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Haßfurt
Amtsgericht Haßfurt: Gefährliches Verhalten auf der Autobahn führt zu Geldstrafe
Wegen eines riskanten Fahrmanövers auf der Autobahn A 70 bei Eltmann im April dieses Jahres musste sich ein 52-jähriger Bauleiter aus Sachsen am Amtsgericht verantworten.
Wegen eines riskanten Fahrmanövers (Symbolbild) musste sich ein 52-Jähriger vor Gericht verantworten.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Wegen eines riskanten Fahrmanövers (Symbolbild) musste sich ein 52-Jähriger vor Gericht verantworten.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 14.02.2024 05:10 Uhr

Wegen eines riskanten Fahrmanövers auf der Autobahn A 70 bei Eltmann im April dieses Jahres erhielt ein 52-jähriger Bauleiter aus dem Vogtland wegen Nötigung einen Strafbefehl über 20 Tagessätze zu 60 Euro, also 1200 Euro. Weil er dagegen Einspruch einlegte, kam es am Donnerstag zur Verhandlung am Amtsgericht Haßfurt, die für den Angeklagten jedoch kein gutes Ende nahm. Da das Gericht von seiner Schuld überzeugt war, nahm er den Einspruch zurück. Neben den 1200 Euro muss er nun auch noch seinen Verteidiger zahlen.

Rechts überholt und in eine enge Lücke eingeschert

Laut Anklage fuhr der 52-Jährige am Freitagnachmittag, 9. April, auf der A70 bei Eltmann in Richtung Bamberg und fuhr dabei mit hoher Geschwindigkeit mit seinem Mercedes Kombi dicht auf eine 41-Jährige auf, die mit ihrem BMW-Touring auf der linken Spur fuhr. Anschließend soll er die BMW-Fahrerin rechts überholt haben, um dann wieder nach links zu ziehen, um einen LKW zu überholen. Die 41-Jährige musste dabei stark abbremsen, um einen Unfall zu verhindern.

Der angebliche Raser wies auf der Anklagebank die Schuld von sich. Der automatische Abstandsregler seines Fahrzeugs sei eingeschaltet gewesen und habe automatisch abgebremst. Er sei dann auf die rechte Fahrspur gewechselt und habe Gas gegeben, um der BMW-Fahrerin "Hallo zu sagen". Die habe jedoch kein Gas gegeben, sodass er rechts an ihr vorbeifuhr und anschließend den LKW überholte. Dabei sei niemand gefährdet worden. "Ich fahre 60 000 Kilometer im Jahr. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hier bin!", gab er zu Protokoll.

"Ich hab gedacht, den zerlegt's jetzt und ich bin gleich tot"

Eine andere Version erzählte die Geschädigte im Zeugenstand. Sie sei damals mit 160 bis 180 Stundenkilometern auf der linken Seite gefahren, um einen LKW zu überholen, als der Angeklagte von hinten angerast kam. Auf die rechte Spur habe sie sich nicht getraut zu wechseln, da dort andere Fahrzeuge fuhren. Der Angeklagte sei zweimal nach rechts und links gefahren und habe sie dann "voll Stoff" rechts überholt, um dann nach links in die kleine Lücke zwischen ihr und dem LKW zu stoßen. Er sei dabei mit seinem Auto stark ins Schleudern gekommen. "Ich hab gedacht, den zerlegt's jetzt und ich bin gleich tot", schilderte sie den Beinahe-Crash.

Sie habe stark bremsen müssen, um einen Unfall zu verhindern. Nach dem Vorfall sei der Angeklagte einfach davongerast. Da sie das Verhalten als skrupellos und rücksichtslos empfand, habe sie sich das Kennzeichen des Rasers gemerkt und Anzeige erstattet. Sie habe noch eine Woche Angst gehabt und schlecht geschlafen.

Verteidiger droht mit Anzeige wegen falscher Verdächtigung

Verteidiger Alexander Wessel sagte, dass er der Zeugin nicht glaube. Als er ankündigte, sie wegen falscher Verdächtigung anzuzeigen, brach die 41-Jährige in Tränen aus und sagte, dass sie noch nie jemanden angezeigt habe. Sowohl die Vorsitzende Richterin Anne Völkl als auch der Staatsanwalt sahen den Vorwurf der Nötigung als erwiesen, weshalb der Angeklagte den Einspruch zurücknahm.

 
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Kommentare
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  • Blauwal
    1200 € sind für solche Gefährder viel zu wenig. Ein längeres Fahrverbot sollte mehr Lerneffekt haben. Durch solche Raser kommt es immer wieder zu sehr schweren Unfällen. Alleine aus diesem Grund bin ich für ein Tempolimit von 130. In anderen Ländern wird viel entspannter und sicherer gefahren.
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