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Bamberg
Ausstellungseröffnung in der Villa Concordia in Bamberg: "Lücken in der Geschichte komponieren. Kritik als Sorge und Vergnügen"
Die Ukrainerin Kateryna Badianova zeigt ihre Werke in den kommenden Wochen im Künstlerhaus Villa Concordia.
Foto: Maria Svidryk | Die Ukrainerin Kateryna Badianova zeigt ihre Werke in den kommenden Wochen im Künstlerhaus Villa Concordia.
Bearbeitet von Markus Erhard
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:45 Uhr

Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg zeigt bis zum 3. März eine Ausstellung der aktuellen Stipendiatin Kateryna Badianova.  Die Vernissage findet diesen Mittwoch, 24. Januar, um 19 Uhr statt. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und 13 bis 15 Uhr, Freitag von 8 bis 13 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt. Darüber berichtet das KÜnstlerhaus in einer Pressemitteilung, der außerdem folgende Informationen entnommen sind.

Die Ausstellung von Kateryna Badianova konzentriert sich auf die Geschichte der ukrainischen Kunst von der vor-sowjetischen und sowjetischen Zeit bis hin zu zeitgenössischen Kunstpraktiken, die sich mit dieser Geschichte auseinandersetzen. Sie befasst sich eingehend mit Themen wie dem Erbe des Sozialistischen Realismus, der Moderne, Geschichte, Erinnerung und Amnesie.

Die Ausstellung lädt den Betrachter ein, den Raum zu betreten, in dem die Geschichte der ukrainischen Kunst künstlerisch aufgearbeitet wird. Dabei ist es jedoch unwahrscheinlich, dass sich diese Geschichte durch das Betreten dieses Raumes erschließt. Die Darstellung der ukrainischen Geschichte ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Künstler und Forscher. Viele Bilder, Menschen, Phänomene und ihre Erwähnung haben das 20. Jahrhundert nicht überlebt. Sie wurden nicht traumatisch vergessen oder verdrängt. Es ist ihre experimentelle Auslöschung durch die fabrizierte sowjetische Geschichtsschreibung, die bemerkenswert erfolgreich war. Sie sind aus unseren Annahmen über ihre Existenz fast nicht mehr zu erkennen. Im aktuellen Krieg gegen die Ukraine setzt die Russische Föderation ihre Politik/Praxis der Aneignung und Auslöschung der ukrainischen Geschichte fort.

Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt

Die Ausstellung wirft zwei Hauptfragen auf: Wie funktioniert das Repräsentationssystem des Sozialistischen Realismus heute noch? Und welche Hindernisse und auffälligen Möglichkeiten haben Künstler und Wissenschaftler heute, um die Vergangenheit der ukrainischen Kunst aufzuarbeiten? Die Künstlerin schlägt vor, dass der richtige Ansatz für den Umgang mit der ausgelöschten Geschichte in einer Haltung der Liebe besteht.

Kateryna Badianova, 1979 in Melitopol in der Ukraine geboren, ist Künstlerin und Kunstkritikerin. Sie lebt und arbeitet in Kiew. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie bildende Kunst und Forschungsansätze. In ihren Arbeiten verwendet sie verschiedene künstlerische Mittel wie Zeichnungen, Videos, Fotografien, Installationen, Texte und Performances. In ihrer Forschungspraxis konzentriert sie sich auf Museologie, Kunsttheorie und Bildung. Sie hat an internationalen und ukrainischen Ausstellungen teilgenommen und diese mitkuratiert. Sie ist Mitglied der kuratorischen und aktivistischen Vereinigung Hudrada, Mitbegründerin und Direktorin des Method Fund und Mitkuratorin von dessen Forschungs- und Bildungsprojekten. Badianova studierte an der Nationalen Universität Kiew-Mohyla-Akademie, an der Nationalen Akademie für Bildende Kunst und Architektur in Kiew und an der Kunsthochschule Dnipro. Von April 2023 bis März 2024 lebt sie als Stipendiatin im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg.

 
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