Eine außergewöhnliche Ausstellung wurde von Bürgermeister Claus Bittenbrünn am Sonntagnachmittag im Sudhaus des alten Brauhauses in Königsberg eröffnet. Unter der Überschrift "Gärten der Erinnerung" stellt dort die Künstlerin Karin Dorn-Tetzlaff aus Brackenheim im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg ihre Werke aus.
Mit dieser Ausstellung geht ein langjähriger Wunsch in Erfüllung, denn als Kind verbrachte Karin Dorn-Tetzlaff die Sommerferien oft bei der Großmutter in Königsberg am Roßmarkt und als Erwachsene mit eigener Familie besuchte sie die Stadt regelmäßig.
In der unter anderem ausgestellten Werkreihe "Gärten der Erinnerung" arbeitet Karin Dorn-Tetzlaff auch mit Kopien von Schwarzweißfotos ihrer Mutter und Großeltern, die 1946 aus ihrer böhmischen Heimat vertrieben wurden. Diese sind Ausgangspunkt für Lavendelölabreibungen auf Papier, meist Büttenkarten, in Verbindung mit Übermalungen und überlagerten zarten Zeichnungen oder Übermalungen der Kopien.
Zu sehen sind großformatige Papierarbeiten, in welche die abgeriebenen Kopien der Fotos eingearbeitet sind oder Fotos der Abreibungen als Druck auf Acrylglas. Gleichberechtigt neben den großformatigen Papierarbeiten gibt es auch kleinformatige Zeichnungen zu sehen, bei denen sich die Künstlerin über Jahre mit der Blüte einer Pflanze beschäftigt. So entstanden 2011 die ersten Gefäße aus gebranntem, glasierten Ton, 2015 folgten "Blütenblätter" von Hand einzeln abgeformt.
Die Arbeiten, die in Verbindung mit den Gefäßen und Blütenblättern aus Ton gezeigt werden, verstehen sich nach Karin Dorn-Tetzlaff auch "als behutsames Forschen nach Heimat und Identität, in der sich Trauer, Sehnsucht und Poesie zu einem Erinnerungsraum öffnet im Hier und Jetzt". Eine besondere Ausstellung mit unterschiedlichen Exponaten, von der sich auch Bürgermeister Claus Bittenbrünn bei der Eröffnung beeindruckt zeigte.
Die Ausstellung im Sudhaus des alten Brauhauses in Königsberg ist bis 31. Dezember von Donnerstag bis Montag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.