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KNETZGAU
Auch Knetzgau hatte seinen Tennis-Boom
Von Anfang an dabei: Vor 40 Jahren hoben diese Gründungsmitglieder den Tennisclub Knetzgau mit aus der Taufe. Mit im Bild Vorsitzender Josef Feustel (links).
Foto: Christiane reuther | Von Anfang an dabei: Vor 40 Jahren hoben diese Gründungsmitglieder den Tennisclub Knetzgau mit aus der Taufe. Mit im Bild Vorsitzender Josef Feustel (links).
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 12.07.2015 17:53 Uhr

Seit 40 Jahren gibt es in Knetzgau den Tennisclub. Grund zu feiern und inne zu halten bestand am Freitagabend während einer Feierstunde. Bei dieser standen die Ehrung der Gründungsmitglieder, Grußworte sowie ein Blick in die Geschichte des Vereins, der im Sommer 1975 aus der Taufe gehoben wurde, im Mittelpunkt. Eine besondere Ehrung erfuhr Reinhold Schenk, der als Schatzmeister von Anbeginn die Finanzen des TC Knetzgau verwaltet hatte. Er bekam aus den Händen von Clemens Purkop vom Bayerischen Tennisverband Bezirk Unterfranken den Unterfrankenteller überreicht.

„Wir sind bei Sturm und Regen zur Gründungsversammlung in die Gaststätte Mainaussicht gegangen“, erinnerte sich Gerhard Maas, eines der ältesten Gründungsmitglieder. Sein Freund Reinhold Schenk hatte ihn mit den Worten: „Du musst mit gehen“, mit ins Boot „Tennisclub“ gezogen. Bereut hatte der 74-Jährige aus Knetzgau den Schritt bis heute nicht. Gemeinsam mit zwei Frauen und neun Männern hatte er den Verein mit aus der Taufe gehoben und bleibt ihm auch nach 40 Jahren noch treu.

So bedeutete der Blick in die Vereinsgeschichte zugleich eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, den Max Bauer, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender, gewährte: Begonnen hatte alles bereits ab dem Jahr 1973, als ein paar Tennisbegeisterte anfingen, auf dem Hartplatz an der Schule in der Hainerter Straße, dem jetzigen Parkplatz, Tennis zu spielen. Schnell reifte der Wunsch nach der Vereinsgründung mit eigenen Tennisplätzen. Auch wenn als Problem zur damaligen Zeit die Anzahl und das Alter der Tennisfreaks vordergründig waren, konnte man sich schon im Sommer 1975 unter dem damaligen Gründungsvorstand Günther Hellmuth als Verein eintragen lassen.

Die ersten Jahre nach der Gründung waren vom Wunsch geprägt, eine moderne, allen Erfordernissen eines zeitgemäßen Sportbetriebs genügende Tennisanlage zu planen. Schon zwei Jahre nach der Gründung konnte ein Grundstück an der Bernhauser Straße von der Gemeinde gepachtet und ein Vereinsheim sowie eine Tennisanlage mit drei Plätzen errichtet werden. In der Saison 1979 nahm man erstmals mit einer Herrenmannschaft an den Verbandskämpfen teil. Alle Möglichkeiten für einen optimalen Spielbetrieb waren mit damals 120 Mitgliedern geschaffen.

Nach Abschluss der Baumaßnahmen stellten sich in den 80er Jahren auch die lang ersehnten sportlichen Erfolge ein, mit denen man nach den Haßfurter Vereinen, eine führende Rolle im Haßbergkreis eingenommen hatte: Die 1. Herrenmannschaft spielte 1989 in der Bezirksklasse 1 und die zwischenzeitlich gegründete Damenmannschaft schaffte den Sprung in die A- Klasse.

Die Tenniseuphorie im ganzen Land schwappte auch auf den Tennisclub Knetzgau über und der Verein zählte an die 200 Mitglieder. Als kleines „Familienunternehmen“, bei dem sich junge Familien mit ihren Kindern am Wochenende auf dem Tennisplatz trafen, stand beim TC Knetzgau vor allem Freundschaft, Geselligkeit und ausgeprägter Gemeinschaftsinn im Vordergrund.

Mit der Entwicklung des Vereins stieg die Anzahl der Mannschaften und so hatte man drei Jahre lang die Tennisanlage in Wonfurt für Verbandswettkämpfe angemietet, um so dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Das angedachte Bauvorhaben, das bestehende Vereinseigentum zu erweitern, scheiterte am Lärmschutz. Denn nach zehn Jahren lag die einst im freien Feld errichtete Tennisanlage inmitten eines Wohngebietes. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde Knetzgau konnte im Jahre 1996 der Spielbetrieb nach dem Bau eines großzügigen Vereinsheims und vier Tennisplätzen auf dem jetzigen Gelände am Main aufgenommen werden.

2003 nahm der jetzige Vorsitzende Josef Feustel das Steuer in die Hand. Der Boom des Tennissports war vorbei und man hatte, wie manch anderer kleiner Verein im ländlichen Raum, mit dem Rückgang der Mitglieder zu kämpfen. Deshalb hat man sich auch mit den benachbarten Vereinen, wie etwa im Jugendbereich, zusammengeschlossen.

Im vergangenen Jahr folgte mit der Vermietung des ausgebauten Obergeschosses an die Radsportgruppe des Schwimmclubs Haßberge ein weiterer Entwicklungsschritt. Die kommenden Jahre werden mit der Unterhaltung der Vereinsanlage, der Sicherung des Mitgliederstandes sowie dem weiteren Ausbau der Jugendarbeit die neu gewählte Vorstandschaft vor nicht unerhebliche Herausforderungen stellen.

Unter den zahlreichen Gratulanten bei der Geburtstagsfeier hob unter anderem Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus in seinen Grußworten die erfolgreiche Vereinsarbeit hervor. So seien die Gründerväter damals keinem kurzfristigen Zeitgeist nach gehechelt, sondern die Liebe zu diesem Sport sei der Auslöser gewesen.

Als Gründungsmitglieder wurden geehrt: Günther Hellmuth, Harald Viering, Herbert Rückert, Reinhold Schenk, Willy Schenk, Waltraud Schenk, Manfred Weinkauf, Manfred Schenk, Max Bauer, Gerhard Maas, Jochen und Elfriede Leykam.

Mit dem Unterfrankenteller wurde Reinhold Schenk für 40 Jahre Vorstandsmitglied und Finanzverwalter ausgezeichnet.

 
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