Die Gemeinde Maroldsweisach hat für den evangelischen Kindergarten einen erhöhten Platzbedarf. Künftig werden drei Gruppen für je zwölf Kinder in der Kinderkrippe benötigt. Deshalb ist ein Anbau nötig. Den Plan hierfür stellte Michael Glodschei vom Planungsbüro Glodschei aus Weitramsdorf dem Gemeinderat im Detail vor.
Zunächst ging der Architekt auf den Ist-Zustand des Kindergartens ein und erinnerte daran, dass bereits im Juli 2023 schon ein Plan vorgestellt wurde. Seit dieser Zeit hätten Besprechungen mit dem Träger, der Kindergartenleitung und der Gemeinde stattgefunden. Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) sagte dazu, dass der einmalige Außenspielplatz infolge des Um- oder Anbaus auf jeden Fall erhalten werden sollte und an eine Unterbringung der Kinder in Containern nicht gedacht sei.
Der Architekt erläuterte den Plan, erklärte den nötigen Flächenbedarf und ging auf Einzelheiten des Umbaus ein. Schließlich stellte er die Kosten für eine Holz-Rahmen-Bauweise und einer konventionellen Bauweise gegenüber. Bei der Holz-Rahmen-Bauweise liegen die Kosten bei 2.291.500 Euro, bei der konventionellen Bauweise bei 2.445.500 Euro. Hier könnten noch 150.000 Euro wegen der verlängerten Bauzeit hinzukommen, wenn während des Umbaus für die Kinder Container zur Verfügung gestellt werden müssten.
Vor der Abstimmung sorgte Dritte Bürgermeisterin Ramona Schrapel für einen "kleinen Aufreger", indem sie sagte, dass sie nicht guten Gewissens über die hohe Baukostensumme abstimmen könne, weil sie sich im Vorfeld zu wenig informiert sah. Sie bemängelte, dass zu diesem Thema keine Bauausschusssitzung stattfand und man nun ad hoc entscheiden solle.
Schnell planen und ausschreiben
Bürgermeister Thein reagierte auf den Einwand Schrapels etwas gereizt, als er darlegte, dass er lieber den gesamten Gemeinderat in die Vorstellung und Entscheidung einbeziehe. "Klar ist, wir müssen schnell planen und ausschreiben und den Anbau so schnell wie möglich errichten, um den Bedarf an Plätzen decken zu können", sagte er. Gemeinderat Gerhard Gagel (SPD) merkte an, dass der Bauausschuss über solche Summen nicht entscheiden könne, weshalb er auch die Vorgehensweise des Gemeindeoberhauptes unterstützte.
Schließlich wurde mit Beschluss der Bürgermeister ermächtigt, einen Bauplan vorzulegen und sich um Fördermittel zu kümmern. Auch soll eine funktionelle Ausschreibung geprüft werden.
Auch über einen Antrag der Freien Wählergemeinschaft wurde heftig diskutiert. Diese hatte, in Person von Martin Schramm, Sven Scheidler und Ramona Schrapel beantragt, die Geschäftsordnung der Marktgemeinde hinsichtlich Form und Frist der Einladung zu Sitzungen zu ergänzen. So sollten Unterlagen, insbesondere Beschlussvorlagen, bereits eine Woche vor Gemeinderatssitzungen in das Ratsinformationssystem (RIS) eingestellt werden, damit eine umfassende Information möglich ist und man sich vernünftig auf Sitzungen vorbereiten könne.
Antrag der FWG zu Einladungsfrist abgelehnt
Ramona Schrapel bemängelte, dass es in der Gemeinde keine Ausschussarbeit gebe, was in anderen Gemeinden anders wäre. "Ich möchte mich bei Sitzungen nicht überrumpeln lassen", sagte sie. Man kam nochmals auf die Informationen zum Umbau des Kindergartens zurück. Gemeinderat Ruppert Fichtner (CSU) sah sich durch den Vortrag des Architekten besser informiert, als wenn man darüber vorher im Bauausschuss gesprochen hätte und Zweite Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner (CSU) forderte die FWG-Fraktion auf, über ihren Antrag noch einmal nachzudenken.
Die Verwaltung der Marktgemeinde mit Geschäftsleiter Armin Bogendörfer hatte vorgeschlagen, den Antrag der FWG-Fraktion auf Änderung der Geschäftsordnung abzulehnen. Abgestimmt wurde über den weitergehenden Antrag der FWG, dem Antrag zuzustimmen. Dieser wurde jedoch bei zwei Gegenstimmen abgelehnt.