Ein Akzent auf den Klima- und Umweltschutz in der Welterbestadt Bamberg zeigt, dass ein an sich ernstes Thema auch mit einem Augenzwinkern behandelt werden kann: nämlich dank der spitzen Feder von namhaften Karikaturisten. Mit der Ausstellung unter dem Titel "Jetzt noch die Kurve kriegen", die am Donnerstag, 13. Juni, um 18 Uhr im Klinikum am Bruderwald eröffnet wird, belegen sie auf kreative Weise ihren Sensus für "Verkehr, Umwelt und Konsum".
"Die Karikaturen zeigen uns, wie unser Verhalten in diesen Bereichen unser Klima beeinflusst, und was wir tun können, um positive Veränderungen herbeizuführen", sagt Zweiter Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp.
Die Ausstellung von 90 Karikaturen ist Teil des vom Bund geförderten Projektes "MitMachKlima" des Klima- und Umweltamtes der Stadt Bamberg. Initiiert wurde sie vom bewährten Karikaturen-Duo Stadtrat Professor Gerhard Seitz und Weltkirche-Diözesanreferent Michael Kleiner. Beide Herren haben schon etliche Karikaturen-Ausstellungen im Auftrag des Erzbistums Bamberg auf die Beine gestellt: "Wir haben zwanzig Jahre Erfahrung damit", erklärt Seitz zu diesen Publikumsrennern im Klinikum, seiner früheren Arbeitsstätte als Chefpathologe.
Ausstellung ohne den moralischen Zeigefinger
Nun gibt die Stadt Bamberg offiziell den Anstoß, Lösungsansätze zur Klimakrise so zu diskutieren, dass sie möglichst viele Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsgruppen erreichen können. Und zwar ohne den moralischen Zeigefinger und das Besserwissertum. "Das Thema Klimaschutz wird oft krampfhaft behandelt, wir nähern uns dem jetzt mit Humor", erklärt Bürgermeister Glüsenkamp und lädt alle Interessierten dazu ein, sich inspirieren zu lassen, zu lachen und nachzudenken. Zumal die Präsentation komplexe Sachverhalte auf eine einfache, zugängliche Weise darstelle und gleichzeitig zum Schmunzeln bringe. Den Ausflug in die humorvolle Welt lässt sich die Stadt Bamberg 25.000 Euro kosten, die dem Fond "MitMachKlima" entnommen werden.
Nach dem Willen der Ausstellungsmacher sollen die Karikaturen nach der Finissage am 22. Juli auf Wanderschaft gehen. Und zwar aufgeteilt in die drei Einheiten Verkehr, Umwelt und Konsum. "Besonders Schulen sind hier gefragt", hofft Diözesanreferent Kleiner auf Annahme dieser hochaktuellen Schau.
Über 700 Zusendungen
Aus über 700 eingesandten Karikaturen musste die Jury für die Ausstellung eine Wahl treffen. Glüsenkamp, Seitz, Kleiner, Annika Hoffmann aus dem Projekt "MitMachKlima" und zwei Schülerinnen der Maria-Ward-Schule entschieden sich für die 90 Zeichnungen von regionalen Künstlern wie Marc Buchner, Alexander Derra oder Christina Pfohlmann sowie von nationalen wie Markus Grolik, Horst Haitzinger, Luff, Til Mette oder Thomas Plaßmann.
Das I-Tüpfelchen setzte aber die 13-jährige Clavius-Gymnasiastin Isabella Reh als jüngste Einsenderin. Sie lieferte eine Karikatur mit Bamberg-Bezug: Das Alte Rathaus 20250 im ausgetrockneten Flussbett, durch das Kamele ziehen. Isabella möchte nach eigenen Worten mit ihrem Bild sagen, dass es eine Aufgabe der Stadt Bamberg sei, den Tourismus nachhaltig und wassersparend zu gestalten: "Damit auch in Zukunft die Regnitz ein Teil unseres Weltkulturerbes bleibt und nicht im Sand versiegt."
Die Karikaturen-Ausstellung werden Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, Bürgermeister Glüsenkamp und Erzbischof emeritus Ludwig Schick eröffnen. Den musikalischen Live-Act bestreitet mit Blues und Jazz Toni Bulluck.
