Bereits zum 30. Mal in Folge kamen am Samstag Sportler aus dem süddeutschen Raum nach Hofheim, um zu schwimmen, Rad zu fahren und zu laufen – und das in Folge, genannt Triathlon. Doch in diesem Jahr war Einiges neu: Erstmals fand das Event an einem Samstag statt, was sich als Glücksgriff herausstellen sollte. Denn es kamen mit über 350 Athleten so viele wie nie zuvor. Ein Grund ist wohl der, dass viele Sportler eine weite Anreise haben und so eventuell in Hofheim übernachten, um am nächsten Tag stressfreier die Heimreise antreten zu können.
Neu war auch der Start- und Zielbereich, der sich in diesem Jahr zwischen dem Sportheim des Hofheimer Sportvereins und der Verbandsschule befand. Ein Grund, die Veranstaltung hier stattfinden zu lassen, war der, dass der HSV, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, einige der Athleten als Gäste bei seinem Weinfest begrüßen konnte, das im Anschluss an den Triathlon stattfand. So mancher Athlet war auch dankbar dafür, dass er mit seinem Rennrad nicht mehr über das holprige Pflaster am Marktplatz überqueren und dabei Angst haben musste, seine Getränkeflasche zu verlieren.
Beliebt wie nie zuvor: Staffeln
Besonders gut angenommen wurde in diesem Jahr der Staffelwettbewerb. 20 Staffeln gingen an den Start – so viele wie noch nie. Dass die Staffel auch das Sprungbrett für eine große Karriere sein kann, bewies Andreas Dreitz, der in diesem Jahr den Iron-Man in Roth gewann.
Vor zehn Jahren begann er seine Triathlon-Karriere als Staffel-Teilnehmer in Hofheim. Sieger der Königsdisziplin, der Mitteldistanz, war heuer Tobias May vom SV Würzburg. Er absolvierte die 1900 Meter Schwimmstrecke im Ellertshäuser See, die 93 Kilometer Radstrecke durch die Haßberge und die 20,4 Kilometer lange Laufstrecke in einer Zeit von 4:15:55 Stunden. May trat in Hofheim schon zum dritten Mal an. Vor einigen Jahren gewann er die Sprintdisziplin. In diesem Jahr startet er noch in Hawaii und bei der Mitteldistanz-Weltmeisterschaft in Nizza. Zweiter wurde Tobias Tietz aus Igersheim vor dem Bamberger Daniel Wolf (ein ausführlicher Bericht folgt im Sportteil am Dienstag). Zu den Pechvögeln gehörten diesmal zwei Radfahrer, die zusammen stießen, als einer den anderen rechts überholen wollte. Ein Sportler verletzte sich dabei leicht und musste aufgeben, weil sein Rad defekt war.
Es war der Tennisclub Hofheim, der den Triathlon anlässlich seines 20-jährigen Bestehens 1990 ins Leben rief.
Initiator war Wolfgang Borst
Initiator war damals der heutige Bürgermeister Wolfgang Borst, der auch lange Jahre die Organisation übernahm. Den Startschuss gab sein Vater, der damalige Bürgermeister Erwin Borst. 67 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gingen bei der ersten Auflage am 22. Juli 1990 an den Start. Die Konkurrenzen waren aufgeteilt in „Sportler“ und „Sportlerinnen“ unter und über 35 Jahren, sowie in „Amateure“ getrennt nach Männern und Frauen unter und über 35 Jahren. Die „Sportler“ mussten 1000 Meter im Freibad schwimmen, 30 Kilometer Rad fahren (dreimal die Strecke Reckertshausen, Friesenhausen, Rottenstein, Eichelsdorf) und fünf Kilometer laufen.
Die „Amateure“ schwammen 500 Meter, radelten zehn Kilometer und liefen 2,5 Kilometer. Eng wurde es immer wieder im Schwimmbad, wo sich mehrere Athleten eine Bahn teilen mussten. Berührungen und blaue Flecken blieben da nicht aus. Ganz so profihaft streng wie heute ging es damals nicht zu: sowohl die „Sportler“ wie auch die „Amateure“ durften sich zwischen den einzelnen Wettbewerben eine Viertelstunde erholen. Damals trockneten sich die Athleten nach dem Schwimmen noch ab und wechselten die nasse Kleidung, was heute nur noch selten vorkommt.
US-Soldat als erster Sieger
Der erste Sieger bei den „Sportlern“ unter 35 hieß John Armour, US-Soldat aus Schweinfurt, mit einer Zeit von 1:26:82 Stunde. Der heutige Organisator Michael Greb startete ebenfalls bei den „Sportlern“ und wurde 15. in einer Zeit, die er nicht in der Zeitung lesen will.
Das Ziel war damals noch in der Johannisstraße in der Nähe des Freibads. Nach dem Wettkampf konnten sich die Athleten auf dem Gelände des heutigen Fitnessstudios stärken. Dort waren die Verpflegungsstände aufgebaut. Kulinarisches Highlight war damals die Sau am Spieß. Erst ab dem Jahr 2000 schwammen die Athleten im Ellertshäuser See und fuhren von dort aus durch die Haßberge nach Hofheim. Das Ziel befand sich bis zum letzten Jahr auf dem Hofheimer Marktplatz.
Ein positives Fazit zieht Organisator Michael Greb. „Es war eine gelungene Veranstaltung auf neuem Terrain. Alles ist gut gelaufen.