Biblische Geschichten können spannend sein und Jugendliche in ihren Bann ziehen. Das hat am Wochenende die Aufführung des Musicals „Herzschlag“ in der Dreifachturnhalle des Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Ebern bewiesen.
Über 70 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahre wirkten im Stück mit, das eine moderne Umsetzung der biblischen Geschichte über die Geschwister aus Bethanien war. Im Rahmen eines Musicalcamps des Vereins Adonia e. V. probten die Mädchen und Jungen, die aus ganz Nordbayern kamen, im mittelfränkischen Schillingsfürst und entdeckten ihre Talente. Danach ging es auf eine viertägige Tournee, deren Abschluss in Ebern der Höhepunkt war.
Warum Ebern? Anja Dinkel aus dem Untermerzbacher Gemeindeteil Buch ist schon jahrelang begeisterte ehrenamtliche Helferin im Adonia e. V. Die engagierte Frau stellte das Projekt Bürgermeister Jürgen Hennemann vor und rannte offene Türen ein. Das Stadtoberhaupt setzte sich gerne dafür ein, das Vorhaben zu unterstützen und einen Veranstaltungsort zu finden. Die Turnhalle war ein passender Platz. 500 Zuschauer waren am Samstag dabei und fasziniert von den Darbietungen.
Auch die Kinder der Familie Dinkel, Nathanael (12) und Salome (13), sind schon mehrfach bei Camps dabei gewesen und fühlten sich dort pudelwohl. Salome durfte dieses Mal bei der Adonia-Hymne „Unser Land“ ihr musikalisches Talent ausleben und sang ein Solo.
Bereits am Anfang der Aufführung wurde das Publikum mit einbezogen, indem es von den Schauspielern in die Grundkenntnisse der „Ersten Hilfe“ einbezogen wurde. Musikalisch wurde erklärt, wie eine Herzdruckmassage richtig angewendet wird, welche die Zuschauer mit Handbewegungen nachmachten. Im Herz-Jesus-Krankenhaus spielte die überarbeitete Bibelgeschichte. Lazarus, gespielt von Manuel Maas, wurde mit einem Herzstillstand eingeliefert. Seine Schwestern Maria (Anjulie Hartrampf) und Marta (Corinna Albert) lähmte die Ungewissheit und das Warten im Krankenhaus. Die Ärzte kämpften um das Leben des Jungen.
Die Schwestern riefen ihren Freund Immanuel (Stefan Eißler), der aber nichts von sich hören ließ. Schließlich starb Lazarus und die Mädchen fragten sich: „Warum war er nicht hier in der Not?“ In den traurigsten Stunden erfuhren Maria und Marta von der übernatürlichen Kraft desjenigen, der sagt, er selbst sei die Auferstehung und das Leben. „Gott ist stärker als der Tod“, waren die Geschwister schließlich überzeugt.
Die vielen Lieder des Musicals gingen sofort ins Ohr und regten zum Nachdenken an. Begleitet wurde der Chor von einer Band, die sich aus Camp-Teilnehmern zusammensetze.
„59 Musicalprojektchöre und rund 1000 ehrenamtlich Helfer gibt es in ganz Deutschland“, sagte die Hauptleiterin Silke Schebitz aus Treuchtlingen. „Wir stärken den Glauben und die Persönlichkeit jedes Jugendlichen und freuen uns immer, wenn wir sehen, wie sie über sich hinauswachsen.“ Sie dankte Anja Dinkel, die vor Ort mit Freunden und Bekannten alles organisierte.