Immer öfter kommt es in Baggerseen im Landkreis aufgrund von Sauerstoffmangel zu massiven Fischsterben. So auch im vergangenen Jahr am Messelausee bei Knetzgau, den die Anglerfreunde Nassachtal aus Knetzgau von der Stadt Haßfurt gepachtet haben. Nun möchte der Verein eine strombetriebene Belüftungsanlage einbauen und bekommt dabei Unterstützung von der Kreisstadt.
In der Sitzung des Finanz- und Hauptausschusses berichtete Bürgermeister Günther Werner, dass der Verein eine Belüftungsanlage für rund 7000 Euro in den See einbauen möchte. Weil er im Naturschutzgebiet „Mainaue bei Augsfeld“ liegt, waren Absprachen insbesondere mit der Höheren Naturschutzbehörde notwendig. Die Kosten für den Bau der Stromleitung bezifferte der Verein auf 9000 bis 10 000 Euro. „Die Anglerfreunde Nassachtal sind zwar kein Haßfurter Verein. Allerdings liegt es im Interesse der Stadt Haßfurt, dass sich unser Gewässer in einem guten Zustand befindet“, so der Bürgermeister.
Die Stadt bezahlt ein Stromkabel
Das Veterinäramt habe darauf hingewiesen, dass es sich bei Fischen um Wirbeltiere handle, für die ein unnötiges Leiden unbedingt zu verhindern sei. Daher sollte die Stadt Haßfurt das notwendige Kabel, dessen Kosten sich auf maximal 3000 Euro belaufen würden, dem Verein zur Verfügung stellen. So würde die Stadt bei einem eventuellen Pächterwechsel Eigentümerin des Kabels bleiben.
„Eine Solaranlage zur Herstellung des Stroms ist nicht ausreichend“, sagte Dietmar Will von der Bau- und Umweltverwaltung auf Nachfrage von Klaus Hammelbacher. „Denn die Belüftung sollte das ganze Jahr erfolgen, auch wenn keine Sonne scheint.“ Natürlich sei eine Belüftungsanlage nur ein „Notnagel“. Da die Baggerseen künstlich geschaffen seien, werde sich die Natur irgendwann das Gelände zurückerobern. Andererseits empfänden Fische durchaus Schmerzen, die verhindert werden müssten. Auch eine kurzzeitige Belüftung durch die Feuerwehr, wie von Eva-Maria Schwach vorgeschlagen, bringe keine Verbesserung. Einige Stadträte mahnten, der Verein solle nicht zu viele Fische einsetzen, da diese sich schnell vermehrten. Zudem solle nicht noch zusätzlich gefüttert werden. Will erklärte, dass das Problem „hochkompliziert“ sei und es schwierig sei, den Pächter verantwortlich zu machen. Da der Messelausee ein „Kleinod“ sei, sollte die Stadt das Vorhaben unterstützen. So beschloss der Ausschuss einstimmig, dem Verein das benötigte Stromkabel zur Verfügung zu stellen.
Auch den Zuschussantrag des TV Haßfurt beschieden die Stadträte positiv. Der Vereine möchte die Flutlichtanlage auf LED umstellen und jeweils zwei weitere Masten auf den Plätzen 2 und 3 errichten, um den Spiel- und Trainingsbetrieb zu gewährleisten. Die Kosten liegen bei rund 87 000 Euro und nach Abzug der Vorsteuer liegt die Berechnungsgrundlage für den städtischen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent bei rund 76 500 Euro. Somit gewährte der Ausschuss eine Förderung von maximal 15 300 Euro.
Rasenmäher für den FC
Weiterhin bewilligte der Ausschuss, dem FC Haßfurt einen Zuschuss von 3000 Euro zum Kauf eines Rasenmähertraktors für 41 650 Euro. Voraussetzung ist, dass der Verein eine Versicherung gegen Diebstahl, Raub und vergleichbare Schäden abschließt. Manfred Stühler sprach sich zwar zunächst gegen diesen Passus aus. Allerdings erhält der Traktor ein Nummernschild, so dass die Absicherung über die Teilkaskoversicherung möglich ist. Der Beschluss fiel einstimmig. (ger)