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Oberaurach
Aus dem Steigerwald zurück in den Senegal
Fränkische Feste, Kirchweih, Flurgänge und Prozessionen, die haben Moise Seck besonders beeindruckt. Hier bei der Weihe der neuen Feuerwehrpumpe in Dankenfeld im vergangenen Jahr.
Foto: Sabine Weinbeer | Fränkische Feste, Kirchweih, Flurgänge und Prozessionen, die haben Moise Seck besonders beeindruckt. Hier bei der Weihe der neuen Feuerwehrpumpe in Dankenfeld im vergangenen Jahr.
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 23.08.2024 02:40 Uhr

Viele schöne Erfahrungen hatte Abbé Moise Seck im Gepäck, als er nach sechs Jahren als Pfarrvikar jetzt den Steigerwald verließ und in seine Heimatdiözese Thies im Senegal zurückkehrte. Kurz vor seiner Abreise traf sich dieser Redaktion mit ihm zum Gespräch. Wie beliebt er war, zeigte, dass ihm in jeder Kirchengemeinde, bei den Senioren und im Kindergarten, in denen er im Seelsorgebereich Steigerwald eingesetzt war, eine herzliche Abschiedsfeier bereitet wurde.

Der Seelsorgebereich Steigerwald ist insofern etwas Besonderes, als er zum Bistum Bamberg gehört, aber auch unterfränkische Orte umfasst. In diesen, nämlich Dankenfeld, Kirchaich und Lembach, dazu noch Priesendorf in Oberfranken, war der Schwerpunkt für die seelsorgerliche Tätigkeit von Moise Seck. Und obwohl den Franken allgemein und den Steigerwäldern im Besonderen nachgesagt wird, sie seien eher zurückhaltend und verschlossen, wurde Moise Seck überall "sehr freundlich und offen aufgenommen", wie er berichtet. Das gelte sowohl für das pastorale Team als auch für Gemeinden, in denen er Gottesdienste gestaltete, Kinder taufte, Feuerwehrpumpen segnete und in den Pfarrgemeinderäten mitarbeitete.

Offen auf die Menschen zugegangen

Die Sprachbarriere war von Beginn an niedrig, denn Moise Seck nahm bereits im Senegal, wo Französisch die Hauptsprache ist, drei Monate lang Deutsch-Unterricht. Das erste Jahr in Deutschland verbrachte er dann in Bamberg ebenfalls mit einem großen Schwerpunkt auf Deutsch-Unterricht. Im Senegal war der heute 47-Jährige zuvor Jugendseelsorger, außerdem verantwortlich für die Laienarbeit und die Verbandsarbeit, also für die Pfadfinder, den katholischen Frauenverband und ähnliche Gruppen, die es in Westafrika genauso gibt wie in Franken, auch wenn unter zehn Prozent der Senegalesen katholisch sind. "Unsere Strukturen sind überall gleich", erklärt Moise Seck.

Abbé Seck ging offen auf die Menschen zu und diese freuten sich über die Verbindung zur Weltkirche, die durch die Diözesan-Partnerschaft zwischen Bamberg und Thies ohnehin schon intensiv ist, in Dankenfeld und Kirchaich durch das Patenschaftsprojekt von Pfarrer i.R. Ewald Thoma und seiner Pfarrhaushälterin Cäcilie Kager noch intensiver. Rund 950 Patenschaften verwalten die beiden, über 1.000 Schulabschlüsse wurden Kindern im Senegal ermöglicht, ein Kindergarten gebaut und regelmäßige Besuchsreisen für die Paten in den Senegal organisiert. "Das ist eine außergewöhnlich lebendige Partnerschaft und man sieht genau, wie die Hilfe wirkt", bestätigt auch Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser, der als Dankenfelder ebenfalls schon solche Senegal-Reisen mitgemacht hat.

Offener und lebendiger Umgang

Viele Jahre lang war Pfarrer Andre Guye im Sommer die Urlaubs-Vertretung von Pfarrer Thoma – ebenfalls extrem beliebt bei den Gläubigen im Steigerwald und mittlerweile Bischof des Bistums Thies. Die Kontakte waren also schon sehr eng, als Moise Seck 2018 ankam und entsprechend offen und lebendig der Umgang. Ihm werden nach eigener Auskunft vor allem die Wallfahrten, die Flurprozessionen und die fränkische Kerwa in Erinnerung bleiben – und die Landschaft, die immer so grün ist.

Insofern geht er mit einem weinenden Auge. Andererseits ist der Senegal seine Heimat, drei Geschwister und ihre Familien freuen sich, den Bruder wieder in der Nähe zu haben. Wie genau seine neue Tätigkeit aussehen wird, ist noch nicht offiziell, aber er wird in die Gemeindearbeit gehen, erzählt er. Sein Aufenthalt in Deutschland sei von Beginn an auf sechs Jahre ausgelegt gewesen, so Moise Seck, jetzt läuft der Vertrag aus und damit "eine sehr schöne Zeit und ich möchte einfach Danke sagen für alles", schließt er das Gespräch.

Mit vielen schönen Erinnerungen aus sechs Jahren in Deutschland reiste Abbé Moise Seck vor wenigen Tagen in den Senegal zurück. An den Steigerwald wird er sich immer gerne erinnern.
Foto: Sabine Weinbeer | Mit vielen schönen Erinnerungen aus sechs Jahren in Deutschland reiste Abbé Moise Seck vor wenigen Tagen in den Senegal zurück. An den Steigerwald wird er sich immer gerne erinnern.
 
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