
Barbara Stamm stand neben den Geehrten beim Festabend der Frauen Union (FU) Knetzgau im TSV-Sportheim im Mittelpunkt. Die ehemalige Landtagspräsidentin widmete sich leidenschaftlich dem Thema "Starke Frauen, starker Landkreis".
Kreisvorsitzende Elvira Sieper erinnerte daran, dass es das Frauenwahlrecht seit 101 Jahren gebe. Sie bezeichnete dies als Sternstunde der Demokratie. Landrat Wilhelm Schneider berichtete, dass es mehr weibliche Auszubildende und Mitarbeiterinnen im Landratsamt gebe. Bei den Führungskräften sei aber noch ein Ungleichgewicht vorhanden. Er wünsche sich auch hier einen höheren Frauenanteil.
Ortsverbandsvorsitzende Christina Stula freute sich, dass Stamm nach Knetzgau gekommen sei, um die Frauen für ihre langjährige Mitgliedschaft zu ehren. Für Stamm sei es ein besonderes Anliegen, diesen Frauen für ihre Heimatverbundenheit an der Basis zu danken.
Sie sprach allen ihre Wertschätzung aus, die Verantwortung in der Lokalpolitik übernehmen. Ihr Traum sei es gewesen, Oberbürgermeisterin in Würzburg zu werden. Sie habe ihn nicht verwirklichen können. Sie zollte allen Respekt, die bereit sind zu kandidieren. "Durchatmen und antreten", gab sie den möglichen Wahlverlierern mit auf den Weg.
Stamms großes Anliegen sei es, Leistungen wertzuschätzen. Das verliere aus ihrer Sicht in der Gesellschaft aber immer mehr an Bedeutung. Sie erwarte beispielsweise von der großen Politik, dass die Bundeskanzlerin in Würde aus dem Amt verabschiedet werde.
Die Politikerin forderte die Arbeit in allen Bereichen zu würdigen, sei es von Landwirten und Landfrauen oder in der Pflege. Stamm würdigte zudem das Ehrenamt. Die Rahmenbedingungen seien zwar wichtig, aber ohne ein gemeinsames Schaffen wäre auch in Knetzgau und im Landkreis Haßberge der Erfolg der vergangenen Jahre wohl ausgeblieben.
Stamm ging zudem auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Ärztinnen auf dem Land ein. Auf ihr Bestreben sei eine Kinderbetreuung im Landtag eingeführt worden. Die Situation für Lehrer, am Wohnungsmarkt und bei Fachkräften sprach Stamm genauso an wie den Flächenverbrauch, die Digitalisierung und den öffentlichen Nahverkehr. Sie motivierte ihre Zuhörerinnen: "Frauen sind überall in der Gesellschaft wichtig, um die Heimat voranzubringen."
Geehrt wurden Erika Waldheuser, Franziska Endres, Hannelore Glass (alle FU Knetzgau) für 45 Jahre Mitgliedschaft, Waltraud Hofmann (FU Eltmann) für 35 Jahre, Elisabeth Ambros (FU Knetzgau) für 30 Jahre, Sieglinde Funck (FU Eltmann) für 25 Jahre sowie Elisabeth Glotzmann, Heidi Langhans und Sabine Langhans (alle FU Knetzgau) für 20 Jahre.
