Die Ausstellung „Kain denk mal Böse“, die derzeit im Stadtarchiv Bamberg zu sehen ist, wird bis zum 13. September verlängert. Zu sehen ist die Dokumentation eines Schulprojektes des Dientzenhofer-Gymnasiums. Es handelt sich dabei um die Ergebnisse eines P-Seminars, die Rafael Rempe zusammen mit Schülerinnen und Schülern der elften Klasse erarbeitete. Inhaltlich spielt die Person des Terroristen Wilfried Böse (1949-1976) die zentrale Rolle.
Böse war Schüler des Bamberger Gymnasiums und schloss sich als Student der Soziologie in Freiburg und Frankfurt am Main der gewaltbereiten linksradikalen Szene an. Als Angehöriger der Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ war Böse an der Entführung eines Flugzeugs mit zahlreichen israelischen Staatsangehörigen an Bord nach Entebbe (Uganda) beteiligt. Bei der Erstürmung des Flughafengebäudes durch eine Sondereinheit der israelischen Armee am 4. Juli 1976 wurde Böse zusammen mit den anderen Terroristen, drei Passagieren und einem Soldat der Spezialeinheit erschossen. Die Ausstellung skizziert die Zeitumstände der Schulzeit Böses, das politische Klima der 1970-er Jahre ebenso wie die Vorgänge um die Flugzeugentführung und die Rezeption dieser Zeit in der Erinnerung von Zeitzeugen und Mitschülern Böses.