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EBERN
Bekommt der Naturpark Haßberge einen Ranger?
Mitglieder des Naturparks mit Landrat Wilhelm Schneider und Erster Bürgermeister Jürgen Hennemann (von links) auf dem FFH-Gebiet des Truppenübungsplatzes.
Foto: Günther Geiling | Mitglieder des Naturparks mit Landrat Wilhelm Schneider und Erster Bürgermeister Jürgen Hennemann (von links) auf dem FFH-Gebiet des Truppenübungsplatzes.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:45 Uhr

„Eine Besonderheit und ein positives Merkmal unseres Naturparks ist dessen reizvolle und abwechslungsreiche Naturlandschaft. Um im Wettbewerb mit anderen touristischen Gebieten weiterhin bestehen zu können, legen wir den Schwerpunkt unserer Arbeiten auch künftig in die Qualitätsverbesserung unserer Einrichtungen. Ich bin mir sicher, dass es uns gelingt, bei Bündelung aller Kräfte wie Naturschutz, Tourismus oder Landwirtschaft, den Reiz und die Attraktivität unseres Naturparks zu erhalten und zu verbessern.“ Dies betonte Erster Vorsitzender Landrat Wilhelm Schneider bei der Mitgliederversammlung des Naturpark Haßberge in Ebern.

Neben einer Vielzahl von Rastplätzen unterhält der Naturpark die Freizeitanlage am Weißfichtensee, den Steinerlebnispfad bei Maroldsweisach, den Naturerlebnispfad bei Königsberg, den Sagenpfad bei Lichtenstein und den geologischen Lehrpfad, der die Besucher zu den geologischen Besonderheiten der Haßberge führt. Nun ist noch der Wildkatzenpfad bei Reutersbrunn hinzugekommen. Mit einem Wanderwegenetz von mehr als 1000 Kilometern biete man dem Besucher die vielfältigsten Möglichkeiten zum Wandern und Naturerleben. Es seien auch wieder neue Einrichtungen entstanden oder auch Sehenswürdigkeiten neu gestaltet worden wie auf der Burgruine Bramberg, der Kammerstein- und Erlbrunnen bei Reckendorf, der Naturerlebnispfad bei Gerach, Themenwanderwege bei Ebern und Sulzfeld. All diese Maßnahmen würden die Attraktivität der Wanderwege steigern. Dabei betreibe man auch Öffentlichkeitsarbeit wie auf der Landesgartenschau in Würzburg.

Positiv hob der Vorsitzende hervor, dass die Naturparke im Rahmen einer „Naturoffensive Bayern“ gestärkt und „Naturparkzentren“ eingerichtet werden sollen. Vorgesehen ist die Förderung der Einrichtung als auch die Unterstützung des laufenden Betriebes. Die Mitgliederversammlung setzte mit einem Beschluss ein deutliches Signal, dass man an einem solchen Zentrum sehr interessiert sei. „Der Naturpark Haßberge wünscht unter der Voraussetzung der Bereitstellung ausreichender Fördermittel die Einrichtung und erklärt sich bereit, dieses Naturpark-Informationszentrum zu betreiben.“ Dabei gab es unter den Mitgliedern, auch aus den anderen Landkreisen, keinen Zweifel daran, dass diese Einrichtung im Landkreis Haßberge sein werde, auf den ja mit 65 Prozent die überwiegende Fläche des Naturparks komme.

Daneben ist nach den Aussagen der Bayerischen Staatsregierung auch die Schaffung von Rangerstellen vorgesehen. „Ranger vermitteln Einheimischen und Gästen die ökologischen Besonderheiten der Region und tragen durch ihre Präsenz vor Ort wesentlich zu deren Schutz bei.“ Nach den Richtlinien können im Naturpark Haßberge bis zu zwei Rangerstellen eingerichtet werden und würden mit einer jährlichen Personalkostenpauschale inclusive Unterbringung, Reisen und Sachkosten mit 65 000 Euro je Ranger gefördert. Von Seiten des Naturparks müsse dazu ein Mindestanteil von zehn Prozent geleistet werden. Das Gremium stimmte zu, vorerst mit der Schaffung von einer Rangerstelle in Vollzeit zu beginnen und diese je nach Bedarf auszuweiten.

Erfreulich nannte Landrat Wilhelm Schneider auch die jährliche Verwaltungspauschale durch den Freistaat, die auf 40 000 Euro erhöht wurde. Bei der Erstellung des Arbeitsprogrammes sei allerdings darauf zu achten, dass ein „ausgewogenes Verhältnis“ bei der Förderung von „Naturschutzmaßnahmen“ und „Maßnahmen der naturbetonten Erholung“ bestehe. Zu den Naturschutzmaßnahmen erhalte man einen erhöhten Fördersatz von 70 Prozent aus dem Naturparkförderprogramm.

Beim „Burgen- und Schlösserweg“ stehe man vor der dritten Qualifizierung. Dieser Weg sei der einzige Qualitätsweg, den man habe und der mit dem Gütesiegel „Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbandes ausgezeichnet sei. Dieses Prädikat werde für einen Zeitraum von drei Jahren vergeben und nach mehr als neun Jahren stehe nun eine Nachzertifizierung an. Das Gremium stimmte der erneuten Zertifizierung zu, weil die Aufwertung des Weges auch ein gutes Werbeobjekt für die Wanderregion Haßberge sei und der „Burgen- und Schlösserweg“ mehr als 40 Burgen, Schlösser und Ruinen verbinde. Für 20 000 Euro werden auch wieder neue Aussichtspunkte mit Panorama- und Thementafeln geschaffen. Erweitert wird auch der Steinerlebnispfad auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach um eine Sandspielstation.

Genehmigt wurde der Haushalt 2019 des Naturparks Haßberge, der im Verwaltungshaushalt mit Ein- und Ausnahmen von 155 575 Euro abschließt. Im Vermögenshaushalt stehen für Investitionen 92 257 Euro. Als Verwaltungsumlage bleibt eine Summe von 54 126 Euro, die auf die Mitgliedskreise entsprechend ihrer Fläche wie folgt verteilt wird: Landkreis Haßberge 35 182 Euro (65 Prozent), Landkreis Rhön-Grabfeld 10 284 Euro (19), Landkreis Bamberg 7578 Euro (14) und Landkreis Schweinfurt 1082 Euro (2 Prozent).

 
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