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Ebelsbach
Barrierefreier Bahnhof und sozialer Wohnungsbau im Schloss
Blick von der Stettfelder Straße auf die Bauruine des Schlosses.
Foto: Günther Geiling | Blick von der Stettfelder Straße auf die Bauruine des Schlosses.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 19.03.2023 03:18 Uhr

Ein "Innerstädtisches Entwicklungskonzept (ISEK)" mit der Revitalisierung des Schlosses von Ebelsbach sowie die Planung eines Nahwärmekonzeptes für die kommunalen Liegenschaften Schloss Gleisenau, Bürgerzentrum und die Schule mit Einbeziehung von Privathäusern sind die zwei großen Ziele, mit denen sich die Gemeinde Ebelsbach derzeit befasst und die sie auch möglichst zügig umsetzen möchte. Dies betonte 1. Bürgermeister Martin Horn auf der Bürgerversammlung im "Bürgersaal", zu der rund 50 Zuhörer ihr Interesse an der Gemeindepolitik zeigten.

Anhand von Bildern konnten sich die Zuhörer ein Bild von den Baumaßnahmen verschaffen, etwa wie am Bahnhof der Platz und das Parken von Fahrrädern gestaltet wurde. Die Stadt Eltmann wolle hier auch noch eine Sammelschließanlage auf ihrer Seite angehen. In diesem Zusammenhang teilte der Bürgermeister mit, dass die Bundesbahn das Gleis 2 barrierefrei gestalten wolle, wozu der Rampenzugang um 30 bis 40 cm erhöht werden soll und dabei sogar "Blindenstreifen" eingebaut würden. Damit müsse auch die Bushaltestelle angepasst werden für Niederflurbusse.

Ebelsbacher Schloss soll wieder Mittelpunkt werden

Mit dem "Innerstädtischen Entwicklungskonzept" verband Bürgermeister Horn Maßnahmen, die sinnvoll für die Entwicklung von Ebelsbach seien. Hier stellte er die Rekultivierung des Schlosses von Ebelsbach allen anderen voran. "Als ich vor drei Jahren mein Amt antrat, habe ich mir es nicht vorgestellt, dass dies so schleppend vorangeht. Das Schloss ist ja extrem desolat und wir haben uns inzwischen viele Gedanken gemacht und auch Vorplanungen erstellt. Auf jeden Fall soll das Hauptgebäude wieder in seinem Ursprung entstehen und darüber hinaus wollen wir Wohnungsmöglichkeiten schaffen", betonte er bei der Vorstellung einiger Entwürfe in Bildern. Dabei gab er seine Meinung kund, dass er in einem Nebengebäude barrierefreie Wohnungen für Senioren und im Obergeschoss sozialen Wohnungsbau verwirklichen möchte.

Ein Planentwurf von der Sanierung des Schlosses Ebelsbach, der zeigt, dass das Hauptgebäude wieder im Mittelpunkt stehen soll und im übrigen Bereich verschiedene Wohnmöglichkeiten entstehen könnten.
Foto: Repro: Günther Geiling | Ein Planentwurf von der Sanierung des Schlosses Ebelsbach, der zeigt, dass das Hauptgebäude wieder im Mittelpunkt stehen soll und im übrigen Bereich verschiedene Wohnmöglichkeiten entstehen könnten.

Natürlich sei dies alles mit Kosten verbunden und er erinnerte daran, dass einige Studien, die im Vorfeld für Projekte durchgeführt wurden, Kostensummen von 18 bis 20 Millionen Euro ausgewiesen hätten. "Dies ist natürlich nur zu verwirklichen mit massiven staatlichen Zuschüssen. Gespräche mit dem Denkmalschutz hätten gezeigt, dass man diese Notwendigkeit sehe und auch mit entsprechenden Zuschüssen helfen will."

Als weitere Maßnahme, die ja auch am Schlossgelände von Ebelsbach vorbeiführt, nannte er dann die innere Ortsumgehung von der Tankstelle Koch in Richtung Stettfeld. Man habe hierfür eine Grobplanung, aber er sei in letzter pessimistisch geworden, dass man die nicht umsetzen könne. "Aber es gibt nun doch wieder Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Straßenbauamt und wir arbeiten daran."

Gemeinde plant Netz für Nahwärmeversorgung

Im Mittelpunkt der Bürgerinformationen stand dann die Planung einer Nahwärmeversorgung, die vom Sportzentrum nach Gleisenau, mit der Anbindung des Schlosses und der Verwaltungsgemeinschaft, führen soll und auch vom Sportzentrum über die "Schustersteige" zur Schule an der "Oberen Heuernte". Dabei könne man sich vorstellen, die "Uhlandstraße" und "Gartenstraße" mit den Privathäusern einzubeziehen. Eine erste Entscheidung habe der Gemeinderat insofern getroffen, dass dafür die Heizzentrale am Parkplatz im Bereich der Tennisplätze gebaut werden soll.

Bürgermeister Horn sprach in diesem Zusammenhang von der "Wärmeversorgung als einem Riesenproblem". Man benötige hier 1,5 Megawatt im Jahr und habe einen Wärmeverlust von 200 000 Kilowattstunden, denn die Leitungen umfassten 3,2 Kilometer. Für die Kosten der Wärmetrasse müsse man nach ersten Kostenschätzungen mit 1,6 Millionen Euro rechnen und die Gesamtmaßnahme würde wohl in Richtung 4 Millionen Euro gehen. Dies sei aber nur eine vage Zahl. Er sehe dies als einzige Lösung an, weil Wärmepumpen in Altbauten schwierig seien und hier höhere Vorlauftemperaturen erforderlich wären.

Fällt die Grundsteuer zukünftig höher aus?

Aus der Bürgerschaft kamen dann nur einige Fragen wie der, wo die Hackschnitzel für die Heizzentrale gelagert würden und was mit der Sanierung des Sportgeländes sei. Hier kam die Antwort, dass die Tartanflächen und auch die Hochsprunganlage erneuert würden. Auch nach der Versorgung mit Glasfaser fragten einige Bürger für ihren Bereich und einige sorgten sich um die Auswirkungen der neuen Grundwasserbescheide. Bürgermeister Horn bat, sich hier nicht verrückt machen zu lassen. "Bleibt ruhig und wartet ab! Auch der Gemeinde ist noch nicht bekannt, wie der Hebesatz berechnet wird. Es soll ja kostenneutral gestaltet werden und wir müssen dann den Hebesatz entsprechend anpassen."

 
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