
Weltweit können 66 Millionen Mädchen nicht zur Schule gehen. Was liegt da näher, als dass sich eine Schule wie die Albrecht-Dürer-Mittelschule mit ihren Lehrern und Schülern sowie deren Eltern dafür einsetzt, dass diese Mädchen ebenfalls eine Chance bekommen? Beim Schulfest unter dem Thema „Afrika“ am vergangenen Freitag beteiligten sich insgesamt rund 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an der Fotoaktion „Raise your hand – Hebe deine Hand“.
„Das Kinderhilfswerk Plan International hat am heutigen Malala-Tag gemeinsam mit Malala Yousafzai zu dieser Aktion aufgerufen und wir machen mit“, erklärte Claudia Grundwald, Lehrerin an der Mittelschule, allen Schülern, Lehrern und Eltern zum Abschluss des Schulfestes. Malala Yousafzai ist das pakistanische Mädchen, das im Oktober vergangenen Jahres von den Taliban in den Kopf geschossen wurde, weil sie für sich und ihre Mitschülerinnen den Schulbesuch gefordert hatte. Sie hat den Anschlag überlebt, geht nun in England zur Schule und setzt dort ihre globale Kampagne gegen die Unterdrückung der Mädchen und für ihr Recht auf Bildung fort. „Am heutigen Tag, ihrem 16. Geburtstag, spricht sie das erste Mal vor der UNO und vor rund 650 Kindern und Jugendlichen“, sagt Claudia Grundwald. „Sie wird dem Generalsekretär Ban Ki-moon eine Petition überreichen, die die Regierungen in aller Welt aufruft, ihre Versprechen einzulösen, dass bis 2015 jedes Kind auf dieser Welt eine Schule besuchen kann.“
Die Organisation „Plan International“ setze sich mit ihrer Kampagne „Because I’m a girl – Weil ich ein Mädchen bin“ zusammen mit Malala Yousafzai für die Bildung von Mädchen weltweit ein. „Heben wir also unsere linke Hand – denn die kommt von Herzen – und zeigen, dass wir der weltweiten Kampagne zustimmen“, endete Claudia Grundwald ihre Ansprache. Dass wirklich alle Zuhörer ihre Hand erhoben haben, wurde in einem Foto festgehalten, das im September zusammen mit vielen Tausend anderen Bildern an Ban Ki-moon übergeben wird.
Doch die Schule unterstützt nicht nur die Aktion „Raise your hand“. Sie ist seit 2010 außerdem Patin eines Schulkindes in Burkina Faso und hat deshalb das Schulfest unter das Thema „Afrika“ gestellt. „Unser Patenkind heißt Aguera Tao und ist 14 Jahre alt“, erzählte die Schulleiterin Susanne Vodde. „Wir zahlen einen Monatsbeitrag von 28 Euro, der im Jahr 2010/11 von der Klasse 6 b finanziert wurde und seit 2011/2012 von der Schülermitverwaltung organisiert wird. So zahlt jeder Schüler unserer Schule einen Euro im Jahr und der Überschuss kommt dem Projekt Grundschulbildung für Mädchen in Burkina Faso zugute. Außerdem geht der Erlös verschiedener SMV-Projekte ebenfalls an dieses Projekt.“ Darüber wurden die Gäste beim Schulfest ausführlich informiert, das mit einem afrikanischen Märchen, gespielt von der AG Theater und musikalisch begleitet von der Trommelgruppe der Klasse 6 b unter Leitung von Claudia Grundwald, Katja Rottmann und Benjamin Heinrich, in der Turnhalle beendet wurde. Zuvor boten die einzelnen Klassen den Gästen verschiedene Beschäftigungen wie Batiken, die Herstellung von Geldbeuteln aus TetraPack, die Anfertigung von Armbändern, Torwandschießen und Spiele sowie eine große Tombola an. Schüler der achten Klassen kochten außerdem afrikanisch, während die AG Tanz mit Schülern der Klasse 6 b einen afrikanischen Tanz zeigte, die Klasse 7 a über das Patenkind und Plan International informierte, die Schüler der 10. Klasse ihren Kalender verkauften und Kinder schminkten.
Die Schülermitverwaltung war zudem mit Fotos und einer Performance zum Thema „Nahrung im Überfluss – Hunger auf der Welt“ vertreten. Der Erlös des Festes kommt Anschaffungen für die Schüler, der Organisation „Plan International“ sowie den Flutopfern in Deutschland zugute.

