Wie gesund ist die Bevölkerung im Landkreis Haßberge? Wo sollten Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention ausgebaut und wo besser bekanntgemacht werden? Der AOK-Gesundheitsbericht beantwortet diese Fragen für die häufigsten Krankheitsbilder aller Altersgruppen. Er wurde von der Krankenkasse für den Landkreis erstellt. Der Bericht hat die Daten der Versicherten der AOK Bayern aus dem Landkreis Haßberge zur Grundlage, berichtet das Landlratsamt in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Ein erster wichtiger Schritt bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ist die Analyse von Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung. So kann der Bedarf besser eingeschätzt und erste Handlungsfelder identifiziert werden. Hierbei möchte die AOK den Landkreis Haßberge unterstützen. Sie hat daher einen Gesundheitsbericht über den Landkreis erstellt und diesen an die Gesundheitsregion-Plus übergeben, vertreten durch den Vorsitzenden, Landrat Wilhelm Schneider und Geschäftsstellenleiter Benjamin Herrmann.
Fast die Hälfte der Landkreisbewohner sind bei der AOK versichert
"Mehr als 47 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Landkreis sind bei der AOK-Bayern versichert. Daher erlauben die vorgestellten Zahlen einen Rückschluss auf die gesundheitliche Situation in den Haßbergen, auch wenn sie nur die Versicherten einer Krankenkasse widerspiegeln", erklärt Andreas Nagel, Fachreferent für Gesundheitsförderung der AOK, bei der Vorstellung des Berichts.
Neben einigen sozioökonomischen Daten des Landkreises enthält er auch Informationen über verschiedene Krankheiten. Der Gesundheitsbericht macht deutlich, dass viele Menschen im Landkreis Haßberge sogenannte Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen (rund 41 Prozent), Bluthochdruck (rund 32 Prozent) und chronisches Übergewicht (rund 17 Prozent) haben.
Bei der Übergabe wurden unter anderem Ursachen für mögliche Verzerrungen in den Statistiken thematisiert. Ein Beispiel ist der demografische Wandel in den Haßbergen welcher die Präventionsarbeit vor Herausforderungen stellt. Der Gesundheitsbericht erlaubt einen Vergleich zwischen 2009 und 2019. In diesem Zeitraum ergab sich in fast in allen Bereichen eine Zunahme der Betroffenen. Viel davon sind altersbedingt. Aufgrund der Altersentwicklung der Gesellschaft sowie der gestiegenen Lebenserwartung ist diese Entwicklung daher nicht überraschend.
Nur die Zahl der von Rückenschmerzen Betroffenen ist von 2009 bis 2019 gesunken
"Die Anzahl der Betroffenen mit Rückenschmerzen ist im Landkreis Haßberge im Vergleichszeitraum rückläufig. Gründe hierfür können unter anderem Ergonomie-Fortschritte im Arbeitskontext sein. Hierbei zeigt sich auch die Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements", so Nagel.
Grundsätzlich bedingen sich einige der ausgewerteten Krankheitsbilder gegenseitig. Man kann beispielsweise die Krankheiten Bluthochdruck, Adipositas sowie Diabetes Typ II zum sogenannten "Metabolischen Syndrom" zusammenfassen. "Um diesen Erkrankungen entgegen zu wirken sind besonders Angebote zur Bewegungsförderung und gesunden Ernährung hilfreich. Eine Typ II Diabetes Diagnose kann durch einen gesunden Lebensstil komplett austherapierbar sein", so Nagel.