
„Körper und Geist fordern“, lautet das ganzheitliche Konzept des Förderzentrums der Lebenshilfe Haßberge mit Sitz in Sylbach. Bei einem Tag der offenen Tür präsentierten sich die Frühförderung, die schulvorbereitende Einrichtung (SVE), die Schule sowie die Tagesstätte des Förderzentrums. Ein vielseitiges Programm, zusammengestellt von vielen fleißigen Helfern, brachte den Besuchern das Konzept des Förderzentrums mit dem Lehrauftrag am Vormittag und der Freizeitgestaltung am Nachmittag näher.
Derzeit besuchen 90 Schüler im Alter von drei bis 18 Jahren das Förderzentrum, zudem sind 21 Kinder in der schulvorbereitenden Einrichtung untergebracht. „Wir möchten zeigen, wie in unserer Schule gelernt wird“, sagte Schulleiterin Alexandra Krines-Beßler. Von der Frühförderung über die schulvorbereitende Einrichtung bis hin zur Berufsschulstufe werden die Schüler professionell in Teamabsprache von Sonderschullehrern, Heilpädagogen, Förderlehrern, Erziehern und Kinderpflegern Hand in Hand betreut. Als Kooperationspartner kommen Therapeuten zum Einsatz. „Das handlungsbegleitende Lernen mit Materialien zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche“, erläuterte die Schulleiterin. Der Unterricht ist anders aufgebaut, denn nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen sind wichtig. Es werden oftmals banale Situationen im geschützten Rahmen des Schulalltags ausprobiert, um damit die Anleitung zur Selbstständigkeit zu trainieren.
Für viele Schüler ist das Therapiezentrum wie ein zweites Zuhause. Die spürbar gute Atmosphäre konnten die Besucher beim Rundgang durch die Räume des Gebäudes erleben. Es bestand die Möglichkeit, Informationen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Im Therapieraum der Frühförderstelle etwa konnten sich die Besucher über das Angebot der sensomotorischen Förderung informieren. „Hier werden alle Sinnesbereiche sensibilisiert und gefördert“, erklärte Janina Weinkauf. Thema: Förderung bei Entwicklungsverzögerungen. In der Turnhalle war eine Bewegungslandschaft aufgebaut. Dadurch werden die Kreativität und die Bewegungsfreude der Kinder gefördert. „Verschiedene Module, darunter Klettergerüst, Rutsche und Gletscherspalte, sollen die Kinder anregen, sich selbst zu bewegen, soweit sie sich trauen“, erklärte Carolin Hertinger. Das Miteinander mit anderen Kindern soll spielerisch anregen, selbst aktiv zu werden.
Ilias, Joseph, Viktoria, Lisa-Maria und Justin sind die großen Akteure – wenn auch verborgen – beim Schattentheater „Swimmy“. Klassenlehrerin Martha Miener behandelte die klassische Lektüre von Leo Lionni seit Herbst im Unterricht. Die Kinder setzten sich mit dem Thema auseinander und gestalteten sogar ein eigenes Buch. Da das kreative Angebot in der Nachmittagsbetreuung groß geschrieben wird, studierte Erzieherin Inge König am Nachmittag mit ihren Schützlingen das Schattentheater ein. Fische, Quallen, Muscheln, Meeresalgen und vieles mehr wurden von den Kindern authentisch als Requisiten für das Wunder im Meer gebastelt. Und dann war es soweit: Die jungen Schauspieler führten den Gästen stolz ihr Theaterstück auf und erhielten viel Beifall.
Im Außenbereich gab's die Möglichkeit zur Ausfahrt mit dem Quad rund um Sylbach. Verschiedene Bastelangebote, ein Sinnesparcours, Verkauf von Tonarbeiten und vieles mehr sowie kulinarische Leckerbissen, die vom Elternbeirat angeboten wurden, rundeten das Angebot beim Besuch des Förderzentrums ab.