Modernisierte Gebäudefassaden sind gut für das Klima – Vögel und Fledermäuse, die an Gebäuden leben, haben es dadurch jedoch oft schwer, geeignete Brut- und Schlafplätze zu finden, da viele Nischen und Spalten verloren gehen. Im Rahmen eines Förderprojekts unterstützt der Naturpark Steigerwald deshalb die Naturparkgemeinden bei der Anschaffung von Nisthilfen für öffentliche Gebäude. Dieses Jahr ist die zweite Runde des Projekts geplant, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Nischen und Spalten an Gebäuden sind Rückzugs- und Lebensraum vieler Tiere. Hierzu zählen in erster Linie verschiedene Vogelarten wie Haussperlinge, Mehlschwalben oder der Mauersegler, der beinahe sein gesamtes Leben in der Luft verbringt. Früher "Allerweltsarten", trifft man sie heutzutage in den Dörfern und Städten immer seltener an. Aber auch Fledermäuse, die pro Nacht mehrere tausend Mücken verzehren können, beziehen an und in menschlichen Behausungen Quartier, so zum Beispiel die Zwerg- und auch die Breitflügelfledermaus.
Die Schaffung geeigneter Brutmöglichkeiten beziehungsweise Quartiere sei sehr sinnvoll und für jedermann machbar, da auf diese Weise mit verhältnismäßig geringem Aufwand aktiver Naturschutz betrieben werden könne, so die Mitteilung. Der Verein Naturpark Steigerwald hat deshalb im vergangenen Jahr zusammen mit den Naturschutzbehörden und dem Bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ein Förderprojekt ins Leben gerufen, bei dem Gemeinden über den Naturpark zu günstigen Konditionen Nisthilfen beziehen und diese an öffentlichen Gebäuden, sei es das Rathaus, die Turnhalle oder der örtliche Bauhof, anbringen konnten. Der Naturpark Steigerwald unterstützte bei der Planung und Umsetzung. In zwölf Gemeinden wurden so insgesamt knapp 200 neue Nisthilfen angebracht.
Für 2022 ist nun eine Fortsetzung des Artenschutzprojektes "Gebäudebrüter" geplant. Teilnehmende Gemeinden können Vorbildfunktion übernehmen und Aufmerksamkeit für den Artenschutz im Siedlungsraum schaffen. Langfristiges Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Lebensraumverbunds für Gebäudebrüter im gesamten Naturparkgebiet.
Interessierte Gemeinden können sich bis zum 29. März beim Verein Naturpark Steigerwald melden unter Tel.: (09161) 921523 oder info@steigerwald-naturpark.de. Weitere Informationen zum Projekt unter www.steigerwald-naturpark.de/naturpark/maßnahmen-und-projekte/.