„Es ist eine staatliche Ehrung. Aber wir als Gemeinde sind ebenfalls sehr stolz auf Eure Leistung, die ihr als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sand für die Allgemeinheit bisher erbracht habt“, sagte Bürgermeister Bernhard Ruß zu den Wehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr Sand, die für 25 oder 40 Jahre aktive Dienstzeit mit dem Silbernen oder Goldenen Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet wurden.
Insgesamt waren es 23 Mitglieder der Feuerwehr Sand, die im Rathaussaal der Gemeinde für ihre langjährige Dienstzeit ausgezeichnet wurden. Bürgermeister Bernhard Ruß stellte in seinem Grußwort heraus, dass die 875-Jahrfeier der Gemeinde Sand dazu einen würdigen Rahmen bildet. „Wir sind stolz auf die Sander Feuerwehr, die durch den ehrenamtlichen Einsatz ihrer Wehrleute Pflichtaufgaben in der Gemeinde, aber auch im Landkreis Haßberge nachkommt“, sagt Ruß und erinnerte an die vielen Einsätze der Sander Wehr – nicht nur im Brandfall sondern auch bei Verkehrs- und anderen Unfällen. Bei der Wehr Sand sind das Ölwehrgerät und das ABC-Erkundungsfahrzeug des Landkreises stationiert. Ganz besonders zu bemerken sei, dass die Feuerwehr Sand als erste Wehr im Landkreis die „First Responder“ eingeführt haben. „Durch schnelle Hilfe in vielen Fällen haben sich die Ersthelfer inzwischen einen hervorragenden Namen gemacht“, sagte der Bürgermeister und stellte ebenfalls heraus, dass bei der Feuerwehr in Sand eine sehr gute Jugendarbeit geleistet wird, so dass es derzeit keine Nachwuchsprobleme gibt. Die Auszeichnungen, die sich die Wehrleute verdient hätten, seien Anerkennung und Würdigung für langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für die Allgemeinheit, sagte Ruß.
„Wenn es brennt, ist schnelle Hilfe geboten. Und es brennt an vielen Orten: Sei es, dass ein Lastzug umkippt, ein Verunglückter in seinem Fahrzeug eingeklemmt ist, ein Feuer ausgebrochen ist, wenn durch Unwetter Hab und Gut bedroht ist oder – wie in Sand – durch Hochwasser ein ganzer Ortsteil abgeschnitten ist“, hob stellvertretender Landrat Günther Geiling in seiner Rede hervor. „Zum Glück haben wir heutzutage moderne, schlagkräftige, wachsame und gut ausgerüstete Feuerwehren, die in allen Fällen schnelle und wirksame Hilfe leisten.“
Geiling führte weiter aus, dass die gut ausgebildeten und ausgerüsteten Feuerwehren das erforderliche Rüstzeug zum Retten, Löschen und Schützen haben. „Für diese segensreichen Dienste, die alle Wehrleute zum Wohle der Mitbürger leisten, möchte ich mich recht herzlich bei ihnen bedanken“, sagte Geiling. Sein Dank galt den Wehrleuten der Feuerwehr Sand, die bei rund 90 Einsätzen im Jahr eine zuverlässige Säule des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Haßberge darstellt.
Auch die gute Jugendarbeit der Sander Wehr, die seit 25 Jahren eine eigene Jugendgruppe besitzt, lobte Geiling. Diese gute Jugendarbeit zahlt sich aus. Aktuell zähle die Sander Wehr 62 Aktive. Darunter sind elf Frauen sowie 18 männliche und 15 weibliche Jugendliche. Der stellvertretende Landrat listete weiter auf, dass es im Landkreis Haßberge 160 Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 4712 Aktiven gibt, davon 460 Frauen und 748 Jugendliche.
„Die Zahl der aktiven Feuerwehrler ist leicht zurückgegangen. Wir befürchten, dass dieser Trend anhält, wenn es uns nicht gelingt, möglichst viele junge Frauen und Männer für den Dienst in den Feuerwehren zu begeistern und zu gewinnen“, blickte Geiling besorgt in die Zukunft.
Den langjährigen Wehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr Sand gratulierte Geiling zu ihrer anstehenden Ehrung. Er sprach ihnen für ihren selbstlosen Einsatz den Dank und die Anerkennung des Freistaates Bayern und des Landkreises Haßberge aus.
Kreisbrandinspektor Georg Pfrang führte in seiner Ansprache an, dass die Feuerwehrleute ihre Freizeit opfern, um mit besonderen Leistungen ehrenamtlichen Dienst in den Feuerwehren zu leisten. Heute sei es nicht mehr so selbstverständlich wie vor 25 oder 40 Jahren, als es üblich war, zur Feuerwehr zu gehen. Wer jedoch der Feuerwehr beitritt, tue dies nicht für sich, sondern in dem Bewusstsein, Hilfe für andere zu leisten. „Die Feuerwehr Sand ist eine aktive Wehr. Es ist wichtig, dass Ihr diesen selbstlosen und freiwilligen Dienst, der in Sand schon seit 1884 geleistet wird, am Leben erhaltet. Die Mitbürger und die gesamte Bevölkerung brauchen eure Hilfe“, appellierte Pfrang an die Wehrleute. Abschließend wies er darauf hin, dass die Bayerische Staatsregierung für alle Feuerwehrleute, die 40 Jahre Dienst geleistet haben, einen einwöchigen kostenlosen Aufenthalt im Feuerwehrheim in Bayerisch Gmain ermöglicht.
Zwei Mitglieder wurden besonders geehrt. Wolfgang Löser wurde für 25 Jahre Jugendleitertätigkeit in der Sander Wehr als Erster im Landkreis mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Bayerische Feuerwehrjugend zu vergeben hat. Die hohe Auszeichnung wurde ihm vom Bezirksjugendwart Siegbert Seifert (Eußenhausen) und vom Kreisjugendwart Johannes Krines (Sand) übergeben.
Die zweite besondere Ehrung wurde Werner Stumpf zuteil, der ebenfalls Mitglied der Sander Feuerwehr ist. Bei der Ehrung führte KBI Georg Pfrang an, dass Werner Stumpf seit 1988 – und somit schon seit über 25 Jahren – als Kreisbrandinspektor in verantwortungsvoller Position das Atemschutzzentrum des Kreisfeuerwehrverbandes in Knetzgau leitet, wo alle Atemschutzgeräteträger der Wehren im Landkreis ausgebildet werden.
Ehrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr Sand
• Silbernes Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr in Sand: Wolfgang Löser, Matthias Krines, Wolfgang Mühlfelder, Bernd Beuerlein, Stefan Stumpf, Stefan Höhn, Markus Schenk, Oliver Mahr, Christian Radler und Thomas Gebhardt.
• Goldenes Ehrenzeichen für 40 Jahre Feuerwehrdienstzeit: Egfried Gebhardt, Heinrich Schmitt, Lothar Mühlfelder, Rudolf Kraus, Werner Stumpf, Ernst Barent, Ottmar Krines, Egon Krines, Karlheinz Hofmann, Dieter Winkler, Alfred Weiß, Siegfried Krines und Günther Roßmeier.