Zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“ lässt Dekanatskantor Matthias Göttemann die Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) des Barockmeisters Johann Sebastian Bach an zwei Sonntagen im Gottesdienst erklingen: am 9. Juli um 10.30 Uhr in der evangelischen Kirche Oberlauringen und 16. Juli um 10.15 Uhr in der Marienkirche Königsberg.
Das Werk hat eine lebhafte Kompositionsgeschichte hinter sich, denn bereits im Jahre 1715 schrieb der 30-jährige Bach in Weimar eine frühere Form dieses Werkes (BWV 80a). Zwischen 1727 und 1731 überarbeitete er das Werk in Leipzig (BWV 80b) und schließlich komponierte Bach erst nach 1735 in reifem Alter den großen virtuosen Eingangschor. Der Bachforscher Alfred Dürr schreibt dazu: „Der Eingangschor ist wohl der Höhepunkt des Bachschen vokalen Choralschaffens.“ Zu guter Letzt gab sein Sohn Wilhelm Friedemann Bach dem Werk durch Hinzufügen von drei Trompeten und Pauken noch mehr Strahlkraft.
Die Kantate vertont die sehr bildhaften Worte des Chorals „Eine feste Burg“ auf sehr mitreißende Weise, aber sie zeigt auch fast kindlich zarte Züge. Das außerordentliche Werk mit drei Trompeten, Pauken, drei Oboen, Fagott, Streichern und Orgel wird gesungen von der Kantorei Haßberge, Solisten aus Leipzig und München – unter der Leitung von Dekanatskantor Göttemann.
Der Kantatengottesdienst in Oberlauringen wird von der dortigen evangelischen Kirchengemeinde mitgetragen, die im Anschluss in der Kirchenburg ein Fest ausrichten wird. Liturgie: Pfarrerin Melanie von Truchseß. Der Kantatengottesdienst in Königsberg wird von der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde mitgetragen (Liturgie: Pfarrer Peter Hohlweg) und findet unter dem Dach der „KlangKontakte“ Königsberg statt.