Ergonomisch abgestimmte Leibesertüchtigung an der frischen Luft und das kostenlos? Dies ist künftig in Knetzgau möglich. Am Dienstagvormittag wurde der "Bewegungspark an der Schule" in Knetzgau offiziell in Betrieb genommen. Gleichgewichtstrainer, Armfahrrad, Massagegerät und vieles mehr animieren schon von weitem zum Freilufttraining.
In der öffentlichen Parkanlage zwischen Dreiberg-Schule und AWO-Seniorenzentrum entstand ein ansprechender Bewegungsparcours. Er steht Alt und Jung zur Verfügung, um sich körperlich fit zu halten. An den Geräten kann ein Ganzkörpertraining in individuellen Schwierigkeitsgraden absolviert werden, bei dem die Bereiche "Koordination", "Ausdauer", "Kraft" und "Regeneration" berücksichtigt sind.
"Gerade in der nun seit einem Jahr andauernden Pandemie ist es wichtig, dass wir die Möglichkeit bieten, sich draußen sportlich zu betätigen", erklärte Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus. Als die Sanierung der Dreiberg-Schule im Mai 2017 abgeschlossen war und die AWO-Senioreneinrichtung (Einzug im Juli 2016) errichtet wurde, sei es laut Bürgermeister stets Ziel der Gemeinde gewesen, Begegnungs- und Freizeitstätten für Jung und Alt zu schaffen. "Mit dem Bewegungsparcours ist es uns gelungen, für alle Generationen eine Aufwertung des Geländes zu erreichen", sagte Paulus.
Ein besonderer Dank galt MdB Sabine Dittmar, Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. "Der Bewegungsparcours ist eine wunderbare Idee", zeigte sich Dittmar erfreut über das gelungene Projekt. Ein aus ihrer Sicht besonderer Pluspunkt: "Generationenübergreifend kann der Bewegungspark sowohl von den Bewohnern des AWO-Seniorenzentrums als auch von der daneben liegenden Schule benutzt werden."
Idee von den Bürgern
"Die Idee eines Bewegungsparks stammt von den Knetzgauer Bürgern selbst", erklärte Thomas Zettelmeier, Koordinator vom Knetzgauer Bündnis für Familien und Senioren. Die Bewegungsgeräte sollten für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zusätzlich sollte der Bewegungspark aber auch den Bewohnern der beiden Knetzgauer Senioreneinrichtungen für Übungen zur Erhaltung des Bewegungsapparates, zur Sturzprophylaxe und zum Balancetraining zur Verfügung stehen.
Vorausgegangen war ein Gespräch mit Annika Kuhbandner, der damaligen Quartiersmanagerin und derzeitigen Leitern des AWO-Seniorenzentrums. Dabei stellte sich heraus, dass es an geeigneten Geräten und Möglichkeiten fehle, um Sturzprophylaxe für die Bewohner in der Praxis umzusetzen. An qualifizierten Mitarbeitern mangele es laut Kuhbandner nicht. Sandra Hartinger, die jetzige Quartiersmanagerin, suchte die Geräte unter Berücksichtigung von verschiedenen Aspekten aus.
Am Eingang zum Bewegungspark informiert ein Einleitungsschild. An jedem Gerät befindet sich zusätzlich noch ein Hinweisschild. Hier findet der Benutzer Informationen zum richtigen Umgang mit den Geräten sowie einen Verweis auf die verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Um ein schonendes Training einzelner Körperpartien zu ermöglichen, wurden verschiedene Projektziele berücksichtigt, angefangen von der Gesundheitsprävention über Prophylaxe bis hin zum Generationentreffpunkt.
Für Jung und Alt
"Als Trainingstreffpunkt für Jung und Alt sollen unter anderem die Bewohner des Seniorenzentrums in das soziale Leben integriert werden", erklärte Zettelmeier. Vereine würden ebenfalls von dem Bewegungspark profitieren. Ihnen fehle laut Zettelmeier oftmals die Ausstattung oder das Equipment außerhalb des Mannschaftssports, um geeignete Angebote für Mitglieder und Senioren anzubieten. "Gruppenangebote des AWO-Seniorenzentrums stärken die Gemeinschaft in unserer Einrichtung", freut sich AWO-Leiterin Annika Kuhbandner über den Bewegungspark.
Bei Gesamtkosten in Höhe von 51 000 Euro wird der Bewegungspark durch Leader (LAG Haßberge) mit 60 Prozent gefördert. Für die Gemeinde Knetzgau als Projektträger verbleiben Kosten in Höhe von 25 300 Euro.