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HASSFURT
„Bei uns fehlen weiterführende Schulen“
Scheck-Übergabe: Der Rotary Club Haßfurt und der Golf-Club Schweinfurt übergaben dem Bischof der Diözese Karonga, Martin Mtumbuka, einen Scheck über 10 000 Euro aus dem Benefiz-Golfturnier. Im Bild: der Vorsitzende des RC Haßfurt, Julian Schrenk, der Vorsitzende des Fördervereins „Malawi School Project“, Professor Dieter Sitzmann, Bischof Martin und der Vorsitzende des Golf-Clubs Schweinfurt, Winfried Wiendl.
Foto: Ulrike Langer | Scheck-Übergabe: Der Rotary Club Haßfurt und der Golf-Club Schweinfurt übergaben dem Bischof der Diözese Karonga, Martin Mtumbuka, einen Scheck über 10 000 Euro aus dem Benefiz-Golfturnier.
ger
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:06 Uhr

„Wenn ich Geld für eine Schule oder eine Kirche hätte, würde ich eine Schule bauen“, hat der Bischof der Diözese Karonga im afrikanischen Land Malawi, der promovierte Erziehungswissenschaftler und Theologe Martin Mtumbuka, einmal gesagt. Dieses Ziel wird er nun mit Hilfe verschiedener Spender erreichen. Bei seinem Besuch im Landkreis Haßberge konnte er 10 000 Euro aus dem Erlös des Benefiz-Golfturniers entgegennehmen, das der Rotary Club (RC) Haßfurt zusammen mit dem Golf-Club Schweinfurt veranstaltet hatte.

Die Rotary Clubs Haßfurt, Alzenau, Coburg, Fürth, Schöllkrippen und Obernburg sowie weitere Rotary Clubs, der Lions Club Coburg und private Spender möchten im Norden von Malawi, einem der ärmsten Länder Afrikas, ein geschütztes Schuldorf für 2,5 Millionen Euro errichten. Denn im Distrikt Karonga in der Nähe von Livingstonia gibt es keine weiterführenden Schulen.

Der Bauingenieur Dieter Sitzmann, Professor an der Hochschule Coburg und Mitglied des RC Coburg, hatte mit seinem Freund Rainer Hirth, ebenfalls Professor in Coburg, Bischof Martin Mtumbuka kennen gelernt und mit ihm die Idee des Schuldorfes diskutiert. Nachdem der Bischof seine Unterstützung zugesagt und ein geeignetes Grundstück für das Schuldorf gefunden hatte, ging es an die Planung. „Es werden ansprechende Schulgebäude für 800 Schülerinnen und Schüler sowie alle weiteren notwendigen Gebäude und die nötige Infrastruktur geschaffen“, freute sich der Bischof, der für einige Tage in Deutschland weilt, um Kollegen zu treffen und verschiedene Stiftungen und Hilfsorganisationen zu besuchen. Wie Dieter Sitzmann mitteilte, solle das Projekt innerhalb von vier Jahren ausgeführt werden. Die Planung übernehmen Studenten der Hochschule Coburg, die auch vor Ort für die Bauleitung zuständig sein werden.

„Wir beziehen die ortsansässigen Handwerker ein, verwenden die lokal verfügbaren Materialien und Bautechniken in nachhaltiger und klimaangepasster Bauweise und nutzen regenerative Energien“, sagte der Professor, der mit seinem Freund die Realisierung übernimmt. Projektträger ist der Förderverein „Malawi School Project eV“. Sie alle können mit der Unterstützung der rotarischen Gemeinschaft, des deutschen Botschafters, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Präsidentin von Malawi, der Frauenrechtlerin Joyce Banda, rechnen.

Nachdem der RC Haßfurt bereits 10 000 Euro für das Projekt gespendet hatte, richtete er heuer mit dem RC Schweinfurt und dem Golf-Club Schweinfurt ein Benefiz-Golfturnier mit prominenten Gästen zugunsten des Projekts auf dem Golfplatz in Löffelsterz aus. Den Erlös von wiederum 10 000 Euro konnten nun der Präsident des RC Haßfurt, Julian Schrenk, und der Präsident des Golf-Clubs Schweinfurt, Winfried Wiendl, an Bischof Martin in der Martinsklause in Ziegelanger persönlich überreichen.

„Dieses Projekt ist sehr wichtig für uns“, sagte der Bischof im Gespräch mit dieser Zeitung. „Denn dass weiterführende Schulen bei uns fehlen, ist ein großes Problem.“ Das Besondere sei, dass die Diözese die Trägerschaft übernehme, die Schule aber staatlich anerkannt werde. Dies hebe den Status der Schule, und gleichzeitig würden die Lehrer vom Staat bezahlt werden. 20 Prozent der Schüler könne die Diözese auswählen, die restlichen Jungs und Mädchen würden aus dem ganzen Land kommen.

Wie Professor Dieter Sitzmann als Vorsitzender des Fördervereins angab, ist der Spatenstich für das Frühjahr 2013 geplant. Er erwartet wesentliche Zuschüsse von der Rotary-Foundation und eine Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und blickt daher optimistisch in die Zukunft.

 
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