In Theinheim und Geusfeld waren die Bürgerinnen und Bürger noch kurz vor dem Advent zu Bürgerversammlungen eingeladen, in den übrigen Gemeindeteilen wird Bürgermeister Matthias Bäuerlein im nächsten Jahr über abgeschlossene, aktuelle und künftige Projekte der Gemeinde informieren.
Zur Haushaltslage erklärte Bäuerlein, dass Rauhenebrach weiterhin schuldenfrei sei und auch noch auf Rücklagen zurückgreifen könne, in den kommenden Jahren einen ausgeglichenen Haushalt zu erstellen, werde aber herausfordernd. "Ich will nicht klagen, aber der Gemeinderat wird jede Ausgabe auf den Prüfstand stellen müssen", so Bäuerlein, der die Systematik der Steuerkraft-Erhebung erläuterte. Diese bringt es mit sich, dass bei sinkenden Einnahmen, wie sie sich jetzt schon bei der Gewerbesteuer abzeichnen, die Steuerkraft als Basis für die Kreisumlage und die Schlüsselzuweisungen noch zwei Jahre lang nach den besseren Vorjahren berechnet wird. Auf dieser Basis gehen Bäuerlein und die Gemeindeverwaltung davon aus, dass sich weniger Schlüsselzuweisungen sowie Steuereinnahmen und mehr Kreisumlage auf eine Million Euro weniger als 2024 summieren. "Damit müssen wir eben auskommen", so Bäuerlein ganz pragmatisch.
Worin Rauhenebrach nicht schlecht ist
Aus den Eigenmitteln dank Fördertöpfen möglichst viel zu machen, darin ist Rauhenebrach nicht schlecht, das zeigt sich beim Radwegenetz ebenso wie die Projekte, die über das Regionalbudget der ILE Lebensregion Plus mitfinanziert wurden. Hier geht es zwar um Kleinprojekte, doch konnten damit bereits Investitionen von über 55.000 Euro getätigt werden, zeigte der Bürgermeister auf. Vom Dorfbrunnen in Koppenwind über das Brotbackhaus am neuen Dorfplatz in Theinheim bis zum Zelt für das Ministrantenzeltlager reichten die Projekte.
Auch wenn es während der Bauzeit immer wieder mal Kritik gegeben habe, sei das Projekt Mehrzweckgebäude und Dorfplatz Theinheim aus seiner Sicht gelungen, so Bäuerlein. Als die Baukosten deutlich anzogen, sei die Alternative gewesen, das Projekt einzustellen, weil dann die von den Fördergebern vorgeschriebene Frist für die Abrechnung nicht hätte gehalten werden können. "Für mich war das keine Lösung". Auf die Gesamtkosten in Höhe von 950.000 Euro habe es 538.400 Euro Fördermittel gegeben
Etwa 800.000 Euro flossen in die Sanierung des Kindergartens in Prölsdorf, von der Regierung von Unterfranken gab es dazu 363.000 Euro Zuschuss. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde nun auch die Sanierung des dritten Kindergartens in Geusfeld auf den Weg gebracht, indem eine Planung in Auftrag gegeben wurde. Auch aus der Bürgerversammlung in Geusfeld wurde deutlich, welchen Stellenwert der örtliche Kindergarten hat.
In seinem Ausblick ging Bäuerlein auf die Weiterführung der Wassersanierung und die Kanalsanierung ein. Dank des Kanalkatasters habe die Gemeinde nun eine verlässliche Grundlage, wonach Sanierungen geplant werden können. In den kommenden zwei Jahren würden die Stellen mit der schlechtesten Zustandsklasse repariert oder erneuert. Dabei handle es sich um punktuelle Maßnahmen in allen Gemeindeteilen, um beispielsweise Wurzeleinwüchse, Fremdwassereintritte oder eingebrochene Kanalstellen zu beheben. Das werde insgesamt rund 1,4 Millionen Euro kosten. In den folgenden Jahren seien dann die zusammen etwa 15 Kilometer Kanal zu sanieren, die in Schadensklasse 4 eingestuft wurden. Insgesamt umfasst das Rauhenebracher Kanalnetz über 50 Kilometer.