Mehrere Ortseinsichten, das Bauvorhaben der Tennet im Gewerbegebiet und eine geplante Anlage zur Zwischenlagerung und Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen beschäftigten den Eltmanner Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung.
Fast überall, wo im Zuge der Altstadtsanierung an den Straßeneinmündungen die Fahrbahn gepflastert wurde, gibt es das gleiche Problem wie an der Einmündung Fichtenbach in der ehemaligen Bundesstraße am Friedhof: Scherkräfte beim Abbiegen verdrücken das Pflaster, Mulden entstehen, die gerade am Straßenübergang zum Friedhof eine Gefährdung für Fußgängerinnen und Fußgänger darstellen.
Doch Sanierungsversuche laufen immer wieder ins Leere, weil diese an der Physik nun mal nichts ändern. Deshalb stimmten die Mitglieder des Bauausschusses darin überein, dass das Pflaster bis auf die Rinne, die den Übergang zur Staatsstraße markieren soll, ausgebaut und durch Asphalt ersetzt wird. Diese Arbeiten können jedoch frühestens 2025 stattfinden.
Errichtung eines Logistikzentrums im Gewerbegebiet
Bereits instandgesetzt ist hingegen die Stichstraße Galgenleite, wo der Fahrbahnrand abgebrochen war. Mit der Ausführung zeigte sich der Ausschuss bei der Begehung zufrieden. Bei der Besichtigung der Kindergartenbaustelle im Juni hatten die Ausschussmitglieder Feuchtigkeit festgestellt. In der Stellungnahme des Planungsbüros wurde nun erklärt, dass dies durch die falsche Reihenfolge bestimmter Arbeiten erfolgt sei.
Das Problem sei behoben, das Mauerwerk würde problemlos bei Sommerwetter trocknen. Zudem wurde die Bauverwaltung beauftragt, die entsprechende Wand weiterhin zu beobachten, damit sich dort im Betrieb nicht irgendwann Schimmel bilde.
Die Firma Tennet TSO GmbH will im Gewerbegebiet "In der Au" in Eltmann direkt neben dem Umspannwerk ein Logistikzentrum mit Schulungsräumen errichten. Dafür musste zunächst der Bebauungsplan geändert werden, jetzt ist der Bauantrag im Rathaus eingetroffen. Allerdings sind noch Unterlagen nachzureichen, denn unter anderem steht noch ein Informationstreffen mit den benachbarten Grundstückseigentümern aus, bei dem die entsprechenden Unterschriften eingeholt werden sollen. Grundsätzlich begrüßte es Bürgermeister Michael Ziegler aber, dass das Vorhaben jetzt wieder Fahrt aufnimmt.
Vorsicht bei der Nutzung des Gebiets "Ellern"
Einstimmig abgelehnt wurde vom Bauausschuss der Antrag eines Baustoff-Recycling-Betriebs, in Roßstadt im Bebauungsgebiet "Ellern", eine Fläche zur Zwischenlagerung und Behandlung nicht gefährlicher Abfälle zu errichten. Weniger bürokratisch formuliert: Es soll eine Anlage entstehen, die Erdaushub oder Abbruchmaterial recycelt und für die weitere Verwendung vorbereitet.
Im Ausschuss waren die Mitglieder sich einig, dass das gesamte Gebiet "Ellern" im Überschwemmungsgebiet des Mains liegt und schon daher eine solche Nutzung ausscheidet. Zudem sei die Anlage sicherlich auch eher störend für das benachbarte Freizeitland. Grundsätzlich seien die Eltmanner Stadträte vorsichtig, wenn es um die Nutzung dieses Geländes geht, wo sich der sogenannte Roßstadter Umweltskandal abgespielt hat, und deshalb bis heute Messstellen überwachen, ob nicht aus den Resten der unzulässigen Verfüllungen noch Schadstoffe austreten. Schließlich liegen in Grundwasserfließrichtung die Eltmanner Trinkwasserbrunnen.
Nachdem mittlerweile das neue Siedlungsgebiet in Roßstadt erschlossen ist, machte die Jagdgenossenschaft als Eigentümer des von den Baufahrzeugen genutzten Flurweges, darauf aufmerksam, dass die Teerdecke an einigen Stellen deutlich gelitten habe. Die Schäden sollen dokumentiert und beobachtet werden, die Ankündigung der Jagdgenossen, dass sie bei einer eventuellen späteren Sanierung ihren Anteil nicht tragen werden, wurde von den Räten zu Protokoll genommen.