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KERBFELD
Auf Spurensuche im Sauerwald
Blick in die Karte: Von der eingezeichneten Sauermühle sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Foto: Gudrun Klopf | Blick in die Karte: Von der eingezeichneten Sauermühle sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Von unserer Mitarbeiterin Gudrun Klopf
 |  aktualisiert: 22.11.2012 12:03 Uhr

Vor einigen Wochen berichteten wir über die Geschichte des Sauerbrunnens im Sauerwald von Lendershausen. Dies veranlasste unseren Leser Bernd Blatt der Redaktion eine alte Kriegskarte vorzulegen, auf der neben dem Sauerbrunnen auch eine Sauermühle eingezeichnet ist. Während der Sauerbrunnen zur Gemarkung Lendershausen gehört, stand die Sauermühle auf Kerbfelder Grund.

Entdeckt hat Blatt die Karte vor 15 Jahren in einem Bamberger Antiquariat. Am unteren Rand des Blattes sind verschiedene Daten zu lesen: „J.B. Mayr 1826, Revision von Hauptmann Naus 1841, Dataillumzeichnung von Junker Fr. Leykam 1842, Terrainzeichnung von Junker Fr. Leykam 1843.“

Unsere Nachforschungen zur Sauermühle waren bisher nicht besonders ergiebig. Erwähnt ist sie beispielsweise im „Schematismus des Bisthums Würzburg“, herausgegeben für das Jahr 1833. Unter dem Dekanat Stadtlauringen ist unter der Filialkirche Kerbfeld die Sauermühle mit neun Seelen verzeichnet. Die Entfernung zur Mutterkirche Happertshausen ist mit einer halben Stunde angegeben.

Ein Einwohner Kerbfelds, der hier namentlich nicht erwähnt werden möchte, vermutet, dass der Mühlenbetrieb wegen Wassermangels eingestellt werden musste. Die Scheune des Anwesens sei abgebaut und in Kerbfeld wieder aufgebaut worden. Auch die Steine des Wohnhauses seien von Dorfbewohnern geholt und im Ort wieder verbaut worden. Die Familie des Müllers sei seines Wissens nach Dittelbrunn gezogen. Die Grundmauern sowie ein tiefes Loch, in dem früher das Mühlenrad lief, seien erst im Zuge der Flurbereinigung in den 1970er Jahren entfernt beziehungsweise zugeschüttet worden.

Klara Kirchner, deren Vorfahren den Mühlenkeller erworben haben, erinnert sich: „Der Keller lag auf einer Anhöhe, ein Stück von der Mühle entfernt. Genau zwölf Treppen führten hinunter in den Kellerraum.“ Doch wie die damaligen Müller hießen und was es mit der Sauermühle auf sich hatte, wisse sie leider auch nicht.

Die Sauermühle mit der benachbarten Fallmeisterei ist übrigens auch auf dem Urkataster des 19. Jahrhunderts eingezeichnet. Der Urkataster ist für jedermann kostenlos im Internet einsehbar auf der Homepage „bayernatlas.de“ der Bayerischen Vermessungsverwaltung, dem Nachfolgeangebot des Bayernviewer: einfach die Zielortschaft eingeben und dann oben rechts den Reiter „Amtl. Karte - historisch“ anklicken.

Gerne nimmt unsere Redaktion weitere Hinweise aus der Bevölkerung über die Geschichte der Mühle entgegen unter Tel. (0 95 23) 92 21 32.

Spurensuche: In einem Antiquariat hat Bernd Blatt diese alte Karte entdeckt.
Foto: Gudrun Klopf | Spurensuche: In einem Antiquariat hat Bernd Blatt diese alte Karte entdeckt.
 
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