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Ziegelanger
Anglersee bei Ziegelanger umgekippt: Sauerstoffmangel tötet zahlreiche Fische
Seit Freitagmorgen sind Angler und Feuerwehr im Einsatz, um den See mit Sauerstoff zu versorgen und so möglichst viele Fische zu retten.
Ein kleiner Teil der Fische, die qualvoll verendet sind und entsorgt werden mussten: Am Freitag ist der Anglersee bei Ziegelanger umgekippt.
Foto: Christian Licha | Ein kleiner Teil der Fische, die qualvoll verendet sind und entsorgt werden mussten: Am Freitag ist der Anglersee bei Ziegelanger umgekippt.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 05.09.2024 02:51 Uhr

Die Sommerhitze macht nicht nur den Menschen zu schaffen, sondern auch den Tieren. In den frühen Morgenstunden des Freitags stellten Vereinsmitglieder des Sportanglervereins Ziegelanger 1983 fest, dass ihr vereinseigener See nahe dem Zeiler Stadtteil umgekippt ist. Zahlreiche Fische mussten aufgrund von Sauerstoffmangel ihr Leben lassen.

Ab Freitagmorgen, 7 Uhr, standen zahlreiche Angler parat und versuchten, noch Schlimmeres zu verhindern. Sprichwörtlich "mit im Boot" war die Freiwillige Feuerwehr Ziegelanger, die kurzerhand insgesamt fünf Pumpen bereitstellte, um das Wasser im Anglersee umzuwälzen. "Die Unterstützung der Wehren aus Zeil, Krum und Schmachtenberg lief völlig unkompliziert und reibungslos", lobt der Ziegelangerer Kommandant Lars Oppermann die Kameraden, die ihre Tragkraftspritzen zur Verfügung stellten. Auch aus dem nahegelegenen Baggersee wurde Wasser in den Anglersee gepumpt. "Das hat einen sehr hohen Sauerstoffgehalt", weiß Oppermann. Zusätzlich war auch ein Belüftungsgerät des Sportanglervereins im Einsatz.

Nach einer Betankung bringt Kommandant Lars Oppermann eine der Feuerwehrpumpen wieder zum Laufen. Mit diesen wird der See nun umgewälzt.
Foto: Christian Licha | Nach einer Betankung bringt Kommandant Lars Oppermann eine der Feuerwehrpumpen wieder zum Laufen. Mit diesen wird der See nun umgewälzt.

Mehrmals fuhren die Angler mit einem Boot auf den rund einen Hektar großen See hinaus und schöpften die Fische an der Oberfläche ab. Neben zahlreichen toten Tieren, die fachgerecht entsorgt wurden, gab es aber auch welche, die eine Überlebenschance hatten. Diese kamen dann in ein Becken, das ständig mit Frischwasser versorgt wird, bis sie wieder in den See ausgesetzt werden können.

In einem Becken mit Frischwasserzufuhr kamen die noch lebenden Fische unter, bis sie wieder in den See ausgesetzt werden können.
Foto: Christian Licha | In einem Becken mit Frischwasserzufuhr kamen die noch lebenden Fische unter, bis sie wieder in den See ausgesetzt werden können.

Am späten Freitagnachmittag sah die Lage gut aus. Der Sauerstoffgehalt, der neben dem pH-Wert regelmäßig überprüft wurde, war seit den Morgenstunden durch die Maßnahmen wieder angestiegen. Dennoch liefen die Pumpen die ganze Nacht hindurch weiter, in der Hoffnung, dass sich das Wasser wieder normalisieren würde.

Neben Karpfen, Aale und anderen Fischarten waren vor allem auch Zander und Hechte vom Fischesterben betroffen. Diese Arten brauchen besonders viel Sauerstoff, erklärt Gewässerwart Andreas Schick. Viele der toten Tiere würden auch erst in den nächsten Tagen an die Wasseroberfläche kommen, erklärt er. Erst dann werde man wissen, wie groß der Schaden für den Verein sei, so Schick, der erklärt, dass die hohe Lufttemperatur und Blaualgen für das Umkippen verantwortlich seien. Allerdings sei man guter Hoffnung, dass das Ausmaß nicht ganz so groß ist wie vor über zehn Jahren. Schon damals war der Anglersee umgekippt und forderte die Helfer.

In einer früheren Fassung des Artikels war in der Überschrift fälschlicherweise von einem See in Steinbach die Rede, obwohl im Text der richtige Ortsname Ziegelanger stand. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

 
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