Wenn der Enkel dem Opa das Handy oder das Online-Banking erklärt, ist das eine schöne Sache. Aber meist fehlen die grundsätzlichen Erklärungen, um die Möglichkeiten, die die digitalen Medien auch für die ältere Generation bieten, auch ausschöpfen zu können. Deshalb organisierte das Oberauracher Netzwerk „Bürger helfen Bürgern“ (BhB) nun schon den zweiten Computerkurs für Senioren. „Der erste Kurs war ruckzuck ausgebucht“, erzählt Anita Amend von BhB.
Roland Baumann, für die Gymnasien in Unterfranken als Medienspezialist unterwegs und Gemeinderatsmitglied in Oberaurach, stellte sich gerne als Kursleiter zur Verfügung. Fünf Mal trafen sich die Kursteilnehmer im Computerraum der Grundschule. Manche hatten auch den eigenen Laptop dabei, um sich dort gleich entsprechend einzurichten.
„Die Ausgangslage bei solchen Kursen ist sehr unterschiedlich“, stellte Roland Baumann fest. Da seien diejenigen, die zwar schon mit den Enkeln in den USA skypten, aber noch nie ein Excel-Dokument angelegt hätten. Und da seien diejenigen, die zwar beruflich den Computer nutzten, sich jetzt daheim aber alles das selbst einrichten müssten, was früher der Systembetreuer gemacht habe.
Und da seien immer auch einige, die überhaupt noch nie einen Computer genutzt hätten.
Allen gemeinsam sei aber, dass sie mit dieser Technik nicht aufgewachsen seien, dass sie meist einiges wüssten, aber Grundlagen fehlten – und danach traue man sich bei Kindern oder Enkeln oft nicht zu fragen.
So ging denn auch der Kurs los mit den Verbraucherschutzhinweisen, den Warnungen vor Gefahren im Internet und Empfehlungen zum Virenschutz, aber auch mit den vielen Möglichkeiten. Denn gerade für ältere Menschen kann das Internet fehlende Mobilität ersetzen.
Roland Baumann erklärte, wie man sich im System orientiert, sich Ordner anlegt, wie man kopiert, aber auch wie man im Internet surft, wie man Webseiten aufruft.
Dann ging es zur Textverarbeitung, zum Schreiben von E-Mails und zur Tabellenkalkulation, mit der die Teilnehmer ihr Budget für die nächste Urlaubsreise errechneten. „Excel ist ein tolles Werkzeug für den Alltag“, schwärmt Baumann. Und auch die Teilnehmer waren sehr beeindruckt.
Zum Abschluss des Kurses erlebten sie noch, wie eine Videokonferenz funktioniert.
Sehr viel gelernt hätten sie, erklärten die Teilnehmer, „aber man muss das dauernd üben, sonst vergisst man es wieder“, hat Heinrich Baumann erkannt. Er war mit 79 Jahren der Älteste im Kurs und der Unerfahrenste.