
Komplett ausverkauft waren am Freitag und Samstag die beiden Vorstellungen des Knetzgauer Pfarreifaschings. Das einzige große Event der Gemeinde in der fünften Jahreszeit lockte mit Büttenreden, Show und Tanz viele Zuschauerinnen und Zuschauer in den Pfarrsaal, die ihr Kommen in keinster Weise bereuten. Gekonnt moderierten Sandra Koppitz und Dominik Betz das kurzweilige Vergnügen mit französischem Akzent; Alleinunterhalter Hugo Hümpfner lud zu so mancher Schunkelrunde ein.
Die beiden Abende standen im Zeichen des Pariser Varietes Moulin Rouge. Damit auch das ganze Jahr in Knetzgau dieses Flair verbreitet wird, hatte Sabine Liebler als "Madame Cancan" die perfekte Idee. "Wir können das geplante Windrad im Industriegebiet rot anstrahlen lassen und haben dann ein Moulin Rouge, wie es die Welt noch nicht gesehen hat", sagte die für ihre Soloauftritte bekannte Faschingsnärrin augenzwinkernd.

"Aus Frankreich angereist" war auch Maler Pierre (Louis Faust) mit seiner Assistentin Jacqueline (Leandra Lunk). Kreativ gestaltete der Künstler "lebendige" Bilder mit Hilfe von Gästen aus dem Publikum. Den ein oder anderen musikalischen Beitrag aus dem Nachbarland stellten die Ministranten vor. Im Rahmen einer "Castingshow" bewerteten dabei "Florian Silbereisen, Heidi Klum und Dieter Bohlen", verkörpert durch die Oberministranten, die lustigen Darbietungen.
Wenn der Pleitegeier kreist
Ihre Gedanken über das Knetzgauer Dorfleben machten sich auch die beiden Störche "Elsa von Storch" (Annerose Simon) und "Ade von Bar" (Heidi Merz), die sich entschlossen, im Maintal die kalte Jahreszeit zu verbringen: "In Knetzgau ist die Stimmung so aufgeheizt, so dass wir hier überwintern können". Bei ihrem Anflug ließen sie die "elf" Ampeln am neuralgischen Verkehrsknotenpunkt an der Autobahn links liegen und stießen dann auf einen artfremden Vogel: "Der Pleitegeier ist immer in der Nähe unseres Bürgermeisters, kreist über dem Hallenbad und schlägt die Flügel zusammen, wenn er über der Franz-Hofmann-Halle schwebt", so die beiden Weißstörche.
Wie schön war doch das Funkloch
Neben seinem Soloauftritt als Rentner, der von seinem Urlaub in Paris schwärmte, war Robert Betz auch als Pfarrer bei einer Beerdigung auf der Bühne. Getrauert wurde dabei um das "Funkloch", das im Turnergarten, dem alten Rathaus oder in der Oberschwapacher Heckenwirtschaft immer für die Bevölkerung da war. "Wie schön war der Urlaub von der ständigen Erreichbarkeit", sinnierte der "Geistliche", der vom "Kirchenchor" gesanglich unterstützt wurde. "Das Ende ist nahe, nur der Flugmodus kann uns noch retten", prophezeite Betz.

Rund um moderne Smartphones ging es auch im Handyladen mit Verkäufer Fabian Wirth und Kunden Andreas Geisel. So manche moderne Fachbegriffe und Missverständnisse sorgten dabei für viele Lacher.

Von der Tanzsportabteilung des TSV Knetzgau zeigten viele Tanzgruppen ihr Können. Die jüngsten Akteure der "Minnis" unternahmen eine "Reise ins Paradies", während es bei den "Meekids" "Einmal um die Welt ging" und die neu gegründete Gruppe "Meedragons" mit ihrem Showtanz nach dem Kinofilm "Alles steht Kopf" ihre ersten Auftritte hatte. Ebenso standen die Polkagruppe "Meeangels" und die Moderngruppe "Meefischli" auf der Bühne. Den Mädels in nichts nach standen die "Hupfdohlen", das Männerballett, von dem jeder einzelne Akteur einen "Sportinator" darstellte und humoristisch dargestellte Leibesübungen machte.