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Barrierefreies Wohnen auf dem Viehhof in Obertheres?
Für das 6000 Quadratmeter großen Areal des Viehhofs in Obertheres gibt es Überlegungen, dort unter anderem eine ambulant betreute Wohngemeinschaft zu bauen. Als Bauherr und Betreiber ist die Caritas Haßberge im Gespräch.
Foto: Christian Licha | Für das 6000 Quadratmeter großen Areal des Viehhofs in Obertheres gibt es Überlegungen, dort unter anderem eine ambulant betreute Wohngemeinschaft zu bauen. Als Bauherr und Betreiber ist die Caritas Haßberge im Gespräch.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:37 Uhr

Ein Quartierskonzept für den Viehhof in Obertheres hat Bürgermeister Matthias Schneider kürzlich in der Gemeinderatssitzung  vorgelegt. Bereits seit 1998 befindet sich das 6000 Quadratmeter große Areal mit denkmalgeschützten Gebäuden im Besitz der Gemeinde. Erste Gespräche mit den Denkmalschutzbehörden hinsichtlich einer künftigen Nutzung wurden geführt. In der Vergangenheit wurde immer wieder die Möglichkeit von Senioren- und barrierefreiem Wohnen angeführt, die Bürgermeister Schneider aufgriff.

Kürzlich hat der Freistaat Bayern die Richtlinie zur investiven Förderung von Pflegeplätzen sowie Gestaltung von Pflege und Betreuung im sozialen Nahraum herausgebracht. Hierin werden die Schaffung, der Ersatzneubau oder Umbau von Pflegeplätzen unterschiedlicher Form gefördert. Eine Möglichkeit der Unterstützung ist der Bau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften. Nach Meinung des Bürgermeisters würde das für den Viehhof in Betracht kommen, wobei es sich dabei nicht um ein klassisches Seniorenheim handelt, sondern um "kleine, aber feine Einheiten".

Kontakt geknüpft hat Bürgermeister Schneider bereits zur Caritas Haßberge, die auch in Knetzgau die ambulant betreute Wohngemeinschaft St. Martha mit zwölf Plätzen in der Nähe des dortigen Kindergartens betreibt.

Grundsätzlich könne sich die Caritas Haßberge vorstellen, so eine Einrichtung auf dem Viehhof-Gelände selbst zu bauen und zu betreiben. Denkbar wären eventuell auch weitere zwölf Plätze oder eine Ergänzung mit barrierefreiem Wohnen, sozialem Wohnraum und einem kleinen Medizinischen Versorgungszentrum. Inwieweit die Gemeinde Theres bei einzelnen Gebäuden als Bauherr auftritt oder es Möglichkeiten für private Investoren gibt, werden weitere Gespräche zeigen. Jedenfalls sei das angedachte Engagement der Caritas Haßberge konkreter als alles andere, was schon einmal im Gespräch war, so Schneider.

Die Ausführungen des Bürgermeisters fanden Zustimmung im Gemeinderat, worauf vereinbart wurde, Vertreter der Caritas in eine der nächsten Sitzungen einzuladen und deren Konzept vorzustellen. Wenn das Projekt dann konkret werde, sollen die Bürger eingebunden und bei einem Infoabend unterrichtet werden. Weiterhin ist eine Besichtigung der Wohngemeinschaft in Knetzgau, sowohl durch den Gemeinderat, als auch mit interessierten Bürgern  geplant.

Ein weiteres Thema in der Gemeinderatssitzung war der Zustand der Gartenstraße in Untertheres. Diese ist als Straße deklariert, aber nicht ausgebaut. Momentan führt sie als Schotterweg zu den anliegenden Wohnhäusern. Dort würde grundsätzlich die Möglichkeit bestehen, vier bis fünf Bauplätze zu generieren, da es noch freie Flächen gibt.

Eine Abfrage in der Vergangenheit habe jedoch ergeben, dass daran kein Interesse bestehe. Ebenso wenig mit dem Ausbau der Straße. Dieser würde nach einer aktuellen Kostenschätzung, die Bürgermeister Schneider vorlegte, rund 227 000 Euro kosten. Die Gemeinderäte waren sich einig, dass dieser Betrag für die relativ kurze Straße und die geringe Zahl der Anlieger zu hoch sei.

In diesem Zusammenhang gab es auch eine lange Diskussion um den Antrag eines Anliegers, der den Schotterweg einst selbst angelegt hat. Dieser hatte beantragt, die Kosten für den Unterbau und die Entwässerung von der Gemeinde erstattet zu bekommen. In Summe ging es um einen Betrag von rund 3500 Euro.

Die unzähligen Stunden der Eigenleistung, die der Anwohner 2006 in den Bau gesteckt habe, ließ er unberücksichtigt. Angelehnt war der Antrag an einen Fall in Buch, bei dem 1995 die Gemeine den Unterbau für die Straße bezahlt und die Anwohner die Kosten für die Deckschicht getragen hätten.

Nach reiflicher Überlegung machte Schneider einen Vorschlag, um keinen weiteren Präzedenzfall zu schaffen, womit sich auch alle Gemeinderäte einverstanden erklärten. Die Gartenstraße wird als Ortsstraße entwidmet und zu einem landwirtschaftlichen Weg herabgestuft. Somit sei der private Ausbau anders zu betrachten, als zum Beispiel in einem Baugebiet, erklärte der Bürgermeister. Der Anlieger bekommt seine Investitionen gegen Beleg erstattet.

 
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