Am 10. Dezember 1929 in Bamberg geboren, sitzt Christian Schad am 10. Dezember 2019 am Tisch, und hat für alle seine Besucher ein freundliches, etwas verschmitztes Lächeln.
Die 90 Jahre sieht man ihm nicht an. Schon gar nicht würde man erwarten, dass er vor nicht allzu langer Zeit eine schwere Operation überstanden hat. Aber vielleicht ist es ja gerade der Humor, der ihn in seinem Leben immer durch alle Unbilden des Schicksals führte.
Schaufelgroße Hände zeugen davon, dass der Jubilar auch schwerer körperlicher Arbeit wohl nie abgeneigt war. Und tatsächlich, Schad, der in Gresselgrund als jüngstes von fünf Kindern aufgewachsen und in Ditterswind zur Schule gegangen ist, arbeitete 30 Jahre im Sägewerk in Gemeinfeld. Eine Arbeit, die er immer gerne gemacht hat, wie er versichert. Im Nebenerwerb führte er den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern weiter.
Hütte zum Haus gemacht
Doch nicht nur das: Er baute in dieser Zeit auch das elterliche Anwesen um. „Ich habe aus der Hütte ein Haus gemacht“, so Schad. Eine Lebensleistung, die ihn mit Stolz erfüllt.
Nicht zu Unrecht, denn heute steht im Gresselgrund 9 ein Familienwohnsitz, der nicht nur ihm, sondern auch der Familie seines Sohnes Helmut ein Heim bietet. Hier wird er liebevoll umsorgt und hat Gesellschaft. Nicht unwichtig – denn auch wenn die Menschen immer älter werden, viele Freunde und Verwandte sind inzwischen gestorben. „Ich bin jetzt mit 90 Jahren ein Auslaufmodell“, so der Jubilar lachend.
1956 hat Schad seine Frau Martha, eine geborene Schmidt, geheiratet. Sie hat ihm zwei Söhne geschenkt. 1979 ist sie gestorben. Der Kreis der Familie hat sich aber bis heute um zwei Enkel und vier Urenkel erweitert.
Haßbergverein und Gemeinderat
Zwar ging der Jubilar mit 63 Jahren in den Ruhestand, die Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb hat er aber erst vor zwei Jahren aufgegeben.
Schad war in seinem Leben auch im Haßbergverein aktiv und einige Zeit auch als Gemeinderat – seine Leidenschaft galt aber immer der Holzarbeit und der Landwirtschaft. „Mit dem Schlepper aufs Feld, das habe ich immer so gerne gemacht“, schwärmt er.
Viele Gratulanten gaben sich an diesem Tag die Klinke in die Hand. Unter anderen kamen auch der stellvertretende Landrat Oskar Ebert, Bürgermeister Wolfram Thein und Ortssprecherin Ruth Fleischmann, um dem „Gresselgrunder Urgestein“ zum Wiegenfest zu gratulieren. (bra)