„Das ist mindestens so gesund wie Joggen. Und die Gesichtsmuskeln werden beim vielen Lachen auch trainiert.“ Außer Atem wischt sich Barbara Goschenhofer den Schweiß von der Stirn. Die Vorsitzende von Kultur e.V. hatte die Gruppe „Allerweil“ in den Schüttbau nach Rügheim eingeladen.
Die Musikanten spielten unter dem Motto „Allerweil Danzn“ zum fränkischen Tanz auf. Bereits bei der traditionellen Eröffnung mit einer Polonaise hielt es keinen Besucher auf seinem Stuhl.
Zu Tänzen wie Walzer, Schottisch oder Rheinländer drehten, hüpften und schwangen sich die Paare durch den Saal. Bevor die Beinmuskeln zum Einsatz kamen, strapazierten die Musiker mit humorvollen Anleitungen zunächst die Lachmuskeln. Mit „Der Hess“ kündigte Franz Josef Schramm einen kriminellen Tanz an. Er sei eigentlich verboten, da er öfters zu Schlägereien geführt hatte. Mit drohenden Blicken stehen sich die Paare gegenüber, bevor sie wild schreiend aufeinander zugaloppieren. In Rügheim löste der Tanz keine Handgreiflichkeiten aus, sondern verursachte eher Ausbrüche von Heiterkeit.
Mit sichtlichem Vergnügen übten die Tänzer Mühlenräder, Dosados und andere Tanzfiguren. Die 17-jährige Regina Hauck ist mit ihren Eltern da: „Uns hat das Tanzen schon im Frühjahr beim Maitanz soviel Spaß gemacht, dass wir heute wieder gekommen sind.“
Schlamperer, Sternpolka oder Tarantella sind für die Jugendliche keine Unbekannten mehr. Wer eine Verschnaufpause brauchte, lauschte dem hervorragenden Spiel des Ensembles. Die Musiker sind allesamt Profis auf ihren Instrumenten: Franz Josef Schramm auf der Klarinette, Steffi Zachmeier am Akkordeon, Rosemarie Seitz an der Harfe und Heinrich Filsner am Kontrabass. Fränkisch Bodenständiges, durchmischt mit europäischer Folklore, garniert mit Swing und Jazz – mit großer Spielfreude und ansteckender guter Laune bescherte „Allerweil“ ein gelungenes Tanzfest.
Besucher Peter Falk brachte den Abend auf den Punkt: „Klasse Musik, tolle Laune, Alltag vergessen.“
