohol. Deshalb gibt es ihn auch in der 0,3-Liter-Flasche. „Das ist für ein Paar der ideale Einstieg in ein Menu“, meint Bayer. Für größere Gesellschaften oder Stehempfänge gibt es auch die 0,7-Liter-Flasche. Denn auch zu Schnittchen ist der Vinator ein guter Begleiter. Während Bier acht Grad kalt sein sollte, liegt die ideale Temperatur für den Hybrid so um die 15 Grad Celsius.

Alle Premieren-Verkoster waren sich einig, dass der „Vinator“ seine Liebhaber finden wird. „Cervinum“ wie im letzten Jahr, darf das Getränk aus rechtlichen Gründen nicht mehr heißen. Auch das fand reißenden Absatz. „Beim Weindorf in Würzburg waren wir in drei Stunden ausverkauft“, erinnert sich Michael Bayer. Sechs der Flaschen gingen über einen Freund sogar an den Fußball-Nationalspieler Fernando Torres nach Spanien.

Vermarktet wird der „Vinator“ jetzt nicht mehr nur über Bayer und Vogt, sondern auch über einige ausgewählte Fachgeschäfte.

 
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