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KREIS HASSBERGE
Bewährungsprobe für den Winterdienst
Schneefresser: In hohem Bogen fliegt der Schneematsch in den Straßengraben, wenn das Räumfahrzeug in voller Fahrt über die Kreis- und Bundesstraßen donnert.
Foto: Norbert Schwarzott | Schneefresser: In hohem Bogen fliegt der Schneematsch in den Straßengraben, wenn das Räumfahrzeug in voller Fahrt über die Kreis- und Bundesstraßen donnert.
Von Gerhard Fischer, Isolde Krapf, Siegfried Farkas und Alois Wohlfahrt
 |  aktualisiert: 18.01.2010 16:34 Uhr

Alles wird ständig besser auf dieser Welt – auch der Winterdienst. Dessen Räum- und Streudienstpläne werden schrittweise im Auftrag des Münchner Innenministeriums von einem Hannoveraner Fachbüro bayernweit modifiziert. Das Konzept für die Region Main-Rhön war 2009 dran. Es erlebt in diesen schneereichen und glatteisgefährdeten Tagen gerade seine Bewährungsprobe.

Für Holger Bothe, Leiter des Schweinfurter Straßenbauamts, ist die Überarbeitung bis jetzt ein Erfolg. „Der Winterdienst soll optimiert werden. Das gelingt vor allem durch bessere Zusammenarbeit mit den Landkreisen.“ Bisher wurden die Einsatzpläne für Kreisstraßen sowie Staats- und Bundesstraßen unabhängig voneinander entworfen. Jetzt sollen Synergien genutzt werden. „Unsere Leute räumen in einigen Fällen sogar auf Kreisstraßen, wo es sich logistisch anbietet. Genau so läuft es umgekehrt“, sagt Bothe. „Durch Überarbeitung der Streckenpläne ist es gelungen, unnötige Leerfahrten zu verhindern.“

Keinerlei Auswirkungen hatte unterdessen das neue Konzept auf den Winterdienst der Autobahnmeisterei Knetzgau, wie Dienststellenleiter Dieter Gonnert berichtet. Gut 52 Kilometer Maintalautobahn – zwischen Schweinfurt/Bergrheinfeld und Bamberg – werden durch die Knetzgauer Autobahnmeisterei betreut.

„Wir streben ein noch innigeres Verhältnis an.“

Axel Meffert Tiefbauamt Haßberge

Anders sieht es im Landkreis Haßberge aus. „Wir haben Strecken, die wir untereinander getauscht haben. Wir streben aber ein noch innigeres Verhältnis an“, sagt Axel Meffert, Leiter des Tiefbauamtes am Landratsamt Haßberge. Wie dies allerdings genau aussehen soll, das will Meffert noch nicht verraten. Das soll das Thema auf der Sitzung des Bauausschusses des Kreistags Haßberge im Februar werden. Schon bisher habe man allerdings durch die neue Zusammenarbeit darauf geachtet, möglichst Leerfahrten zu verhindern – so, wie es in Absprache mit anderen Landkreisen auch geschehen sei.

Rund 320 Kilometer Kreisstraßen und etwa 20 Kilometer Straßen von Kommunen werden vom Landkreis-Winterdienst betreut. Zehn Fahrzeuge sind dazu im Einsatz, so Meffert. Ob denn die Optimierung bedeute, dass beim Landkreis schon Fahrzeuge abgezogen würden – auch dazu wollte Meffert noch keine Aussage machen und verwies auf die Sitzung des Kreis-Bauausschusses.

Sorgen macht man sich bei der Straßenmeisterei Hammelburg. Dort wurde für diesen Winter ein Fahrzeug gestrichen, womit für den Kreis Kissingen vier Fahrzeuge der Straßenmeisterei und fünf private Anbieter fahren. Offenbar gibt es Pläne, in der nächsten Saison ein weiteres zu streichen. „Dann wird es eng.“

Die Straßenmeisterei Rödelmaier ist auch für den Winterdienst auf der A 71 zuständig. Mit den Kollegen in Schweinfurt teilen sich die Straßenmeister in Rödelmaier die 55 Kilometer der A 71 auf bayerischem Gebiet, wobei auf Höhe Münnerstadts die Zuständigkeitsgrenze liegt.

Beobachtungen von Autobahnfahrern, die unterschiedliche Qualität der geräumten Fahrbahnfläche bemerkt haben wollen, kann sich Franz Diem von der Straßenmeisterei Rödelmaier erklären. „Wir arbeiten gewiss alle in der gleichen Qualität. Aber es kann zu geringen zeitlichen Verzögerungen kommen.“ Für den Kissinger Abschnitt sind die Schweinfurter zuständig, die von ihrem Hof kurz vor Bergrheinfelder Gemarkung anfahren müssen. Beim Streudienst könne das ein kleines Problem sein, im Räumdienst werde aber gestaffelt gefahren.

Auch in Schweinfurt wurde ein Fahrzeug abgezogen. „Wenn wir einen harten Winter bekommen, dann kann es schon knapp werden“, befürchtet Dienststellenleiter Peter Herbig. In Extremfällen könnten gar ein oder zwei Fahrzeuge für den Autobahndienst abgezogen werden, da die Autobahn Vorrang genieße.

Das große Schnee-Wochenende vom 9./10. Januar verlief aber problemlos. Gebangt hatte Herbig nur wegen möglicher Schneeverwehungen entlang des Münnerstädter Autobahnabschnitts: „Durch die Betonwände zum Trinkwasserschutz gibt es für den Schnee keine Pufferzone. Der liegt dann auf der Straße.“

Die Räumarbeiten mit dem Schneepflug seien relativ problemlos vonstatten gegangen, berichtet der Leiter des Kreisbauhofs Oerlenbach, Walter Heller. Neun Fahrzeuge waren im Bereich Brückenau und Kissingen unterwegs. Während unter der Woche zehn Mitarbeiter im Einsatz sind, mussten am Wochenende fünf die Arbeit bewältigen. Insgesamt ist der Kreisbauhof für 240 Kilometer Straßen zuständig.

Auch für Wolfgang Wippenbeck, Straßenmeister bei der Autobahnmeisterei Oberthulba, war das Wochenende „eigentlich ganz normal“. Mit 13 Personen war der Winterdienst auf dem Autobahnabschnitt von der Grenze zu Hessen bis zum Autobahndreieck Werneck spitzenmäßig besetzt.

 
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