Die Idee des papierlosen Büros wird zukünftig auch im Stadtrat umgesetzt. Einstimmig beschloss das Gremium die Einführung der digitalen Ratsarbeit während der jüngsten Sitzung.
Die Umstellung verspricht Vorteile, wie eine Kosteneinsparung durch weniger Druckkosten, Porto und Versand. Hinzu kommen eine Zeitersparnis bei der Zusammenstellung und Vervielfältigung der Sitzungsunterlagen sowie eine Schonung der Umweltressourcen. Die Sitzungsunterlagen können im Internet heruntergeladen werden. Mit den Endgeräte sind die Sitzungsunterlagen abrufbar.
Die Stadt plant den Erwerb von i-Pads im Wert von 13 500 Euro. Diese seien nach Angaben von Bürgermeister Günther Werner ideal, da sie über einen „Flash-Speicher“ verfügten. Auch die Sicherheit der Daten sei höher als bei Tablets mit Windows-Betriebssystem, so der Rathauschef.
Widerstandskämpfer
Die Erschließung des Baugebiets „Am Osterfeld – Teil 2“ hat bereits begonnen. In der Stadtratssitzung einigte man sich darauf, fünf Straßen darin nach Widerstandskämpfern zu benennen. Es wurde versucht, eine Mischung aus bekannten und weniger bekannten Namen mit einem gewissen lokalen Bezug zu finden.
Für die Zufahrtsstraße ist der Name Osterfeldweg bereits durch die in östlicher Richtung bestehende Ortsstraße vorgegeben. Eine weitere Straße soll den Namen Graf-von-Stauffenberg-Straße erhalten. Claus Philipp Maria Schenk Graf-von-Stauffenberg (geboren am 15. November 1907 in Jettingen, Königreich Bayern; gestorben am 21. Juli 1944 in Berlin) war ein Offizier der deutschen Wehrmacht und Hauptakteur bei dem misslungenen Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler.
Die dritte Straße wird nach Willy Aron benannt. Wilhelm Aron (geboren am 3. Juni 1907 in Bamberg, gestorben am 19. Mai 1933 in Dachau) war ein deutscher Gerichtsreferendar und Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ). Bei den Nationalsozialisten seiner Heimatstadt Bamberg war Aron als „Roter Hund“ verfemt. Sechs Wochen nach der Machtergreifung Hitlers wurde er am 10. März 1933 in „Schutzhaft“ genommen und am 15. Mai 1933 in das neu eröffnete Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort starb er nach Misshandlungen durch die Aufseher am 19. Mai.
Die vierte Straße erhielt den Namen Georg-Elser-Straße. Johann Georg Elser (geboren am 4. Januar 1903 in Hermaringen, Baden-Württemberg; gestorben am 9. April 1945 im KZ Dachau) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Dessen Attentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte Führungsspitze scheiterte im Bürgerbräukeller in München.
Dietrich-Bonhoeffer-Straße
Straße Nummer fünf wird nach Dietrich Bonhoeffer benannt. Dietrich Bonhoeffer (geboren am 4. Februar 1906 in Breslau; gestorben am 9. April 1945 im KZ Flossenburg) schloss sich als lutherischer Theologe und profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche ab 1938 der Widerstandsgruppe um Wilhelm Franz Canaris an. 1940 erhielt er Redeverbot und 1941 Schreibverbot. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet. Und zwei Jahre später wurde er auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. April 1944 in Verbindung gebracht wurden, hingerichtet.
Die sechste Straße wird Geschwister-Scholl-Ring benannt. Das Geschwisterpaar Hans und Sophie Scholl wurde am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern an der Münchner Universität von deren Hausmeister Jakob Schmidt überrascht und bei der Gestapo denunziert. Bereits am 22. Februar 1943 wurde das Paar vom Volksgerichtshof unter der Leitung von Roland Freisler zum Tode verurteilt. Und noch am selben Tag wurden die Beiden im Gefängnis Stadelheim mit der Guillotine enthauptet.