Das Baugebiet „Höret II“ in Knetzgau spaltet auch weiterhin die Gemüter und führte am Montag zu einer teils hitzigen Debatte im Gemeinderat. Das Gremium konnte sich nach langer Diskussion nicht auf eine Bauvariante einigen. Bürgermeister Stefan Paulus gab den Gemeinderäten eine Woche Zeit, um konkrete Vorschläge vorzulegen.
Wie berichtet, sollen in drei Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern und Bungalows 61 Wohneinheiten entstehen. Viel weniger dürften es nicht sein, da sonst der neue Kindergarten nicht gebaut wird, sagte Paulus. Derzeit lägen 81 Bewerbungen von Bürgern vor, die dort wohnen wollen. Darunter seien 43 Bürger aus der Gemeinde Knetzgau sowie 38 Auswärtige, die zum Teil wieder in ihre alte Heimat zurückziehen wollen. 70 bis 80 Prozent der Interessenten seien junge Familien.
Gleichzeitig gebe es eine Unterschriftenliste von Anwohnern, die sich vor allem an der geplanten Zufahrtsstraße stören. Forderungen, die drei geplanten Mehrfamilienhäuser vom Süden in den Norden zu verlegen, seien laut dem Planungsbüro BaurConsult nicht möglich. „Es gibt eine Mehrheit, die sich kein Eigenheim leisten kann. Wir dürfen daher keine Minderheitenpolitik machen“, betonte Paulus.
Der geplante Skater-Park in Knetzgau soll bis August dieses Jahres fertig werden, sagte der Rathauschef. Mit einer Größe von 3500 Quadratmetern gehört er zu einem der größten in Deutschland. Am Rande des Skater-Parks soll ein Skater-Shop entstehen, wo neben Skateboards auch BMX-Räder, Scooter und Zubehör verkauft werden sollen. Ein Food-Truck soll für das leibliche Wohl der Skater sorgen. Bereits gegründet wurde der Verein „MainActionSport e.V.“, der Wettkämpfe auf dem Gelände organisieren will.
Künstlerisches Projekt
Der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Egon Stumpf, stellte ein künstlerisches Projekt vor, das durch die Europäische Kommission bis zu 80 Prozent gefördert wird. Der alte Amtsbotenweg zwischen Ebrach und Oberschwappach soll künstlerisch gestaltet werden. Zum einen sollen Kunstwerke entlang des Weges von heimischen Künstlern aufgestellt werden. Zum anderen sollen Kunstausstellungen im Schloss Oberschwappach und im Kloster Ebrach organisiert werden. Entlang des Weges sollen Esskastanien gepflanzt werden. Außerdem soll ein virtueller Rundgang durch das Schloss Oberschwappach entstehen. Die Umsetzung des Projekts ist für die Jahre 2024 bis 2027 geplant.
Im Schlosspark von Oberschwappach sollen wieder Open-Air-Konzerte des Bamberger Streichquartetts stattfinden, nämlich ein Sommerkonzert am 29. August und ein Mozartkonzert am 3. September. Zwischen den Konzerten ist an zwei bis drei Tagen ein Kino-Open-Air geplant. Die Abonnements behalten ihre Gültigkeit, sagte Paulus.
Mit 16 zu fünf Stimmen bewilligte das Gremium die Aufstellung eines Mobilfunkmasts durch die Vodafone GmbH am Hochbehälter Oberschwappach. Knapper war die Entscheidung über die Fassung eines Aufstellungsbeschlusses für eine Freiflächenvoltaikanlage, die zusammen mit der Gemeinde Sand errichtet werden soll. Mit elf zu zehn Stimmen votierte der Gemeinderat dafür. Die Anlage soll neben der Maintalautobahn nach dem Tunnel Schwarzer Berg auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Schweinfurt entstehen. Es sei die einzige machbare Fläche auf Gemeindegebiet, sagte Paulus. Die G.U.T. Haßberge will dort investieren. Auch Bürger können sich beteiligen.
Wahllokale werden aufgelöst
Die Wahllokale in Eschenau und Unterschwappach werden aufgelöst, da dort bei den letzten Wahlen jeweils weniger als 50 Wähler ihre Stimme abgaben. Wähler von Eschenau müssen künftig in Westheim ihre Stimme abgeben, Wähler von Unterschwappach müssen nach Oberschwappach.