Die Kreisverbände Haßberge und Maintal-Rhön der "Basisdemokratischen Partei Deutschland", kurz: "dieBasis", rüsten sich für die Wahlen im Herbst 2023. Bei einer Nominierungsveranstaltung in Haßfurt am vergangenen Sonntag stimmten die knapp 30 Delegierten dafür, zwei Direktkandidatinnen ins Rennen zu schicken: Gabriele Wittrich für den Landtag, Sandra Neugebauer für den Bezirkstag.

Die Kleinpartei "dieBasis" wurde im Sommer 2020 im Zuge der damals aufkeimenden Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gegründet. Der Kreisverband Maintal-Rhön gilt eigenen Angaben zufolge als der erste Ableger in Unterfranken. Im Februar 2022 erfolgte die Gründung des Kreisverbands Haßberge. Die Partei entstand im Umfeld der sogenannten "Querdenken"-Bewegung. Ende April 2021 kündigte das Bundesamt für Verfassungsschutz an, Teile dieser Bewegung zu beobachten.

Kandidatinnen finden Querdenken gut

Die nun gewählten Direktkandidatinnen verwehrten sich im Gespräch mit der Redaktion dagegen, in eine rechte Schublade geschoben zu werden. Grundsätzlich, so erklärten die beiden, hießen sie das "Querdenken" gut – also das Hinterfragen von Dingen. Inzwischen aber sei der Begriff in der Öffentlichkeit "negativ belastet". 

In Haßfurt setzte sich Gabriele Wittrich bei der parteiinternen Wahl gegen drei Mitbewerber durch. Die gelernte Bürokauffrau ist Logistikleiterin. Sie sagt über ihre Partei: "Die Summe unsere Mitglieder hat mehr Fachwissen, als es ein einzelner Mensch je haben kann." Und diese Mitglieder, so der Plan, würden zu jeder Beschlussvorlage befragt. Das Ergebnis der Antworten sei für Wittrich dann bindend. Sie sehe sich selber als verlängerter Arm des Schwarms innerhalb ihrer Partei. Im Zweifelsfalle würde sie ihre eigene Meinung hinten anstellen.

Bislang kein konkretes Parteiprogramm

Sandra Neugebauer ist selbstständige Psychotherapeutin und Heilpraktikerin. Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit seien die Bezirkskrankenhäuser und die Kultur. Sie wisse, dass es schwierig sei, Veränderungen herbeizuführen. Möglicherweise dauere der Prozess über Generationen hinweg. Über konkrete Inhalte für ihren Wahlkampf konnten die Kandidatinnen noch keine Aussage treffen. Das Parteiprogramm, so hieß es am Sonntag, sei noch am Entstehen.