
Dass Äpfel gut für die menschliche Gesundheit sind, ist weithin bekannt. Immerhin enthält das Obst wichtige Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. So sagt auch eine englische Volksweisheit: "An apple a day keeps the doctor away." – frei übersetzt: "Iss einen Apfel am Tag und du brauchst keinen Arzt mehr."
Für Harald Amon, den Vorsitzenden der Ortsgruppe Ebern im Bund Naturschutz, ist das nichts Neues. Am Sonntag begrüßte er Ehrengäste und Bevölkerung zum 30. Eberner Apfelfest im Rahmen des alljährlichen Oktobermarktes. Ziel und Zweck des Festes, das mit wenigen Unterbrechungen seit 1988 stattfindet, "ist und war es, den Lebensraum Streuobst im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern".

Auf Streuobstwiesen stehen Apfel-, Birnen- und andere Obstbäume nicht in Reih und Glied, sondern in unregelmäßigen Abständen "verstreut". Der Raum dazwischen kann beispielsweise als Mähwiese genutzt werden und bietet Lebensraum für Flora und Fauna. Finanziell nicht unbedingt rentabel, aber für die Artenvielfalt unverzichtbar.
Grund genug für die Bayerische Staatsregierung, am 18. Oktober 2021 mit dem Bund Naturschutz und weiteren relevanten gesellschaftlichen Gruppen den Streuobstpakt zu schließen. Der sieht bis zum Jahr 2035 vor, 600 Millionen Euro in die Pflanzung von einer Million neuer Streuobstbäume und den Erhalt der vorhandenen Bestände zu investieren.

Beim Apfelfest waren selbstgebackener Apfelkuchen im alten Rathaus sowie frisch gepresster Apfelsaft aus der neu angeschafften Obstmühle und der bewährten Presse trotz des schlechten Apfeljahres ausreichend vorhanden. Infostände, ein Quiz, bei dem es Preise zu gewinnen gab, die Obstsortenausstellung – die vertrauten Elemente des Festes sollen noch viele Jahre beibehalten werden.

Auch der fachkundige Pomologe Robert Lauer war wieder mit dabei. Beim Wettbewerb im Apfelschälen ging es wie immer darum, ein möglichst langes Schalenstück von einem Apfel zu schälen. Dabei wurde mit 3,46 Metern ein neuer Allzeitrekord aufgestellt.

Daneben ging es auch um eine andere Obstsorte: die Birne. Denn Besonders Amon liegt die Erfassung der Birnbäume im Eberner Land besonders am Herzen. Diese robusten Tiefwurzler "bilden heute einzigartige Landschaftsmarken" und seien es wert, erhalten und erforscht zu werden.