Und jetzt auch „Netto“: das Standort-Wechseln bei den Einkaufsmärkten in Hofheim geht wohl weiter. Wie Bürgermeister Wolfgang Borst auf der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses berichtete, plant auch „Netto“, bislang am Stadtrand an der Rügheimer Straße, sich zu verändern. Allerdings nur einen Steinwurf weit entfernt vom bisherigen Standort. In der Industriestraße soll der neue Einkaufsmarkt entstehen, erläuterte Borst.
Neugebaut werden soll der Markt auf dem früheren Elso-Gelände, auf dem auch die Firma ESN ihren Standort vor etlichen Jahren hatte. Das Areal gehört „Elso“, berichtete Borst dem Gremium und die Firma tritt auch als Bauherr auf und verpachtet dann an „Netto“.
Rund 5200 Quadratmeter groß ist das Areal des neuen Netto-Standort, berichtete Borst weiter. Was dort bislang an Gebäuden steht, wird abgerissen. Aus städtebaulicher Sicht stelle dies eine Verbesserung dar, so Borst. Der Markt selbst soll eine Verkaufsfläche von rund 1100 Quadratmeter haben, berichtet Michael Maderstein von der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, rund 70 Stellplätze sehen die bisherigen Planungen vor.
Einigermaßen verwundert zeigten sich etliche Mitglieder des Gremiums, warum „Netto“ vom bisherigen Standort überhaupt umziehe. Der bisherige Markt sei offenbar nicht mehr zeitgemäß, die Kunden würden sich wohl einen helleren und schöneren Markt wünschen, so Borst auf Nachfrage zu den Beweggründen. Aus Sicht der Stadt sei der jetzige auf jeden Fall auch „ein guter Standort“. Interessenten für eine Nachnutzung gibt es wohl schon, „es wird sehr schnell wieder belebt sein“, ist sich Borst sicher.
Wie denn der zeitliche Rahmen aussehe, wollte Alois Dietz wissen. Borsts Einschätzung: Fertigstellung bis zum September kommenden Jahres. Einstimmig votierte das Gremium, dass in die Bauleitplanung eingestiegen werden kann. Ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan soll erstellt werden, ähnlich wie dies bei den jetzt fertiggestellten Märkten auch war.
Und diese beiden Märkte an der Ringstraße waren am Rande der Sitzung ebenfalls Thema. Wie auch bereits im Stadtrat ging es um die Einfahrt vom großen Parkplatz in die Ringstraße. Von Problemen, den Verkehr auf der Ringstraße einzusehen, hatte auf der Sitzung des Stadtrats Christel Teinzer berichtet. Schuld daran: parkende Fahrzeuge auf dem Längsstreifen, der ehemaligen Busspur, vor dem eigentlichen Parkplatz.
Hieß es im Stadtrat, man werde dies überprüfen, ist dies nun geschehen. Borst berichtete, dass der Verkehrsbereich zusammen mit Polizei und Verkehrsbehörde besichtigt wurde. Das Ergebnis, das auch sofort umgesetzt wurde: ein Halteverbot auf rund zwei Autolängen. Zudem wurde ein Schild Vorfahrt gewähren angebracht, auch dies hatte Christel Teinzer angeregt.
Abwarten und die Situation eine gute Woche lang beobachten, heißt es dagegen beim immer wieder diskutierten Rechts-Fahr-Gebot, für Fahrzeuge, die aus dem Parkplatz der Märkte in die Ringstraße einfahren. Ob man das Linkabbiegen in die Ringstraße verbieten werde, müsse sich zeigen, wenn der Verkehr sich nach der Eröffnungsphase der Märkte normalisiert habe.
Nicht mehr benötigt wird dort das Buswartehäuschen. Als Imbissbude kann es dort allerdings nicht genutzt werden, berichtete Borst von einer Anfrage: An diesem Standort sei dies unmöglich. Er habe den Antragsteller darüber informiert. „Und was passiert nun damit?“, wollte Judith Geiling wissen. Wenn irgendwo eine Unterstellmöglichkeit benötigt werde, könne man sich melden, so Borst, denn um es „zusammenzuklopfen ist es zu schade“.
Heftige Worte gab es wohl anfangs der Woche bei Gesprächen von Borst mit Vertretern der Telekom und am Breitbandausbau beteiligten Firmen. Nach einem Gespräch am Montag wurden am vergangenen Mittwoch alle Baustellen mit den Firmenvertretern abgefahren. Borst: „Zwischen Montag und Mittwoch ist mehr passiert, als im vergangenen Vierteljahr“.
Borsts Einschätzung: In etwa zwei Wochen dürfte die Verlegung der Kabel abgeschlossen sein, dann benötige die Telekom noch einmal rund zwei bis drei Wochen, um ihre Arbeiten abzuschließen. Borst rechnet vorsichtig damit, dass bis Ende Oktober alles laufen sollte, „aber wir müssen dran bleiben“. Zumindest aber habe man jetzt einmal „Land in Sicht“.
Ebenfalls „Land“ wird sichtbar, aber das ist alles andere als schön, denn der Rügheimer Feuerlöschweiher, verliert Wasser. Unklar ist allerdings, woran es liegt, so Günter Denninger. Dies müsste einmal genau untersucht werden. Dies soll passieren, erklärte Bürgermeister Borst.