Der Finanz- und Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen, der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte und der Deutschen Fachwerkstraße beizutreten. Denn in der Kreisstadt gibt es einen wertvollen Bestand von 86 Fachwerkgebäuden.
Die Deutsche Fachwerkstraße wurde 1990 ins Leben gerufen und erstreckt sich von der Elbe im Norden über die Oberlausitz im östlichen Sachsen bis hin zum Bodensee im Süden. Mit sieben Regionalstrecken führt sie durch die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Unter dem Motto "Fachwerk verbindet" haben sich inzwischen über 100 Fachwerkstädte zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu präsentieren.
Die Vorteile der Mitgliedschaft
Die Deutsche Fachwerkstraße verbindet aber nicht nur einmalige Landschaften, geschichtsträchtige Schauplätze und liebevoll restaurierte Denkmale, sondern vor allem auch die Menschen, die darin leben und arbeiten. Ein fränkischer Zweig der Fachwerkstraße befindet sich aktuell in der Gründung. Dieser Fachwerkstraße haben sich bereits Städte und Gemeinden wie Ebern, Untermerzbach und Seßlach angeschlossen. Auch Zeil und Königsberg beraten darüber. Die Vorteile einer Mitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte sieht Bürgermeister Günther Werner (WG) insbesondere in der Öffentlichkeitsarbeit und Außendarstellung der Stadt, vor allem auch im Bereich des Tourismus. Für weitere Informationen wurde auf die Website www.deutsche-fachwerkstrasse.de verwiesen. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte und der Deutschen Fachwerkstraße zieht für Haßfurt jährliche Kosten in Höhe von circa 1300 Euro nach sich.
Mit der Bahn in Verbindung setzen
Unter dem Punkt Sonstiges nahm Stadtrat Stephan Schneider (SPD) Bezug auf einen kürzlich erschienen Presseartikel zum dauerhaft geschlossenen Fahrkartenschalter im Bahnhof Haßfurt. Besonders für ältere Mitbürger und Kunden mit Beratungsbedarf sei der persönliche Kauf einer Fahrkarte unverzichtbar. Deshalb schlug Schneider dem Gremium vor, den Fahrkartenverkauf zukünftig in die Tourist-Information der Stadt Haßfurt zu integrieren. Bürgermeister Günther Werner verwies auf das Substitätsprinzip nachdem die Stadt sich zurückhalten müsse, wenn ein privates Unternehmenen diese Aufgabe genauso übernehmen kann. Außerdem fehle der Tourist-Info die Kompetenz, denn für den Fahrkartenverkauf und die Reiseplanung sei Fachwissen erforderlich.
Nach der Meinung des Bürgermeisters seien zum Beispiel Reisebüros besser dafür geeignet. Außerdem gebe es bei der Bahn auch Videoschalter wie zum Beispiel in Bad Neustadt, über die die Reisekunden mit Beratern in einem Reisezentrum der Bahn sprechen können. Werner verwies weiter auf die Möglichkeit der Fahrkartenbuchung per Smartphone, bei der "bestimmt jemand helfen kann". Die Stadt werde sich aber trotzdem mit der Bahn in Verbindung setzen und auf die Erfüllung des ÖPNV-Vertrages bestehen, der einen Fahrkartenschalter in Haßfurt vorschreibe. Stephan Schneider bat den Bürgermeister mit Nachdruck der Sache nachzugehen.