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Unfinden
Astflötenbaukurs im KreAktivHaus in Unfinden
Beim ersten Anblasen ohne Löcher wird überprüft, ob die Flöte funktioniert.
Foto: Gerold Snater | Beim ersten Anblasen ohne Löcher wird überprüft, ob die Flöte funktioniert.
Gerold Snater
 |  aktualisiert: 29.07.2024 02:37 Uhr

Seit fünf Jahren gibt es das KreAktivHaus von Tabita und Thomas Hans Zrieschling in Unfinden. In unregelmäßigen Abständen bieten sie besondere, ungewöhnliche Kurse an. Nach dem Trommelbaukurs war es am zurückliegenden Wochenende ein Astflötenbaukurs. Die Flöte hat mit "Siyo Tanka" auch einen eigenen Namen und einen Hintergrund.

Jede aus einem Baumast gebastelte Flöte hat ihre eigene Form und ihren eigenen Ton
Foto: Gerold Snater | Jede aus einem Baumast gebastelte Flöte hat ihre eigene Form und ihren eigenen Ton

Die Siyo Tanka ist die Liebes- und Heilungsflöte der Lakota Indianer. Dazu gibt es eine eigene Geschichte. Ein verliebter Lakota Indianer hatte sein Herz an eine wunderschöne Frau verloren. Doch leider verschlag es ihm die Stimme als er sie erblickte. Wie sollte er sich ihr mitteilen, seinen Gefühlen Ausdruck verleihen ? Der Baum half ihm und gab ihm einen Ast. Daraus fertigte er die Siyo Tanka, mit deren Töne er die Frau gewinnen konnte.

So eine Flöte konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in Unfinden in zwei Tagen unter Anleitung von Josef Chamuel Lissel kreieren. In einem Prozess von zwei Tagen fertigten die Teilnehmer aus einem Ast ihrer Wahl in reiner Handarbeit ihre persönliche Heilungs- und Liebesflöte im Stil der Lakota Indianer. Das geschah in einer kleinen Gruppe im Garten des Kreativhauses der Zrieschlings.

Josef Chamuel Lissel zeigt was genau ausgemessen werden muss, um die Spiellöcher auszumessen und an der richtigen Stelle zu brennen.
Foto: Gerold Snater | Josef Chamuel Lissel zeigt was genau ausgemessen werden muss, um die Spiellöcher auszumessen und an der richtigen Stelle zu brennen.

So wurden am Samstag die Flötenhälften mit viel Sorgfalt mit dem Schnitzmesser innen ausgehöhlt. Nachdem dies gelungen war, wurden diese durch Zusammenleimen wieder vereint. Über Nacht mussten die Flötenröhren ruhen. Am Sonntag wurden dann in diese die Flötenlöcher mit einem glühenden Eisen eingebrannt. Und das musste nach den jeweiligen Körpermaßen des Benutzers erfolgen. Dazu wurden Handspanne und Unterarm auf den zehntel Millimeter genau vermessen und auf den Flötenkörper übertragen. Nur so gibt jede Flöte nach der Fertigstellung ihren eigenen Klang von sich. Nach dem Ölen wurde die Flöte noch nach dem eigenen persönlichen Geschmack mit Lederbändern, Perlen und Federn verziert.

Zum Ende wurden die neuen Flöten natürlich auch mit den ersten Tönen angespielt und eingeweiht. In der Hoffnung, dass sie bei den Teilnehmern die Aussage der Hintergrundgeschichte erfüllt, in der es heißt: "Die Astflöte ist ein Weg für dich zu deiner Seele. Wenn du auf ihr spielst kannst du deinen Emotionen und Gefühlen Ausdruck verleihen, dich klären und mit dem Göttlichen verbinden. Und die Welt um dich herum verzaubern".

Jeder Teilnehmer musste die Löcher für seine Flöte selbst einbrennen.
Foto: Gerold Snater | Jeder Teilnehmer musste die Löcher für seine Flöte selbst einbrennen.
 
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